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Veröffentlicht am 05.04.2021

Elsa, die Waldkuh

Elsa büxt aus
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Elsa büxt aus
Text: Christiane Wittenburg, Illustration: Linda Mieleck

Die Geschichte einer Kuh, die von der Weide mit einem Transporter abtransportiert wird, vermutlich in den Schlachthof.
In einem ...

Elsa büxt aus
Text: Christiane Wittenburg, Illustration: Linda Mieleck

Die Geschichte einer Kuh, die von der Weide mit einem Transporter abtransportiert wird, vermutlich in den Schlachthof.
In einem unbeobachteten Moment büxt sie aus und flüchtet in den Wald.
Hier lässt es sich leben und sie begegnet anderen Tieren, wie einem Eichhörnchen und einem Fuchs, einem Wildschwein und Hirschen sowie weiteren Arten.

Aber der Weg zur Waldkuh ist auch kein leichter und ihr fehlen die anderen Kühe.

Das Buch zeichnet sich durch feine Illustrationen und einem empathischen Erzählton aus. Das ergibt ein wunderbares Kinderbuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2021

Mord in der sixtinischen Kapelle

Höllenkind
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Höllenkind von Veit Etzold setzt an den Geschehnissen des Vorgängers Blutgott an und das heißt, die Stimmung der Ermittler des LKA ist eher geknickt. Das betrifft besonders Patopsychologin Clara Vidalis, ...

Höllenkind von Veit Etzold setzt an den Geschehnissen des Vorgängers Blutgott an und das heißt, die Stimmung der Ermittler des LKA ist eher geknickt. Das betrifft besonders Patopsychologin Clara Vidalis, die beurlaubt wird.
Das Buch trägt deutliche Züge einer langjährigen Reihe, im positiven wie negativen.
Da hilft es, dass es in Höllenkind die Hauptfigur nach Italien verschlägt, wo sie eigentlich Urlaub machen wollte, dann aber für den Vatikan ermittelt.
Dort wurde eine Braut in der sixtinischen Kapelle vergiftet.
In Kapitel 8 sind Clara und und ihre Kollegin Sophie in Florenz. Eine Stadt, die ich sehr schätze. Daher mochte ich die Beschreibungen der Geschichten der Stadt. Doch schon bald geht es naxch Rom.

Auch Profiler Dr. Martin „MacDeath“ Friedrich wirkt natürlich wieder in den Passagen in Berlin mit und doziert reichlich über Serienmörder.
Ein grausamer Nebenplot handelt von der entführten Beatrice und man hat das Gefühl, der Autor ergötzt sich geradezu an den Qualen.
Eine gewisse Gefühllosigkeit erkenne ich aber auch bei den Ermittlern, bei denen alles nru Routine zu sein scheint.

Insgesamt gesehen kein erbauliches Buch,aber die guten Hauptfiguren reißen einiges raus und ich fand das Buch etwas besser als den Vorgänger Blutgott.

Veröffentlicht am 04.04.2021

sensibel erzählt

Immer noch wach
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Ein sensibel erzähltes Buch über einen 30jährigen Mann, der Magenkrebs hat. Es wird konsequent aus seiner Sicht geschildert und meiner Meinung gerade deswegen so wirkungsvoll. Fabian Neidhardt schreibt ...

Ein sensibel erzähltes Buch über einen 30jährigen Mann, der Magenkrebs hat. Es wird konsequent aus seiner Sicht geschildert und meiner Meinung gerade deswegen so wirkungsvoll. Fabian Neidhardt schreibt wirklich großartig und zeigt die Empfindungen seine Protagonisten Alex nachvollziehbar.
Schon Alex Vater hatte Magenkrebs und starb daran. Daher verweigert sich Alex jeglicher Therapie und zeiht sich in ein Hospiz zurück.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke auf Alex früheres Leben mit seinem Kumpel Bene, mit dem er gemeinsam ein Cafe in Stuttgart eröffnete und seiner Freundin Lisa. Die tiefen Beziehungen werden eindringlich gezeigt.

Ich schätze den Stil von Fabian Neidhardt, der sich durch Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit und besonders eine hohe Dichtheit auszeichnet.

Veröffentlicht am 03.04.2021

Eine Situation der Unentschlossenheit

Unterwasserflimmern
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Ein eigenwilliger Roman mit einer Protagonistin, die zwischen zwei Männern steht. Emil, mit dem sie zusammen lebt und der sich ein Kind mit ihr wünscht und Leo, der verheiratet und 20 Jahre älter als sie ...

Ein eigenwilliger Roman mit einer Protagonistin, die zwischen zwei Männern steht. Emil, mit dem sie zusammen lebt und der sich ein Kind mit ihr wünscht und Leo, der verheiratet und 20 Jahre älter als sie ist.
Sie scheut eine Entscheidung, kann sich nicht für ein zu bürgerliches Leben entscheiden. Es ist eine Situation der Unentschlossenheit.
Sie reist, lernt neue Leute kennen, verbringt Zeit am Meer. Sie ist getrieben, aber ziellos und lässt sich auch noch mit weiteren Männern und Frauen ein.
Schließlich glaubt sie Schwanger zu sein, aber sie kann sich nicht entscheiden, ob sie das Kind bekommen oder abtreiben soll.

Sprachlich ist der Roman manchmal derbe, aber überwiegend finde ich ihn ansprechend. Die Sätze fließen kontinuierlich wie ein ruhiger Fluß. Die Autorin Katharina Schaller schafft es, die Wahrnehmungen und Empfindungen ihrer Protagonistin an den Leser zu vermitteln.

Veröffentlicht am 03.04.2021

Johannas Leidenschaft

Johanna spielt das Leben
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Johanna war eine österreichische Schauspielerin am Wiener Burgtheater bis sie heiratete und ein Kind bekam.
Es ist 1961 und Johanna soll drei Jahre auf Wunsch ihres Mannes zu Hause bleiben und sich um ...

Johanna war eine österreichische Schauspielerin am Wiener Burgtheater bis sie heiratete und ein Kind bekam.
Es ist 1961 und Johanna soll drei Jahre auf Wunsch ihres Mannes zu Hause bleiben und sich um das Kind kümmern.
Das ist nicht einfach für sie, aber in den Sitten der Zeit gesellschaftlich gefordert.
Die Handlung springt in den Zeiten zwischen 1961 und früher hin und her.
Es wird zum Beispiel gezeigt, wie sie 1949 ihren Mann kennen lernte und wie sie leidenschaftliche Schauspielerin ist. Die Nachkriegs-Theaterszene kommt auch vor, z.B. Oskar Werner oder Paul Hörbiger.

Johanna gefällt mir in ihrer Eigenwilligkeit und Leidenschaft für das Theater gut. Sie ist aber zum Teil auch noch geprägt vom Trauma der schlimmen Kriegsjahre. Die Gedanken an die Fliegerbomben überfallen sie immer noch manchmal und lösen Angstzustände aus.

Die Autorin Susanne Falk erschafft charakterstarke Figuren und es gelingt ihm, die Atmosphäre der Zeiten zu verdeutlichen. Es wirkt heutzutage bizarr, dass erwachsene Frauen damals die Einverständniserklärung des Ehemanns benötigten, um arbeiten zu dürfen.

Ich mag die Art, wie Susanne Falk den Roman geschrieben hat und habe das Buch gerne gelesen.