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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2019

Das jetzt leben

Diese ganze Scheiße mit der Zeit
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Hubertus Meyer-Burckhardt ist sehr bekannt durch die Moderation der NDR Talkshow. Sein letzter Roman Meine Tage mit Fabienne überzeugte mich nicht so ganz, aber dieses neue Buch schon. Der 63jährige Autor ...

Hubertus Meyer-Burckhardt ist sehr bekannt durch die Moderation der NDR Talkshow. Sein letzter Roman Meine Tage mit Fabienne überzeugte mich nicht so ganz, aber dieses neue Buch schon. Der 63jährige Autor schreibt auch anlässlich seiner Krebserkrankung viel über seine Kindheit und Jugend, erste schauspielerische Ambitionen etc.
Er ist in Kassel aufgewachsen, wehrte sich früh gegen den schlagenden und trinkenden Vater. Die Werte, Musik und Filme der späten sechziger Jahre war seine Welt. Es folgte die bekannte Karriere in verschiedenen Bereichen des Entertainment, z.B. Filme produzieren und Talkshows zu moderieren.

Das ist überwiegend interessant und gut zugänglich gelesen.
Mir gefällt auch, wie der Autor zahlreiche Zitate einsetzt, um verschiedenen Themen auf die Spur zu kommen.

Hubertus Meyer-Burckhardt bleibt Optimist und kämpft gegen seine Erkrankung. Dieses Buch werte ich als Teil seines Kampfes und als Mittel, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Robin Rhodes Wände

Robin Rhode
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Robin Rhode - Memory is the weapon. Schon ein interessanter Titel, der neugierig macht.
Es ist verdienstvoll, den südafrikanischen Künstler Robin Rhode mit diesem Buch vorzustellen. Er galt in der Zeit ...

Robin Rhode - Memory is the weapon. Schon ein interessanter Titel, der neugierig macht.
Es ist verdienstvoll, den südafrikanischen Künstler Robin Rhode mit diesem Buch vorzustellen. Er galt in der Zeit der Apartheid als “Coloured”, daher ist eine politische Komponenten in seinen Themen stets vorhanden, auch wenn sie vielleicht nicht sofort erkennbar ist.

Robin Rhode schafft Kunst auf unterschiedliche Art, z.B. auch indem er Wände nutzt und ggf. eine Performance dazu.
Ein häufiges Motiv ist z.B. das Fahrrad, mit Kreide an die Wand gemalt und Personen, die dazu posen.
Oder ein Piano, das von seinem Pianisten gestürzt wird.
Witzig auch die Schallplatte, die auf den gemalten Plattenspieler gelegt wird.
Oft sind die Bewegungen betont rhythmisch.
Manchmal erzählt Rhode sogar kleine Geschichten, beispielsweise in Geometry of Color.

Das Buch überzeugt mich schon vom Konzept. Außer den Werken, die an Street Art erinnern, gibt es eine Einführung, ein mehrteiliges Interview mit Rhode und ein paar Gedichte südafrikanischer Lyriker, die Rhodes Arbeiten beeinflusst haben.

Dabei sind Gladys Thomas, James Matthews und Don Mattera, von dem auch das Titelgedicht stammt. Es sind teilweise Antiapartheid-Gedichte aus den siebziger Jahren.

Insgesamt ein wirklich gelungenes Buch!

Veröffentlicht am 06.11.2019

ansprechend

Von Büchern in Bildern
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Von Bücher in Bildern ist ein Thema, das mich sofort anspricht. Ich liebe Bücher und ich liebe Kunst, besonders Gemälde. Wenn dann beides zusammen kommt, kann das faszinieren.

Die Auswahl der Bilder ist ...

Von Bücher in Bildern ist ein Thema, das mich sofort anspricht. Ich liebe Bücher und ich liebe Kunst, besonders Gemälde. Wenn dann beides zusammen kommt, kann das faszinieren.

