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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2022

Hellas und Junis Reise

Ende in Sicht
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Das Hörbuch ist ca. 6 Stunden lang und ungekürzt. Eine angemessene Länge für diesen Text.
Ronja von Rönnes Stimme ist sicher Geschmackssache, aber ich schätze es generell, wenn Autoren ihre Texte selber ...

Das Hörbuch ist ca. 6 Stunden lang und ungekürzt. Eine angemessene Länge für diesen Text.
Ronja von Rönnes Stimme ist sicher Geschmackssache, aber ich schätze es generell, wenn Autoren ihre Texte selber einlesen. Das erhöht oftmals die Intensität und verrät mehr von den Stimmungen, den die Autorin ihren Figuren mitgibt.

Die 69jährige Hella und die junge Juli wollen sterben, wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Ihre unfreiwillige Begegnung löst nach einer längeren Annäherungsphase eine gemeinsame Reise aus.
Man kann problemlos lange am Stück zuhören.
Die beiden Protagonisten sind trotz ihrer Probleme sympathisch und mit der Zeit verstehen sie sich trotz ihrer Unterschiede ganz gut. Sie werden ein Team.

Vordergründig wirkt der Plot humorvoll, da Ronja von Rönne mit ihrer Lakonie so einen Ton anklingen lässt. Aber die Themen Krankheit, Tod und Suizidversuch sind ernst genug.

Veröffentlicht am 29.12.2021

Die Zeit der Motte

Misfits
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Misfits ist zwar kein Roman, aber doch erzählend gestaltet. Außerdem ist es sehr autobiografisch.
Das Buch ist zwar seitenmäßig relativ kurz, aber so ökonomisch geschrieben, dass dennoch viel mitgeteilt ...

Misfits ist zwar kein Roman, aber doch erzählend gestaltet. Außerdem ist es sehr autobiografisch.
Das Buch ist zwar seitenmäßig relativ kurz, aber so ökonomisch geschrieben, dass dennoch viel mitgeteilt wird.
Diese Form ist logisch, denn das Herstück des Bucches entspricht einer Rede, die Michaela Coel in Edinburgh gehalten.
Ergänzt wird die Rede durch eine Einleitung und einen Epilog.

Anfangs gibt es gut gemachte Passagen über Michaelas Kundheit und Jugend. Sie wuch als einziges schwarzes Mädchen in einer weißen Gegend auf und wurde mit Rassismus konfrontiert.
Sie erzählt das so, dass es nachvollziehbar wird. Überhaupt erzeugt das Buch Empathie.
Später liegt der Schwerpunkt auf der Fernsehbranche. Michaela Coel gelang es mit ihrer eigene Idee erst ein Stück und dann daraus eine Fernsehserie zu realisieren.
Ich kannte diese und auch ihre zweite Serie nicht, denke aber, dass ich sie bald einmal sehen werde.

Veröffentlicht am 27.12.2021

Lady Astronaut

Die Berechnung der Sterne
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Mary Robinette Kowals Roman Die Berechung der Sterne ist vielfach preisgekrönt, obwohl er eher konventionell erzählt ist.
Es ist ein Alternativwelr-Roman, in dem 1952 ein Meteorit in den USA einschlägt ...

Mary Robinette Kowals Roman Die Berechung der Sterne ist vielfach preisgekrönt, obwohl er eher konventionell erzählt ist.
Es ist ein Alternativwelr-Roman, in dem 1952 ein Meteorit in den USA einschlägt und Veränderungen wie z.B. Klimaveränderungen bewirkt. Viele Menschen starben.
Die USA wird ambitioniert und schneller bereit für Reisen in den Weltraum und Frauen als Astronautinnen werden eingesetzt.

Hauptfigur ist die zurückhaltende, aber brillante Physikerin Elma York, die ihren Weg zur Astronatin gestaltet. Aber unter Widerständen, denn es sind die fünfziger Jahre und Frauen wird nicht viel zugetraut.
Diese Zeit hat die Autorin in Ansätzen sichtbar gemacht. Manchmal wirkte es auch konstruiert, dennoch glaubhaft.
Immerhin unterstützt ihr loyaler Ehemann sie.
Elma ist eine gute Figur, manche der Nerbenfiguren bleiben leider Staffage.
Als Nebenfigur taucht einmal in einer kurzen Episode Wernher von Braun auf, mit dem Elma zusammenarbeiten muss. Für sie als jüdische Amerikanerin durchaus ein Problem.
Solche Passagen sind dann doch etwas besonderes.
Die technischen Weiterentwicklungen auf dem Weg in den Weltraum werden meistens nur in einem jeweilss kurzen Vorspann vor den Kapiteln angedeutet. aber das funktioniert ganz gut.

Der Roman ist eigentlich ganz gut lesbar, dennoch bin ich mehrfach in Stocken geraten.
Die Stärke des Romans ist die glaubhafte Entwicklung der Hauptfigur. Manchmal hätte ich mir mehr Tempo und ein paar Brüche gewünscht und daher konnte mich der Plot mit seinen Längen aber auch nicht ganz überzeugen.
Doch die Handlung ist breit angelegt auf 2 weitere Bände. Das relativiert diese Längen dann wieder.
Mal sehen, wann die Fortsetzung erscheinen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Essays einer engagierten Autorin

Azadi heißt Freiheit
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Arundhati Roy ist die Autorin des Erfolgsroman Der Gott der kleinen Dinge. Sie ist auch eine wichtige Essayistin
und durch die Essays dieses Bandes lernt man viel über Indien kennen,
insbesondere durch ...

Arundhati Roy ist die Autorin des Erfolgsroman Der Gott der kleinen Dinge. Sie ist auch eine wichtige Essayistin
und durch die Essays dieses Bandes lernt man viel über Indien kennen,
insbesondere durch den Blick von innen, wobei viele Beiträge international erschienen sind (Guardian, Financial Times, New York Times ...)
und somit auch ein westliches Lesepublikum ansprechen.
Roys Themen sind politisch, plädieren für Demokratie und wenden sich häufig gegen den nationalistischen Premierminister Narenda Roy.
Nicht selten sind Roys Äußerungen ironisch, aber man spürt geraee bei den Covid 19-Essays eine Spur Verzweiflung.
Stets aber wird sie klar in ihren Aussagen und benennt mutig die Ungerechtigkeiten.

Veröffentlicht am 11.10.2021

Gigaa-waabamin

Von Büchern und Inseln
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In diesem Buch, das 2003 im Original unter dem Titel Books and Islands in Ojibwe Country erschienen ist, erzählt Pulitzerpreisträgerin Louise Erdrich von ihren Reisen gemeinsam mit ihrem kleinen Kind zu ...

In diesem Buch, das 2003 im Original unter dem Titel Books and Islands in Ojibwe Country erschienen ist, erzählt Pulitzerpreisträgerin Louise Erdrich von ihren Reisen gemeinsam mit ihrem kleinen Kind zu den nordamerikanischen Inseln, Sie schildert ihre Beobachtungen der Natur der Inseln, berücksichtigt auch die Geschichte bis ins 18.Jahrhundert und zeigt
Sprache und Kultur von den Ojibwe. Sehr interessant sind dabei z.B. die Abschnitte über die Felsenmalereien. Auch die Passagen über den Forscher und Naturschützer Ernest Carl Oberholtzer sind bemerkenswert.
Eine zentrale Rolle spielen natürlich auch die Bücher.