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Veröffentlicht am 22.01.2020

etwas Lahm, aber mit guten Momenten

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Mit Tiefer Fall kehrt man zum Doggerland zurück und zur Kriminalkommissarin Karen Eiken Hornby. In der Weihnachtszeit muss sie in einem Mordfall ermitteln.
Die Landschaftsbeschreibungen des fiktuven Doggerland ...

Mit Tiefer Fall kehrt man zum Doggerland zurück und zur Kriminalkommissarin Karen Eiken Hornby. In der Weihnachtszeit muss sie in einem Mordfall ermitteln.
Die Landschaftsbeschreibungen des fiktuven Doggerland verbreiten wieder einiges an Atmosphäre.
Ansonsten ist der Fall an sich nicht so aufregend. Anfangs fand ich es sogar ziemlich langweilig. Fast lahm! Das wundert mich, wenn ich an die dramatischen Szenen des ersten Teils denke. Später wirs es aber zum Glück noch rasanter.

Das Interessante bleiben die eigenwillige Persönlichkeit von Karen und ihre Beziehungen zu den Menschen, z.B. zu Sigrid, die sie fast wie eine Tochter bei sich aufnimmt. Außerdem wohnt noch der Obdachlose Leo Friis bei ihr, ebenfalls schon bekannt aus dem ersten Teil.
Außerdem kümmert sie sich um ihre Freundin Aylin, die von ihrem gewalttätigen Mann brutal verprügelt wurde und die ihn deswegen mit ihren Kindern verlassen hat. Das sind Passagen, die zu den spannenderen gehören.
Zudem sind die Dialoge durchgängig auf einem guten Niveau.

Maria Adolfsson wird voraussichtlich noch einen dritten Roman folgen lassen, denn Doggerland soll ja eine Trilogie werden. Mittelteile sind dabei ja oft etwas lahmer, also bin ich bei Teil 3 wohl wieder dabei.

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Veröffentlicht am 22.01.2020

Emotional, aber sensibel erzählt

Freischwimmen
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Es ist ein sehr emotionales Buch, bei dem der Leser Lachen und Weinen wird. Erzählt wird es von einem 9jährigen Jungen in Nöten. Cymbeline lebt alleine mit seiner Mutter. Sie wohnen bei London und Cyms ...

Es ist ein sehr emotionales Buch, bei dem der Leser Lachen und Weinen wird. Erzählt wird es von einem 9jährigen Jungen in Nöten. Cymbeline lebt alleine mit seiner Mutter. Sie wohnen bei London und Cyms Mutter leidet unter Stimmungsschwankungen, die der Junge nicht versteht.
Und eines Tages ist die Mutter verschwunden. Mit Freunden versucht er sie zu finden. Einziger Hinweis ist ein Gemälde, aber wo ist der abgebildete Ort.

Cym ist ein sensibler Junge, seine Perspektive ist zudem nicht ohne Selbstironie. Das hat mir gut gefallen.

Der Roman hat einige ernste Untertöne, spricht auch von Verlusten. Daher sind vermutlich Kinder/Jugendlich, die älter sind als 10 die idealeren Leser.

Mir hat das Buch des britischen Autors Adam Baron gut gefallen und ich könnte mir gut vorstellen, weitere Romane von ihm zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Ein wichtiges Buch

Rückkehr nach Birkenau
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Dieses intensiv wirkende Buch entzieht sich dem Rahmen einer üblichen Bewertung in Form einer Daume rauf/Daume-runter-Rezension, da es sich um den Bericht einer Überlebenden von Auschwitz-Birkenau handelt. ...

Dieses intensiv wirkende Buch entzieht sich dem Rahmen einer üblichen Bewertung in Form einer Daume rauf/Daume-runter-Rezension, da es sich um den Bericht einer Überlebenden von Auschwitz-Birkenau handelt. Ginette Kolinka wurde 1944 dorthin deportiert, ihr Vater und ihr Bruder wurden gleich vergast. Sie war später auch in Bergen-Belsen und Theresienstadt.

Ginette Kolinka benennt die Unmenschlichkeit, die sie erlebte. Umfassender Hunger, Kälte, Schläge und Entwürdigung bis hin zur Entmenschlichekeit. Schwer zu ertragen, auch weil die Erinnernungen so lebendig werden.
Ihre Erlebnisse im KZ sind das Kernstück des Buches. Es erinnert mich an Primo Levis Bericht „Ist das ein Mensch?“ und an „Und du bist nicht zurückgekommen“ von Marceline Loridan-Ivens, die im selben Konvoi wie Ginette Kolinka war.

