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Veröffentlicht am 17.03.2021

Geschichte einer Beziehung zwischen Hamburg und Kanada

Grüße aus Toronto
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Grüße aus Toronto ist die überarbeitete Fassung des schon 2017 erschienen Roman Sitka von Ingelene Rodewald. Der Roman wurde offenbar neu lektoriert, mit neuen, aussagefähigeren Titel und es gibt ein neues ...

Grüße aus Toronto ist die überarbeitete Fassung des schon 2017 erschienen Roman Sitka von Ingelene Rodewald. Der Roman wurde offenbar neu lektoriert, mit neuen, aussagefähigeren Titel und es gibt ein neues Ende. Das ist zu begrüßen, denn in der alten Fassung war das Ende zu abrupt.

Der Roman erzählt auf ungewöhnliche, dabei realistische, unkitschige Art von einer Deutsch-Kanadischen Liebesgeschichte.
Auf einer Vernissage lernt die sensible Hamburger Buchhändlerin Karin Hansen den Kanadier Konrad Munro kennen und sie beginnen eine Beziehung. Doch einfach wird es nicht, einerseits durch die häufige räumliche Trennung, dann aber auch weil Karin sich nicht sicher ist, ob sie zueinander passen.

Mich interessierte der Kanada-Aspekt im Buch, doch zunächst spielt sich die Handlung anderswo ab. Sie treffen sich nicht nur in Hamburg, sonder fahren auch nach Sylt oder treffen sich in Davos in der Schweiz. Später sogar in Hongkong.

Als Karin schließlich doch nach Kanada fliegt, enthüllt sich ihr dort ein überraschendes Geheimnis.

Die 1922 geborene Schriftstellerin Ingelene Rodewald lebte einst auch in Kanada. Ich denke, dass sie es auch deswegen schaffte, die Charaktere ihrer Figuren gut und glaubhaft abzubilden.
Ich habe das Buch auch in der überarbeiteten Fassung sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 12.03.2021

Socke und Sophie, ein tolles Team

Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht
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Das Pony Sokrates, genannt Socke ist ein Problempferd, das niemand einreiten kann.
Die Begegnung mit der 12jährigen Sophie ändert alles, aber es ist ein langer Weg.
Das Cover mit dem beiderseitigen Fragezeichen ...

Das Pony Sokrates, genannt Socke ist ein Problempferd, das niemand einreiten kann.
Die Begegnung mit der 12jährigen Sophie ändert alles, aber es ist ein langer Weg.
Das Cover mit dem beiderseitigen Fragezeichen ist kennzeichnend für das anfängliche Missverstehen.
Sophie liebt Pferde über alles, das heißt noch lange nicht, dass sie automatisch alles über sie weiß oder versteht, aber sie ist ambitioniert mehr zu lernen.
Die Kapitel wechseln in der Perspektive zwischen Sophie und Socke. Sophies Abschnitte haben Berichtscharakter.
Sockes Gedanken sind erstaunlich vielschichtig. Das hat mir gut gefallen.
Mit der Zeit gibt es viele Details über die Pferdeausbildung und -ausrüstung.
Zum Schluß gibt es sogar ein langes Kapitel über die Begriffe mit vielen Tipps und Hinweisen.
Das Buch ist sympathisch und ich mochte es. Doch von der Hörbuchversion rate ich für Erwachsene ab, denn es ist stimmlich (vor allen Sophie) auf Kinder abgestimmt.

Veröffentlicht am 09.03.2021

Der Detektiv und sein Lockvogel

Lockvogel
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Der Roman spielt in Wien und zeichnet sich durch liebenswerte Figuren und amüsante Episoden aus.
Da ist schon am Anfang die Passage mit dem Drehbuchautor auf der Party zu nennen. Allerdings findet sich ...

