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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2021

Herr Schmidts Erkenntnisse

Barbara stirbt nicht
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Herr Schmidt erinnert nicht gerade wenig an einen Mann namnes Ove.

Herr Schmidts Frau Barabara wird plötzlich krank und Walter, der nie im Haushalt geholfen hat, muss Einkaufen und Kochen lernen.

Der ...

Herr Schmidt erinnert nicht gerade wenig an einen Mann namnes Ove.

Herr Schmidts Frau Barabara wird plötzlich krank und Walter, der nie im Haushalt geholfen hat, muss Einkaufen und Kochen lernen.

Der Roman ist auf dem ersten Blick durch den knurrigen Protagonisten trotz des Themas witzig, aber schon bald zeigt sich, dass es in der langjährigen Ehe durchaus Probleme und Unstimmigkeiten gab.

Der Roman ist raffiniert gebaut, da der Leser lange nicht alles weiß und die Figur, die wir die ganze Zeit begleiten, entzieht sich manchen und will nicht wahrhaben, dass seine Frau Barbara ernsthaft krank ist.
Sein Weg, sich zu ändern wird als Prozess beschrieben, der darin gipfelt, dass er doch manches aus seinem Leben erkennt und sich dem stellt. Sogar seinen erwachsenen Kindern kommt er näher.
Das ist sehr geschickt gemacht und zeigt Alina Bronsky in ihrem ganzen Können.

Veröffentlicht am 08.09.2021

Komplexe Novelle

Revolver Christi
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Obwohl als Novelle konzipiert hat Revolver Christi einen komplexen Ansatz.
In einer Kathedrale im Jahr 2018 fällt ein Schuss!
Icherzähler ist ein Kommissar, damit wird es zum Teil zur Kriminalgeschichte.
Jedoch ...

Obwohl als Novelle konzipiert hat Revolver Christi einen komplexen Ansatz.
In einer Kathedrale im Jahr 2018 fällt ein Schuss!
Icherzähler ist ein Kommissar, damit wird es zum Teil zur Kriminalgeschichte.
Jedoch seine Familie scheint in die mysteriösen Vorfälle um eine Tatwaffe, die als Reliquie ausgestellt wird, involviert zu sein.

Die Novelle lebt von ihren spektakulären Ideen, die brisant genug sind und Glaube und Gewalt behandelt. Die Schriftstellerin Anna Albius ist Theologin und behandelt das Thema auf Niveau. Hinzu kommt eine stilistische Brillanz, die auffällt. Der Text enthüllt auch bis zuletzt nicht seine Rätselhaftigkeit.

Erschienen ist das Buch in der Edition.fotoTAPETA.

Veröffentlicht am 08.09.2021

Frauen in L.A.

Diese Frauen
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Der Roman hat einen ungewöhnlichen Stil, der auch die Gedanken der Protagonistinnen transportiert und der so intensiv ist, dass er den Leser gleich in die Handlung reinzieht.

Dorian Pankhurst lebt in ...

Der Roman hat einen ungewöhnlichen Stil, der auch die Gedanken der Protagonistinnen transportiert und der so intensiv ist, dass er den Leser gleich in die Handlung reinzieht.

Dorian Pankhurst lebt in Los Angeles und betreibt einen Fischimbiss. Vor einigen Jahren wurde ihre Tochter ermordet. Sie war eins der Opfer aus einer Reihe von ermordeten jungen Frauen.
Weitere wichtige Stimmen im Buch sind die Prostituierte Feelia, die Künstlerin Marella und die Tänzerin Julianna sowie die Polizistin Essie Perry.

Neben den Frauen ist Los Angeles die Hauptfigur des Romans und die Stadt wird im positiven und negativen gezeigt. Es ist sicher oft nicht einfach, da zu leben. Die Unruhen von 1992, die durch den Vorfall mit Rodney King ausgelöst wurden, sind nicht vergessen. Viele Menschen leben in einem Alarmzustand.
Ivy Pochoda schafft es, Formulierungen zu finden, die ein Gefühl für die Umgebung vermittelt. Das erzeugt auch eine entsprechende, dichte Atmosphäre.
Und bei ihr wirken auch die Menschen real und in ihrem Verhalten glaubwüridig. Das ist anders als bei vielen US-Amerikanischen Thrillern, die mehr mit Klischees arbeiten. Deswegen ist Diese Frauen für mich nicht nur ein Thriller sondern ein zeitgenössisches Porträt einer Stadt und ihrer Menschen. Der Roman ist anspruchsvoll und sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 08.09.2021

Kurz-Thriller

Wenn die Stille schreit
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Wenn die Stille schreit ist ein Kurzroman, der mit vielen wohlbekannten Zutaten spielt: Schneesturm, eine gefahrvolle Situation durch zwei aus dem Gefängnis entkommen Mörder und ein Mann auf der Suche ...

Wenn die Stille schreit ist ein Kurzroman, der mit vielen wohlbekannten Zutaten spielt: Schneesturm, eine gefahrvolle Situation durch zwei aus dem Gefängnis entkommen Mörder und ein Mann auf der Suche nach seiner verschwundenen Frau. Aus dessen Perspektive wird der Roman überwiegend erzählt.
Der Reiz der Handlung liegt in dem Mix dieser Zutaten und so wird es ein ganz spannendes Buch, wenn auch kein Meisterwerk, da es schon viele Bücher dieser Art gab.
Den Autor Roman Klementovic kannte ich bisher nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, mehr von ihm zu lesen.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Thriller mit viel Atmosphäre

Waldeskälte
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Plot und Szenerie entwickeln sofort eine hohe Atmosphäre von Schönheit aber auch Bedrohung der Umgebung. Das gelingt durch genaue und detaillierte Beschreibungen.
Die Ermittlerin Valeria Ravelli von der ...

Plot und Szenerie entwickeln sofort eine hohe Atmosphäre von Schönheit aber auch Bedrohung der Umgebung. Das gelingt durch genaue und detaillierte Beschreibungen.
Die Ermittlerin Valeria Ravelli von der Interpol wurde von ihrem Jugendfreund Elias alarmiert. Sie reist in das Bergdorf ihrer alten Heimat und sucht nach verschwundenen Mädchen, aber sie ist auch persönlich beteiligt, da sie als Kind auch einmal in dieser Lage war. Sie wurde entführt, überlebte damals, aber ganz verarbeitet hat sie das innerlich nicht ganz.
Diese Vergangenheit verdichtet die Spannung der aktuellen Situation.
Die Vergangenheitsparts sind auch gut gemacht.
Aber ob der 20 Jahre alte Fall und der von heute in einem Zusammenhang stehen, ist zunächst unklar.
Von den Ermittlungen her ist der Plot konbentionell, aber doch spannend.
Martin Krüger kann stimmige Szenen mit starken Thrillerelementen aufbauen.
Ein Volltreffer ist der symbolträchige Schweizer Schauplatz in den Alpen, der mit seinen Bergen und Wäldern stark wirkt.