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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2020

einfühlsam

Dankbarkeiten
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Mishka, 1935 geboren, leidet im Alter an einer Sprachstörung, was sie sehr belastet. Sie droht, sich selbst zu verlieren.
2 Menschen besuchen sie oft. Ihre Vertraute, Marie, die schwanger wird und Jerome, ...

Mishka, 1935 geboren, leidet im Alter an einer Sprachstörung, was sie sehr belastet. Sie droht, sich selbst zu verlieren.
2 Menschen besuchen sie oft. Ihre Vertraute, Marie, die schwanger wird und Jerome, ein Logopäde.

Es ist ein relativ kurzes Buch, das jedoch sprachlich viel bietet.
Mishkas Aphasie beeinflusst auch den Stil des Buches. Als Leser liest man den Text so, wie Mishka spricht, halt sehr verkürzt und oft mit falschen Worten.
Jeorme versucht in seiner Behandlung auf die fehlenden Worte Mishkas einzugehen, aber es ist ein nicht m ehr aufzuhaltender Prozess.

Ich muss sagen, mich hat Mishkas Zustand betroffen gemacht.
Doch sehe ich den Text natürlich nicht als Betroffenheitsliteratur sondern einfach als einen einfühlsamen Roman.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Die Besonderheit einer Sprache führt zum unschlagbaren Code

Es musste getan werden
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Es handelt sich um ein interessantes, sachlich und intelligent gemachtes Sachbuch über ein wenig bekanntes Thema. Es wird die Leistung von 29 Navajo-Marines im zweiten Weltkrieg. Aufgrund der Besonderheit ...

Es handelt sich um ein interessantes, sachlich und intelligent gemachtes Sachbuch über ein wenig bekanntes Thema. Es wird die Leistung von 29 Navajo-Marines im zweiten Weltkrieg. Aufgrund der Besonderheit ihrer Sprache gelang es ihnen einen mehr als fähigen Code zu entwickeln. Ein Code, der während des Krieges nicht geknackt werden konnte.
Ein großer Erfolg für den Code war die Schlacht um Iwo Jima.
Es kommen Beteiligte der native Navajo Code Sprecher-Asociation zu Wort, aber auch welche der First 29. Die Erinnerungen gehen weit zurück. Zentraler Zeitpunkt ist natürlich Pearl Harbor, 1941.
Aber auch das Leben nach dem Krieg wird betrachtet.

Der Autor Stephen Mack hat gute Arbeit geleistet, zumal er auch viele Fotos einsetzte.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Ein ungewöhnliches Buch

Der Löwe Gottes
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Maren Friedlaenders Roman Der Löwe Gottes ist ein ungewöhnliches Buch. Es fällt schwer, es in eine Schublade zu stecken. Es hat einen eigenständigen Erzählton.
Gleich schon der Anfang lässt einen Blick ...

Maren Friedlaenders Roman Der Löwe Gottes ist ein ungewöhnliches Buch. Es fällt schwer, es in eine Schublade zu stecken. Es hat einen eigenständigen Erzählton.
Gleich schon der Anfang lässt einen Blick in den emotionalen Zustand der Figuren zu.
Die Autorin ist Journalistin und hat Psychologie studiert. Ich finde, das fließt beides auch in den Roman mit ein, wenn auch nicht in so starkem Maße, das es dem Buch das erzählerische nehmen würde.

Dennoch haben mich die Themen des Romans nicht so ganz erreicht. Ich sehe die erzählerische Qualität, aber berührt hat mich der Text nicht.

Mit 220 Seiten ist der Roman nicht umfangreich, aber dennoch in seiner Kompaktheit genau passend.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Rätselhaft, aber intensiv

Nulluhrzug
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Zur Zeit beschäftigt mich die zeitgenössische russische Literatur sehr, zum Beispiel Sasha Filipenko oder der leider schon verstorbene Leonid Zypkin. Juri Buida und sein Buch Nulluhrzug von 1993 gehört ...

Zur Zeit beschäftigt mich die zeitgenössische russische Literatur sehr, zum Beispiel Sasha Filipenko oder der leider schon verstorbene Leonid Zypkin. Juri Buida und sein Buch Nulluhrzug von 1993 gehört auch dazu. Er verfügt über eine starke Sprache, die zu bemerkenswerten Sätzen führen.
Der Roman ist seitenweise kurz, jedoch sehr intensiv. Die Handlung bleibt aber teilweise rätselhaft, auf jeden Fall den Leser fordernd. Das Nachwort von Julia Franck (Die Mittagsfrau) gibt einen aber einen Schlüssel an die Hand. Ich denke, es ist ein Buch, das man mehr als einmal lesen muss.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Ein Buch zum Wiederlesen

Ein Sommer in Baden-Baden
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Obwohl ich den 1982 verstorbenen russischen Schriftsteller Leonid Zypkin dieses Jahr erst für mich entdeckt habe, verehre ich ihn schon jetzt. Seine literarischen Qualitäten sind zwingend.
Ein Sommer in ...

Obwohl ich den 1982 verstorbenen russischen Schriftsteller Leonid Zypkin dieses Jahr erst für mich entdeckt habe, verehre ich ihn schon jetzt. Seine literarischen Qualitäten sind zwingend.
Ein Sommer in Baden-Baden erzählt von Dostojewski, der auch für mich ein wichtiger Autor war.
Zypkin schafft es, die Gedanken des zeitgenössischen Erzählers und die Reisen Dostojewskis mit seiner Frau in Einklang zu bringen. Das Paar erreicht auch Baden-Baden. Gerade hier gibt es besonders viele Sätze mit außergewöhnlichen Beobachtungen und starker Ausdruckskraft.
Auffällig die Passagen, in denen Dostojewski viel Geld verspielt. Da denkt man sofort an sein Buch Der Spieler.

Dann gibt es wieder die Abschnitte mit dem Erzähler, der auf Dostojewskis Spuren wandelt, und wir Leser mit ihm.

Außerdem ist das Vorwort der großen Essayistin Susan Sontag überaus beeindruckend. Sie war ebenfalls eine Persönlichkeit und ihre Texte gehen in die Tiefe. Ihrer Analyse dieses Buches kann man nur andächtig lesen.

Ganz interessant ist auch der umfangreiche Bildteil (St.-Petersburg-Album) am Ende des Buches.

Ein Sommer in Baden-Baden ist ein Buch zum wiederlesen. Und das werde ich sicher tun!

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