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Veröffentlicht am 29.03.2020

wortgewaltig

1794
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1793 war ein Roman, der mit trotz einiger Schockeffekte sehr beeindruckte. Niklas Natt och Dag ist ein Autor, der schreiben kann.
Die Fortsetzung 1794, die ich als Hörbuch (gelesen von Philipp Schepmann ...

1793 war ein Roman, der mit trotz einiger Schockeffekte sehr beeindruckte. Niklas Natt och Dag ist ein Autor, der schreiben kann.
Die Fortsetzung 1794, die ich als Hörbuch (gelesen von Philipp Schepmann und Louis Friedemann Thiele) gehört habe, ist ebenfalls lesens- bzw. hörenswert.

Der Roman ist in mehrere Handlungsabschnitte aufgeteilt, das ist geschickt gemacht. Der erste Abschnitt, der praktisch die Vorgeschichte behandelt, wird aus Sicht des jungen Erik erzählt. Diese naive Figur hat mir weniger gefallen, da die Figuren des Vorgängerromans einfach mehr Eindruck auf mich gemacht hatten.
Der erste Sprecher hat eine junge Stimme, das passt zwar zur Erzählerfigur, aber für den Stoff an sich, mag ich eine rauere Stimme.
Hinzu kommt, dass diese Vorgeschichte zu lang gezogen ist. Der zweite Abschnitt hat dann einen anderen Sprecher.
Ab jetzt wird der Roman deutlich besser, mit mehr Stockholmer Atmosphäre und besseren Beschreibungen.
Jean Michael Cardell kommt endlich vor und wird einen Kriminalfall untersuchen. Er ist immer noch eine gute Figur, der den Roman tragen kann.
Die Idee, den im ersten Band verstorbenen Cecil Winge, durch dessen jüngeren Bruder Emil zu ersetzen, empfand ich zunächst als konstruiert, aber das entwickelt sich. Das Emil nicht das Format seines Bruders hat, wird dann auch thematisiert. Emil muss sich beweisen. Diese veränderte Konstellation zwischen den Hautfiguren hat durchaus seinen Reiz.

Im Abschnitt 3 treffen wir Anna Stina Knapp wieder, die schon im ersten Teil sehr überzeugte und sie ist immer noch eine starke, spannende Figur.

Obwohl es viele harte Szenen in dem Buch gibt, sind letztlich doch immer die Emotionen der Figuren das wesentliche.

Mal sehen, ob es weitere Teile der Reihe geben wird.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Kriminalpolizei am Kap

Beute
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Beute ist eine Mischung aus Krimi und Thriller, mit dem Polizisten Bennie Griesel in der Hauptrolle. Diese Serienfigur ist langlebig. Ich habe schon von 10 Jahren einen Roman mit ihm gelesen. Auch der ...

Beute ist eine Mischung aus Krimi und Thriller, mit dem Polizisten Bennie Griesel in der Hauptrolle. Diese Serienfigur ist langlebig. Ich habe schon von 10 Jahren einen Roman mit ihm gelesen. Auch der kaltschnäuzige Captain Vaughn Cupido ist wieder mit dabei.Die Figuren des Roman sind wirklich Typen!
Die Handlung wechselt anfangs zwischen dem Polizisten Bennie Griessel in Kapstadt/Südafrika und dem ehemaligen Spion Daniel Darret in Bordeaux. Dieser Bordeaux-Handlungsstrang (später auch Paris) ist auch reizvoll und Daniel eine geheimnisvolle, spannende Figur. Beide Handlungsebenen sind gleichbedeutend.

Interessanterweise sind auch Politthriller-Elemente einbezogen, denn ein Attentat auf einen Präsidenten ist geplant. So wird es ein guter Roman, der über dem Durchschnitt des Genres liegt.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Ein forderndes Buch

Simply Clean für ein gesundes Zuhause
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Simply clean ist wirklich ein sauberes Buch! Nicht nur wegen dem Thema sondern weil das Buch wirklich sehr übersichtlich und geordnet aufgemacht ist. Mit gestochen scharfen Fotos und gut eingeteilte Textblöcke. ...

Simply clean ist wirklich ein sauberes Buch! Nicht nur wegen dem Thema sondern weil das Buch wirklich sehr übersichtlich und geordnet aufgemacht ist. Mit gestochen scharfen Fotos und gut eingeteilte Textblöcke. Es gibt sogar ein Lesebändchen.

Was mich überraschte war, dass es sich nicht unbedingt in erster Linie eine Putzfibel ist sondern auch und vor allen die Gesundheit in den Vordergrund steht. Gefährliche Mittel kommen hier schlecht weg.
Für meinen Geschmack geht die Autorin Becky Rapinchuk da zu weit. Sie ist in einem Krieg gegen giftige Reinigungsmittel. Ich persönlich habe nicht die Zeit einen Ofenreiniger selbst herzustellen.

Die Autorin geht dann die einzelnen Räume durch: Küche, Badezimmer, Schlafzimmer und so weiter.

Viele Tipps klingen logisch, manchmal aber auch nicht einfach.
In gewisser Hinsicht fühle ich mich von dem Buch überfordert. Aber vielleicht wird sich dieses Gefühl noch mindern, wenn ich in Zukunft mal wieder hineinsehe.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

harmlos

Fünf alte Damen
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Fünf alte Damen ist ein ganz angenehm zu lesender, ruhiger Roman. Es wird sehr verhalten erzählt.
Einige Potentiale werden anscheinend bewusst nicht genutzt.
So werden die Charakteren größtenteils nicht ...

Fünf alte Damen ist ein ganz angenehm zu lesender, ruhiger Roman. Es wird sehr verhalten erzählt.
Einige Potentiale werden anscheinend bewusst nicht genutzt.
So werden die Charakteren größtenteils nicht voll ausgeschöpft. Es gibt zwar mal z.B. Annas Geschichte 1945, aber das ist doch zu kurz.
Die zeitgenössische Protagonistin Sybille und ihren Zwiespalt in der Situation kann ich verstehen. Absicht und Message ist bewundernswert.
Also kein schlechtes Buch, aber man hätte mehr daraus machen können.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

wild und obskur, ein Roman wie ein Gulasch

Das eiserne Herz des Charlie Berg
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Das eiserne Herz des Charlie Berg ist ein umfangreiches Buch, mit dem vermutlich nur Leser glücklich werden, die wilde und obskure Geschichten mögen. Eigentlich war ich anfangs positiv auf den Roman eingestimmt, ...

Das eiserne Herz des Charlie Berg ist ein umfangreiches Buch, mit dem vermutlich nur Leser glücklich werden, die wilde und obskure Geschichten mögen. Eigentlich war ich anfangs positiv auf den Roman eingestimmt, die Leseprobe hatte mir gefallen. Auch der Erzählton, der aus Charlies Perspektive entsteht. Mir kommt es manchmal nur zu wirr vor, mit vielen Abschweifungen und viel zu lang. Als wäre das Buch vergessen worden zu kürzen. Mir kommt es teilweise so vor, als wollte sich der Autor in seinem Text austoben.
Hinzu kommt, dass mich einige Szenen abstoßen und auch total übertrieben wirken. Zum Glück sind das relativ wenige.

Andererseits erkenne ich natürlich auch Qualitäten. Originalität und Wortwitz gehören dazu, und auch durchaus interessante Passagen, zum Beispiel die Schilderungen eines Literaturpreiswettbewerbs an dem Charlie teilnimmt. Das hat dann auch noch ein Nachspiel.

Doch das nützt wenig, wenn man als Leser das ständige Gefühl hat, der Autor hätte seinen Text nicht im Griff.

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