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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2020

Funny Bones

Comedy Queen
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Comedy-Queen von der schwedischen Jenny Jägerfeld ist keine leichte Kost, wie man wegen Titel und Cover denken könnte. Es ist ein psychologisch feinfühliger Roman über ein ca. 12jähriges Mädchen, deren ...

Comedy-Queen von der schwedischen Jenny Jägerfeld ist keine leichte Kost, wie man wegen Titel und Cover denken könnte. Es ist ein psychologisch feinfühliger Roman über ein ca. 12jähriges Mädchen, deren Mutter tot ist. Es war Selbstmord. Die Mutter litt unter Depressionen. Tragisch!
Die Perspektive ist ganz aus der Sicht von dem Mädchen, Sasha.
Sie ist wütend und verwirrt von dem Verlust und um nicht dem Schicksal ihrer Mutter zu folgen, beschließt sie, ganz anders zu sein. Sie hat eine Liste mit 7 Punkten und dabei steht der Wunsch, Comedian zu werden.
Dennoch nimmt Sashas Zustand einen der Trauer und Wut an, der nicht gut für sie ist. Der Vater ist weitgehend hilflos.

Wie Sahsa es schließlich schafft, wird sensibel und nachvollziehbar beschrieben. Daher wirklich ein Gutes Buch.

Veröffentlicht am 24.10.2020

Ruhelos in New York

One Last Song
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Es in New York als Schauspieler oder Sänger zu schaffen, ist der große Traum.
Auch für Riley Maddock, die sich aber zum überleben als Kellnerin durchschlagen muss. Ihr Charakter ist ehrlich, geradlinig ...

Es in New York als Schauspieler oder Sänger zu schaffen, ist der große Traum.
Auch für Riley Maddock, die sich aber zum überleben als Kellnerin durchschlagen muss. Ihr Charakter ist ehrlich, geradlinig und direkt. Man mag sie sofort.
Das ist wichtig, den Liebesromane kann ich nur mit vernünftigen Hauptfiguren ertragen.

Riley trifft Ally, die Schauspielerin werden will. Und dann lernt sie Julian Slow kennen, der ein großer Rockstar ist. Schnell werden sie vertraut miteinander.

Die Kapitel werden wechselnd aus der Perspektive von Riley und Julian erzählt.
Beide haben eine gewisse emotionale Tiefe.

Bei den Nebenfiguren bin ich nicht ganz so sicher. Ally hat wenig Tiefgang und Juliasn Bandkollege Ethan wirkt übertrieben. Funktional funktionieren sie aber als treibende Nebenfiguren gut.

Der Roman zeigt das Leben in New York City und der Musikbranche sehr glaubhaft und das hat mir wie der ganze Roman gut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

zwiegespalten

Die Stille
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Don DeLillo, der große amerikanische Autor der Postmoderne, hat schon öfter kurze Romane geschrieben. In guter Erinnerung geblieben sind mir Der Omegapunkt und Körperzeit, auch einige Kurzgeschichten.

Die ...

Don DeLillo, der große amerikanische Autor der Postmoderne, hat schon öfter kurze Romane geschrieben. In guter Erinnerung geblieben sind mir Der Omegapunkt und Körperzeit, auch einige Kurzgeschichten.

Die Stille ist auch sehr kurz, prägnanter als mir als Leser lieb ist. Die Handlung ist 2022 angesiedelt.
Zugang zu den Figuren findet man nicht ganz leicht. Dabei haben viele von ihnen vielversprechende Ansätze.Interessant sind die Figuren allemal.
Da sind z.B. Max Stenner, Diane und Martin die den Superbowl ansehen wollen. Doch dann wird der Bildschirm schwarz.
Dann gibt es noch Jim und Tessa, die einen Flugzeug-beinahe-Absturz überlebt haben. Auch anderes fällt aus, z.B. Handys, Strom etc. Das nimmt im zweiten Teil immer größere Ausmaße an.

Es gibt einige Sätze, die ich ziemlich originell sind, dann gibt es aber auch ein paar, die mir einfach zu verknappt waren. Streckenweise kommt es mir wie ein zu lockeres Geplauder über den möglichen Weltuntergang vor. Als Gedankenspiel hat das auch was.

Das schmale Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Mir hat es schon gefallen, aber das erwartete Lesefest war es doch nicht. Ein zweiter Lesegang mit etwas Abstand erscheint mir zwingend!

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Kurzgeschichten

Untreuen
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Kirsty Gunn ist eine geschickte Autorin von originellen Kurzgeschichten.

Manchmal wirken die Erzählungen wie aus der Zeit gefallen. Schade, dass einige der Kurzgeschichten thematisch limitiert sind. Deswegen ...

Kirsty Gunn ist eine geschickte Autorin von originellen Kurzgeschichten.

Manchmal wirken die Erzählungen wie aus der Zeit gefallen. Schade, dass einige der Kurzgeschichten thematisch limitiert sind. Deswegen erreicht mich nicht alles so ganz.
Doch mich beeindruckt, mit welch feinen Nuancen Kirsty Gunn beschreiben kann.

Mein favorisierte Kurzgeschichte ist „Elegie“. Sie beschreibt die Ankunft der Protagonistin von Schottland kommend in London. Den Titel hat die Erzählung verdient. Es gibt viele bemerkenswerte Sätze, die man sich anstreichen möchte.

Es sind die Kleinigkeiten, die ich an den Stories mag, z.B. in „Szenario“, in der 2 Freundinnen über einen Film (Melancholia von Lars Trier) diskutieren. Oder wie eine Buchpassage eine Flut von Erinnerungen auslösen kann.

Auffällig die Highland-Geschichten: 4 eigenständige und doch verbundene Geschichten um zwei Schwestern und ihren Kindern.

Erwähnenswert auch die Kurzgeschichte Füchse und die längste Geschichte Untreue.

Nicht alle, aber doch einige der Kurzgeschichten haben mir wirklich gut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Eigenwillig

Briefe von Klara
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Die 1914 in Helsinki geborene Autorin Tove Jansson hatte mit Briefe von Klara 1991 ein Erzählungsband geschrieben, dass sich durch eigenwillige Figuren und Bissigkeit auszeichnet.
Ein besonderer Ton kennzeichnet ...

Die 1914 in Helsinki geborene Autorin Tove Jansson hatte mit Briefe von Klara 1991 ein Erzählungsband geschrieben, dass sich durch eigenwillige Figuren und Bissigkeit auszeichnet.
Ein besonderer Ton kennzeichnet die Erzählungen.

Die Heldin der Titelgeschichte ist typisch für Tove Janssons Ansatz. Klara akzeptiert nicht die Mittelmäßigkeit und lässt ihre Briefpartner das auch ungeschminkt wissen.
Nicht nur Klara ist eine interessante Figur. Den Figuren werden ihre Eigenheiten gelassen, z.B. der Kunststudent Robert in der gleichnamigen Erzählung.
Tove Jansson hatte ein Talent für skurrile Szenen, z.B. beim Ende der Erzählung Der Seerosenteich.
Abschließend möchte ich noch meine Lieblingsstory „Im Sommer“ erwähnen, die neun Kapitel umfasst und die Gedanken eines fantasievollen Kindes zeigt.

Es tut wirklich gut, mal Erzählungen zu lesen, die sich den erwartbaren entziehen.

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