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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2021

Ein Plädoyer für das positive

Rosarotes Glück
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Susan Sideropoulos ist eine Schauspielerin und Moderatorin. Ich kannte sie bisher nicht. In diesem Buch erzählt sie erstaunlich freimütig und ehrlich von sich und ihrem Leben und Karriere, dabei sind ihre ...

Susan Sideropoulos ist eine Schauspielerin und Moderatorin. Ich kannte sie bisher nicht. In diesem Buch erzählt sie erstaunlich freimütig und ehrlich von sich und ihrem Leben und Karriere, dabei sind ihre Emotionen im Vordergrund. Es gibt eine große Lebenskrise in ihrem Leben. Niedergeschlagenheit und Traurigkeit begleiten sie.
Das Wirken in der Unterhaltungsbranche ist bestimmt nicht immer einfach.
Das Gefühl machtlos zu sein führt zur Mutlosigkeit. Fehlgeburten belasteten sie, aber dann wird sie doch Mutter. Eine große Stütze in ihrem Leben ist die starke Beziehung zu ihrem Mann.
Dann gibt es auch noch ein paar kurze Blicke in ihre Kindheit. Eine glückliche, aber ein schwerer Schlag ist der relativ frühe Tod der geliebten Mutter. Die Familie bedeutet Susan viel.

Es sind also überwiegend biographische Elemente, die das Buch bestimmen. Einen puren Lebenshilfe-Ratgeber sollte man nicht erwarten, obwohl es zwischendurch immer mal Ansätze dazu gibt. Dann gibt es für meinen Ratschlag sogar etwas zu viele Ratschläge.

„Rosarotes Glück - Setz doch mal die rosarote Brille auf“ ist ein provokanter Buchtitel, den ich anfangs skeptisch sah, doch nach Ende der Lektüre sehe ich das anders.
Ob man die rosarote Brille auf- oder absetzen soll, ist auch immer eine Frage der Situation. Die Autorin arbeitet den Konflikt zwischen Beurteilen und Verurteilen gut heraus. Auf jeden Fall sollte man die dunklen Wolken über den Kopf vertreiben.

Veröffentlicht am 06.03.2021

ein intensives Buch

Genug
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Ein kurzer, intensiver Roman über eine junge Frau, die seit Jahren schwer an Anorexie leidet und behandelt wird.
Die Kapitel sind sehr kurz und wechseln sich ab zwischen Berichten über den Gesundheitszustand ...

Ein kurzer, intensiver Roman über eine junge Frau, die seit Jahren schwer an Anorexie leidet und behandelt wird.
Die Kapitel sind sehr kurz und wechseln sich ab zwischen Berichten über den Gesundheitszustand der Patientin und Aufzeichnungen der Protagonistin über verschiedene Stationen ihres Lebens und ihrer Erkrankung.

Die Berichte der Ärzte und Sozialberater zeigen deutlich, wie ernst ihr Zustand ist. Ihre eigenen Abschnitte zeigen, wie die Krankheit psychologisch begründet ist.
Dabei werden keine Schuldigen gesucht. Es geht mehr darum, wie die Betroffene empfindet, zum Beispiel die Dominanz des selbstbewussten Vaters. Die Familie wird übrigens sympathisch dargestellt, der fürsorgliche Bruder, die liebevollen Großeltern.

Die dänische Autorin Louise Juhl Dalsgaards hat ein realistisches Buch über den Zustand einer Frau mit Anorexie geschrieben. Das gab es zwar in der Literatur schon öfter, gerade in der Jugendliteratur, aber hier wird nichts verklärt.

Veröffentlicht am 06.03.2021

geschickt gemachter Roman

Die dritte Frau
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Was ich an diesem Roman auf Anhieb mag, sind der angenehme Stil und das leichte Spiel mit autofiktionalen Elementen. Dazu gehört dass der sensible Protagonist auch Schriftsteller ist und ein vergleichbares ...

