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Veröffentlicht am 06.12.2018

Romantic-Thrill

Tödliche Wahrheiten
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Tödliche Wahrheiten, Originaltitel: Gone, ist der zweite Teil der Deadly-Secrets-Reihe von Elisabeth Naughton.
Die Protagonisten des ersten Teils spielen hier aber nur Nebenrollen

.Als Mischung aus Romance ...

Tödliche Wahrheiten, Originaltitel: Gone, ist der zweite Teil der Deadly-Secrets-Reihe von Elisabeth Naughton.
Die Protagonisten des ersten Teils spielen hier aber nur Nebenrollen

.Als Mischung aus Romance und Suspense ist der Roman nahezu perfekt gemacht, den die Elemente beider genre ergänzen sich hier gut.
Alec McClane und Raegan Deveraux haben sich getrennt, nachdem ihre 1jährige Tochter getrennt wurde. Raegan glaubt fest daran, das Emma noch lent. Alec hingegen glaubt, dass sein Vater, der im Gefängnis sitzt, Schuld an ihrer Entführung hat.
Nach 3 Jahren ergibt sich eine Spur und das Paar rauft sich wieder zusammen, die Anziehungskraft zwischen beiden ist immer noch groß, doch Alec muss gegen seine Schuldgefühle ankämpfen.
Elisabeth Naughton lässt ihren Figuren Zeit, wieder zu sich und zueinander zu finden. Vor allen Alec muss sich seiner schwierigen Vergangenheit erst noch so richtig stellen. Es wird als langer, schwieriger und sehr emotionaler Prozess gezeigt. Damit erweist sich dieser Roman als realistischer und tiefergehend als vergleichbare Bücher des Genres.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Die Zurückweisung und die Überwindung

Die Gesichter
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Tom Rachmans Roman ist lange Zeit genauso wenig nahbar wie der Vater des Protagonisten des Romans. Pinch hat ein schwieriges Verhältnis zu seinem fernen, distanzierten Vater Bear, ein bekannter Maler. ...

Tom Rachmans Roman ist lange Zeit genauso wenig nahbar wie der Vater des Protagonisten des Romans. Pinch hat ein schwieriges Verhältnis zu seinem fernen, distanzierten Vater Bear, ein bekannter Maler. Pinch möchte sein wie er. Sein Leben lang versucht Pinch, sich ihm anzunähern, ohne Aussicht, dass das je gelingt. Eine ewige Zurückweisung. Tragisch, weil es etwas verzweifeltes hat.
Diesen Zustand macht der Autor gut deutlich, zum Beispiel in so einer Szene, wo Pinch verantwortlich für das Vermächtnis seines Vaters sein soll und ein Gemälde zerstört, das ausgerechnet die Hände seiner Mutter zeigte. Pinch kopiert schließlich das Bild und verkauft es für viel Geld, das er seiner Schwester gibt. Der Beginn für die Überwindung.

Die Handlung ist über Jahre angelegt, man durchstreift ohne viel Höhepunkte oder Aufregung die achtziger und neunziger Jahre. Die Nuller-Jahre nach Bears Tod hingegen haben eine eigene ruhige Dramatik, die mich ansprach. Da erschließt sich auch schließlich der Titel des Buches. Aber den Originaltitel The italian Teacher finde ich noch besser.

Aus der Sicht des Malers Bear Bavinsky wird nicht erzählt, daher bleibt er für den Leser auch fremd. Dennoch funktioniert das Buch als Künstlerroman, da über die Schattenseiten des Künstlerlebens und der Kunstszene Auskunft gegeben wird.

Es bleibt als Fazit eine zwar ansatzweise emotionale, aber doch auch ernüchternde Familiengeschichte, jedoch mit einem grandiosen Finale.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Wohlfühlbuch

Der Winter der Wunder
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Katherine, durchgängig von ihren Freunden K.O. genannt, ist eine temperamentvolle Frau, die nicht zögert, deutlich ihre Meinung zu sagen. Besonders zu dem Kinderpsychologen Wynn Jeffries, Er betont in ...

Katherine, durchgängig von ihren Freunden K.O. genannt, ist eine temperamentvolle Frau, die nicht zögert, deutlich ihre Meinung zu sagen. Besonders zu dem Kinderpsychologen Wynn Jeffries, Er betont in seinem Buch die Freiheit des Kindes und lehnt es ab, den Kindern vorzumachen, es gäbe den Weihnachtsmann. Für Katherine ist das nicht akzeptabel. Die beiden prallen in einem heftigen Wortgefecht aufeinander, aber dann entsteht auch eine Anziehungskraft zwischen ihnen.