Die Auswahl der Bilder ist recht umfassend, originell ausgewählt und thematisch gut zugeordnet.

Dabei sind Gemälde von Botticelli, Rembrandt, Dürer, Jan Veermeer, Marc Chagall, Renoir, Gauguin, Pablo Picasso, Degas, Manet, Camille Corot, Edvard Munch, Vincent van Gogh, Edward Hopper, Gustave Courbet, Egon Schiele, Velazques, Gustave Caillebotte und viele andere.

Sie werden gut präsentiert, textlich kommentiert und in einen Kontext gestellt.
Auffällig sind oft die Posen der lesenden Menschen.
Man kann sich kaum satt sehen an ihnen.

So macht ein Buch Spaß. Ich könnte es für Bücher- und Kunstfans sogar als Weihnachtsgeschenk empfehlen.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Flacher Krimi

Winteraustern
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Winteraustern ist ein weiterer Krimi der Commissaire Luc Verlain-Reihe von Alexander Oetker, die in Aquitanien angesiedelt ist und entsprechend mit Einsatz von Lokalkolorit arbeitet. Ob der Berliner Autor ...

Winteraustern ist ein weiterer Krimi der Commissaire Luc Verlain-Reihe von Alexander Oetker, die in Aquitanien angesiedelt ist und entsprechend mit Einsatz von Lokalkolorit arbeitet. Ob der Berliner Autor Alexander Oetker sich wirklich in der Gegend auskennt, ist unklar. Es wirkt alles sehr gemacht, als wären die Beschreibungen der Umgebung aus angelesenem Wissen entstanden. Der Stil ist geschmeidig und flach und tut niemanden weh. Wer einen kraftvolleren Stil schätzt, ist hier falsch.

Diesmal ist die Handlung im Umfeld der Austernzüchterei angesiedelt.
Zwei Männer wurden an der Austernsandbänken ermordet aufgefunden.
Luc Verlain ermittelt, ist aber auch mit seiner Gefühlslage zu seiner Freundin Anouk beschäftigt. Diese Lovestory zündet aber nicht so ganz. Die behauptete große Liebe spürt man als Leser nicht wirklich. Leider schafft der Autor es auch nicht, mich wirklich für den Mordfall zu interessieren. Vermutlich ist es eher was für echte Frankreich-Fans.
Es gab natürlich doch ein paar gut geschriebene Passagen, der Autor ist erfahren. Aber die Auflösung der Morde halte ich für konstruiert und unglaubwürdig.

Veröffentlicht am 31.10.2019

Durchschnitt

Der zehnte Gast
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Mit The Couple next Door hatte die Autorin einen großen Erfolg, aber Der zehnte Gast ist ein eher konventioneller Krimi. In dem abgelegen in der Wildnis liegendem Hotel Mitchell´s Inn sind einige Gäste ...

Mit The Couple next Door hatte die Autorin einen großen Erfolg, aber Der zehnte Gast ist ein eher konventioneller Krimi. In dem abgelegen in der Wildnis liegendem Hotel Mitchell´s Inn sind einige Gäste versammelt. Eine bunte Gesellschaft. Fast jeder von ihnen hat ein Geheimnis, oder schleppt unverarbeitete Gefühle mit sich herum. Zum Beispiel die Journalistin Riley, die aus Afghanistan traumatisiert zurückkommt, oder ihre Freundin Gwen, die wenig Selbstvertrauen hat. Auch der Strafverteidiger David ist ausgebrannt usw.
Es ist interessant, die Leute allmählich besser kennen zu lernen, leider bleibt viel auf der Oberfläche. Es sind auch irgendwie zu viele Figuren.
Ein Mord passiert und als Leser fühlt man einen Hauch von Agatha Christie. Aber will man das?
Erst spät im Roman kommt die Polizei ins Spiel.
Mit dem Ende bin ich zwar zufrieden, aber es bleibt der Eindruck, meine Lesezeit verschwendet zu haben.