Was ich an diesem Roman auf Anhieb mag, sind der angenehme Stil und das leichte Spiel mit autofiktionalen Elementen. Dazu gehört dass der sensible Protagonist auch Schriftsteller ist und ein vergleichbares Buch wie Wolfram Fleischhauer geschrieben hat, dass sich auf ein Gemälde der Renaissancezeit bezieht.
Außer dem Kunstbezug haben mich auch die Beschreibungen der Abläufe im Literaturbetrieb sehr interessiert. Außerdem ist es spannend, wie der Erzähler immer mehr auf der Spur der historischen Ereignisse des 16.Jahrhunderts kommt. Da sind vielleicht sogar die Medici beteiligt. Und es geht um die Ermordung von Heinrich den vierten.
Als Leser ist man bald genauso gepackt wie der Schriftsteller, auch wenn nicht wirklich große Spannungselemente entstehen. Die Dramatik ist mehr eine innere in den Gefühlen des Erzzählers.
Wichtig ist die Begegnung mit Camille, die schließlich sehr intensiv wird.
Die Dialoge sind geschickt gemacht, weil sie oft von den Gedanken des Protagonisten begleitet werden.
Der Roman ist kein Reißer, aber sehr interessant.

Veröffentlicht am 05.03.2021

Umfassendes Werk

Weber's Gasgrillbibel
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Webers Gasgrillbibel ist, wie zu erwarten war, ein umfassendes Buch.
Ich bin nicht ganz der große Griller, viele Tipps gehen an mir vorbei und ich nehme es auch nicht so genau. Die Techniken erreichen ...

Webers Gasgrillbibel ist, wie zu erwarten war, ein umfassendes Buch.
Ich bin nicht ganz der große Griller, viele Tipps gehen an mir vorbei und ich nehme es auch nicht so genau. Die Techniken erreichen mich als Amateur ohne Ambitionen nicht alle, streckenweise fühle ich mich überfordert. Aber eins wird klar: aufpassen muss man beim Grillen. Ständig.
Was mich am Buch wirklich angelockt hatte, waren die Rezepte. Und es sind sehr viele!
In Kapitel 2 Rind und Kapitel 4 Geflügel sprechen mich einige an. Auch Gemüse auf dem Grill ist nicht schlecht,
Ich liebe Beef Burger. Quinoa Avocado Burger meide ich lieber.
Beim Grillen fasziniert mich das rauchige, also das Aroma am Fleisch, nicht in der Luft.
Im Abschnitt Rauch unter dem Deckel gibt es ein paar gute Tipps dazu.
Es gibt viele Fotos und Autor Manuel Weyer legt sich ziemlich ins Zeug, obwohl die persönliche Note nicht so offensichtlich ist. Fast fühlt man sich als Leser erschlagen und vermutlich ist es ein Buch, das sich bei Selten-Griller wie mir erst langfristig auszahlt.

Veröffentlicht am 04.03.2021

Husserls Vermächtnis

Der Pater und der Philosoph
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Wer sich nicht mit Philosophie auskennt, wird dennoch die Namen Nietzsche oder Heidegger kennen. Wer sich auch nur ein wenig mit Philosophie befasst hat, dem wird auch der Name Edmund Husserl ein Begriff ...

Wer sich nicht mit Philosophie auskennt, wird dennoch die Namen Nietzsche oder Heidegger kennen. Wer sich auch nur ein wenig mit Philosophie befasst hat, dem wird auch der Name Edmund Husserl ein Begriff sein. Er war ein Philosoph, geboren 1859, gestorben 1938, der viele andere beeinflusste, z.B. auch Martin Heidegger. Dass das Hauptwerk des jüdischen Philosophen in Nazideutschland nicht vernichtet wurde, ist der Verdienst des flämischen Pater Van Breda und davon erzählt dieses Buch.

Streckenweise war es mir zu wenig Husserl, aber das änderte sich dann wieder als es um die Analyse der Beziehung zwischen Husserl und Martin Heidegger ging.
Schließlich entsteht das Husserl-Archiv unter der Leitung von Van Breda.

Toon Horsten hat die Leistung Van Bredas recherchiert und in diesem Buch auf spannende Art vermittelt.