Später im Buch gibt es auch noch die Vorgeschichte und schließlich wie sie völlig entkräftet wieder nach hause kommt. Ihre Mutter und Schwestern haben den Holocaust auch überlebt.
Lange hat Ginette Kolinka über ihre Erfahrungen geschwiegen. Erst im Rahmen der Interviews um Spielbergs Schindlers Liste fängt sie langsam an zu berichten.
Ein wichtiger Teil des Buches sind auch ihre Reflektionen über die Erinnerungskultur um den Holocaust. Sie kehrt nach Birkenau zurück und führt Besucher, auch Schulklassen dort herum.

Der Bericht ist relativ kurz und verdichtet. Als Leser kann man sich dem nicht entziehen.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Lea und Rolf

Lea
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Interesssanterweise ist die Handlung in die Zeot zwischen 1977 bis 1983 angelegt. Ein Zeiraum der heutzutage in Romanen nur noch selten betrachtet wird.
Um die wichtigsten Figuren nahtlos einzuführen, ...

Interesssanterweise ist die Handlung in die Zeot zwischen 1977 bis 1983 angelegt. Ein Zeiraum der heutzutage in Romanen nur noch selten betrachtet wird.
Um die wichtigsten Figuren nahtlos einzuführen, werden sie vorab schon vorgestellt und damit ihr bisheriges Leben bekanntgemacht.
Schnell gelingt es dem Autor, mich als Leser für Thema Berufswelt zu interessieren. Der Protagonist Rolf ist ehrgeizig. Durch seine persönlichen Erfahrungen ist letztlich auch er im Spiel im Kampf um Machtpositionen dabei.
Er ist aber kein schlechter Kerl und als er zufällig Lea kennen lernt, verliebt er sich in sie.
Doch dann sind sie zu ihrer gegenseitigen Überraschung plötzlich berufliche Konkurrenten und als Lea spurlos verschwindet, gerät Rolf unter Verdacht. Somit wird ein Thrilleransatz gebildet. Sprachlich ist der Roman relativ flach gehalten, aber das ist passend.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Berliner Emotion durch die Jahrzehnte

Nelly Rau-Häring
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Dieser Band mit Fotos von Berlin in vier Jahrzehnten hat Niveau und zeigt das reale Leben.
Es ist nichts gestellt, Nelly Rau-Häring kann man als Straßen-Fotografin ansehen. Viele der Fotos leben auch von ...

Dieser Band mit Fotos von Berlin in vier Jahrzehnten hat Niveau und zeigt das reale Leben.
Es ist nichts gestellt, Nelly Rau-Häring kann man als Straßen-Fotografin ansehen. Viele der Fotos leben auch von der Spontanität.
Nelly Rau-Häring ist als 18jährige aus der Schweiz nach Berlin gekommen und bkieb bis 2006. Sie fotografierte Menschen wie Orte, suchte nicht unbedingt die großen Ereignisse, dennoch ist auch die Wernde natürlich Teil, z.B. in Fotos von Menschen aus der DDR, die in Wetsberlin um das Begrüßungsgeld anstehen.

Nach einem Vorwort, das gut in das Werk einführt kann man in die Fotos abtauchen. Die meisten Fotos sind schwarzweiß, gelegentlich gibt es mal eine Ausnahme.
Es ist erstaunlich viel emotionales zu sehen, gerade durch das alltägliche. Bei den alten Fotos z.B. aus den sechziger Jahren spürt man wirllich etewas von der damaligen Stimmung der Zeit und das schaffen nicht wirklich viele Fotografen. Die Gesichter und die Kleidung der Menschen faszinieren mich. Die älteren eher ernst und konrvativ, die jüngeren leger und gegen den Vietnamkrieg.
Zudem sind ihre Fotos alle eine gründliche Arbeit, hier gibt es kein schluddern. Das nenne ich Niveau.

Am Ende gibt es noch ein Interview mit Nelly Rau-Häring, das mir nur das bestätigt, was ich beim Betrachten der Fotos schon gespürt habe. Sie ist eine warmherzige Frau, die die Stadt Berlin und die Menschen liebt und einen Sinn für Humor hat.

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