Der Roman spielt in Wien und zeichnet sich durch liebenswerte Figuren und amüsante Episoden aus.
Da ist schon am Anfang die Passage mit dem Drehbuchautor auf der Party zu nennen. Allerdings findet sich nach dieser Party ein toter Kellner im Swimmingpool.
Toni ist Schauspielschülerin. Mit ihrem Freund Felix hat sie wenig Glück, der ist ein Ox. Er hat ihr viel Geld und den Schmuck ihrer Großmutter gestohlen.
Verzweifelt wendet Toni sich an den Privatdetektiv Behms.
Für eine Detektivgeschichte hat dieser Detektiv durch gesundheitliche Probleme ein Handycap. Daher tun sich Toni und Behms zusammen. Dabei sind sie ziemlich verschieden veranlagt. Sie emotional offen und impulsiv, er eher verschlossen aber mitfühlend. Und beide sind sensibel. Für mich sind sie ein sympathisches Team. Sie bearbeiten gemeinsam einen Fall, der mit der Zeit spannend wird.

Theresa Prammer zelebriert ihren Roman mit Wiener Charme das es nur so ein Vergnügen ist und verwendet viel Wortwitz.

Veröffentlicht am 08.03.2021

Für Fans niveauvoller Jugendromane ein Muss!

Zwischen uns tausend Bilder
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Es handelt sich bei „Zwischen uns Tausend Bilder“ um einen sensibel gestalteten Jugendroman aus Norwegen. Sannas Mutter ist gestorben. Das hat ihr Vater sehr mitgenommen, er wird psychisch damit nicht ...

Es handelt sich bei „Zwischen uns Tausend Bilder“ um einen sensibel gestalteten Jugendroman aus Norwegen. Sannas Mutter ist gestorben. Das hat ihr Vater sehr mitgenommen, er wird psychisch damit nicht fertig und versinkt immer mehr in einen katatonischen Zustand. Sanna versucht ganz alleine sich um das Haus und ihren Vater zu sorgen, aber es ist schwer und auch in der Schule läuft es nicht gut. Ihre beste Freundin Mie hat sich von ihr abgewandt. Ein neuer Schüler taucht auf, mit dem sie sich anfreundet, aber das lässt ein anderes Mädchen eifersüchtig werden.
Währenddessen wird ihr Isolation immer schlimmer.
Es ist schmerzhaft zu lesen, wie eine 14jährige so in Nöten ist.
Das konsequent immer aus Sannas Perspektive erzählt wird, lässt den Leser ihre Emotionen hautnah spüren.
Wer einen niveauvollen Jugendroman lesen möchte, ist bei Neda Alaeis Debüt absolut richtig.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

geschickt gemachter Roman

Die dritte Frau
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Was ich an diesem Roman auf Anhieb mag, sind der angenehme Stil und das leichte Spiel mit autofiktionalen Elementen. Dazu gehört dass der sensible Protagonist auch Schriftsteller ist und ein vergleichbares ...

Was ich an diesem Roman auf Anhieb mag, sind der angenehme Stil und das leichte Spiel mit autofiktionalen Elementen. Dazu gehört dass der sensible Protagonist auch Schriftsteller ist und ein vergleichbares Buch wie Wolfram Fleischhauer geschrieben hat, dass sich auf ein Gemälde der Renaissancezeit bezieht.
Außer dem Kunstbezug haben mich auch die Beschreibungen der Abläufe im Literaturbetrieb sehr interessiert. Außerdem ist es spannend, wie der Erzähler immer mehr auf der Spur der historischen Ereignisse des 16.Jahrhunderts kommt. Da sind vielleicht sogar die Medici beteiligt. Und es geht um die Ermordung von Heinrich den vierten.
Als Leser ist man bald genauso gepackt wie der Schriftsteller, auch wenn nicht wirklich große Spannungselemente entstehen. Die Dramatik ist mehr eine innere in den Gefühlen des Erzzählers.
Wichtig ist die Begegnung mit Camille, die schließlich sehr intensiv wird.
Die Dialoge sind geschickt gemacht, weil sie oft von den Gedanken des Protagonisten begleitet werden.
Der Roman ist kein Reißer, aber sehr interessant.