Der Konflikt pro- oder Anti-Weihnachten bleibt aber zunächst.
Dann gibt es noch den Aspekt, dass Katherine für ihre Freunde oder auch gegen Bezahlung Weihnachtsbriefe schreibt, wobei sie die Realität ganz schön zusammenbiegt und beschönigt. Leider wird dieses Thema später im Roman zugunsten der Beziehungsgeschichte vernachlässigt, dabei hätte es da noch einiges an Potential für die Geschichte gegeben.

Debbie Macomber schreibt schon lange romantische Romane, die nebenbei einen kleinen Einblick in den gesellschaftlichen Zustand der USA zeigen. Einigermaßen konservativ, aber gemäßigt. Manchmal erinnern mich Passagen an die Serie Gilmore Girls, insbesondere beim Einsatz skuriller Nebenfiguren, z.B. Katherines Nachbarin LaVonne, die glaubt das zweite Gesicht zu haben und im Katzenstreu gesehen hat, dass Katherine und Wynn ein Paar werden.
Einige Szenen wirken aber auch überzogen und reichen ins Comichafte.

Debbie Macomber wurde auch bereits verfilmt, z.B. mit ihrer Cedar Cove-Serie.
Der Winter der Wunder, im Original Christmas Letters, ist aber der Blossom Street-Serie zuzuordnen.

Der Winter der Wunder ist sicher ein geeigneter Roman, sich auf Weihnachten einzustimmen. Er hat einen originelle Grundidee. Er ist einfach geschrieben, besitzt aber Humor, liebenswerte Charaktere und einen geschmeidigen Stil.

Veröffentlicht am 20.10.2018

melancholisch-gefühlvoll

Das Leuchten unserer Träume
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Die britische Schriftstellerin Dani Atkins ist damit erfolgreich, gefühlvolle Unterhaltungsromane mit Tiefgang zu schreiben, dazu eine Prise Melancholie. Das gilt auch für ihren neuen Roman Das Leuchten ...

Die britische Schriftstellerin Dani Atkins ist damit erfolgreich, gefühlvolle Unterhaltungsromane mit Tiefgang zu schreiben, dazu eine Prise Melancholie. Das gilt auch für ihren neuen Roman Das Leuchten unserer Träume. Ein Titel übrigens ohne großen Sinn oder Bezug zum Inhalt.

Sophie lebt allein, wenn man von ihrem Kater absieht. Aufgrund des frühen Todes ihres Bruders ist ein Trauma geblieben, vielleicht mit ein Grund für ihre Bindungsangst. Im Augenblick der Gefahr und Not begegnet sie einem Mann, der ihr hilft. Ben rettet sie aus dem Feuer und nimmt sie später bei sich auf.

Erzählt wird strikt aus Sicht von Sophie. Deswegen fällt es es anfangs schwer, Ben richtig einzuschätzen. Er ist ein Mann, der es als seine Pflicht ansieht, anderen zu helfen. Daher besteht sein Freundeskreis aus Menschen, die angeschlagen sind und denen Ben als Anker gilt.
Als Leser ahnt man schließlich früher als Sophie, was mit Ben los ist und manchmal ärgert man sich über Sophie, dass sie die Zeichen nicht erkennt. Sie ist sympathisch, aber auch leicht egoistisch und gelegentlich zu ängstlich. Das kann nerven. Aber Ben und Sophie sind ein Paar, dem man Glück wünscht.

Ob Dani Atkins die dünne Grenze zum Kitsch manchmal überschreitet oder nicht, bleibt der Lesart des Lesers überlassen. Es ist auf jeden Fall ein gut zu lesender Roman, von dem man sich kaum losreißen kann.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Tag des Verstehens

Das reife Mädchen
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Das reife Mädchen ist eine traurige Geschichte, die die Folgen von Missbrauch von Kindern zeigt.
Während im Mittelpunkt ein Abendessen einer Frau mit ihrem neuen Freund Antonio steht, der dabei ihre13jährigen ...

Das reife Mädchen ist eine traurige Geschichte, die die Folgen von Missbrauch von Kindern zeigt.
Während im Mittelpunkt ein Abendessen einer Frau mit ihrem neuen Freund Antonio steht, der dabei ihre13jährigen Tochter Maria kennenlernt, erfährt man zwischendurch viel von den vergangenen Ereignissen.
Das gipfelt darin, dass sich ein Vater an seiner 6jährigen Tochter vergangen hat. Maria gilt aufgrund ihres Verhaltens daher als verhaltensgestört, ihre Mutter will nichts davon wahrhaben. Erst Jahre später beobachtet sie Marias Wirkung auf Antonio und versteht.

Die italienische Autorin Anna Giurickovic Dato zeigt diesen Prozess eindringlich und und mit scharfsinnigen stilistischen Mitteln.