Profilbild von yellowdog

yellowdog

Lesejury Star
offline

yellowdog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit yellowdog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2020

Eigenwillig und leidenschaftlich

Mr. Crane
0

Im deutschen Sanatorium Badenweiler war einst Tschechow zur Behandlung und auch der amerikanische Schriftsteller Stephen Crane.

Andreas Kollender wählt für seinen Roman 2 Erzählzeiten, die sich kapitelweise ...

Im deutschen Sanatorium Badenweiler war einst Tschechow zur Behandlung und auch der amerikanische Schriftsteller Stephen Crane.

Andreas Kollender wählt für seinen Roman 2 Erzählzeiten, die sich kapitelweise abwechseln. 1900, als sich die Krankenschwester Elisabeth und Stephen Crane treffen und verlieben.Und 1914, als Elisabeth einen verwundeten Soldaten namens Fischer pflegt und ihm von Mr.Crane erzählt.
So ergänzen sich die Abschnitte gut.

Es gefällt mir auch gut, dass es sich um eigenwillige und leidenschaftliche Figuren handelt.
Die Dialoge zwischen Elisabeth und Crane halte ich sehr gelungen.

Das Buch weckt das Interesse auch mal einen Roman von Stephen Crane zu lesen. Er ist bekannt für Die rote Tapferkeitsmedaille. Ein Klassiker, der auch verfilmt wurde.

Andreas Kollender schreibt gut und er hat auch einen Sinn für Ironie, wenn er immer wieder Zitate aus „Die Frau als Hausärztin“ zwischenschaltet, ein ziemlich altmodisches Nachschlagebuch.

Mr.Crane hingegen kann man trotz des historischen Kontext der modernen Literatur zurechnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2020

Carl und Schascha

Der Buchspazierer
0

Ein Blick aufs Cover erzeugt ein Bild der beiden Hauptfiguren, dem alten Buchspazierer Carl und die neunjährige Schascha, die ihn beim Buchaustragen begleitet.

Carl arbeitet für eine Buchhandlung. Ihm ...

Ein Blick aufs Cover erzeugt ein Bild der beiden Hauptfiguren, dem alten Buchspazierer Carl und die neunjährige Schascha, die ihn beim Buchaustragen begleitet.

Carl arbeitet für eine Buchhandlung. Ihm liegen die Leser am Herz. Er bringt ihnen nicht nur die Bücher sondern sprich auch mit ihnen über die Bücher. Die Kunden haben alle verschiedene Eigenschaften, so kommt es auch zu ganz unterschiedlichen Begegnungen.

Der Autor schwelgt in den Welten der Bücher. Es gibt auch viele Zitate aus bekannten Romane. Hinzu kommen aber auch Elemente aus dem realem Leben, denn manche von Carls Kunden haben auch ernste Probleme.

Carsten Sebastian Henn lag sein Stoff offensichtlich am Herzen.
Seine Stärke liegt in den Dialogen.
Die Charakterisierung der Figuren bleibt aber ein wenig auf der Oberfläche.
Mich überzeugte aber die Freundschaft zwischen den alten Mann und dem Mädchen. Die kleine liegt Carl bald sehr am Herzen. Als sie plötzlich nicht zu den gemeinsamen Spaziergängen erscheint, ist er in Sorge. Dann steht er aber selbst vor einer unerwarteten Bedrohung.

Fazit: Der Buchspazierer ist ein Buch für die Seele!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2020

Cozy Crime

MacTavish & Scott - Der verschwundene Gärtner
0

Eigentlich wollte ich es vermeiden, neue Serien anzufangen, da es schon so viel interessantes gibt. Aber diese Reihe spielt in Edinburgh, eine Stadt, die ich sehr mag. Schon das Cover ist verlockend.
Es ...

Eigentlich wollte ich es vermeiden, neue Serien anzufangen, da es schon so viel interessantes gibt. Aber diese Reihe spielt in Edinburgh, eine Stadt, die ich sehr mag. Schon das Cover ist verlockend.
Es fängt damit an, das Finola nach Edinburgh zurückkehrt und eine neue Stelle als Privatdetektivin anfängt. Ihre neue Chefin ist Anne Scott, die 2 Katzen hat. Man hat als Leser sofort den Eindruck, dass sie ein gutes Team werden können.
Finolas erster Job ist es, einen möglicherweise untreuen Mann zu observieren. Schnell folgt ein zweiter Auftrag, die Suche nach einem verschwundenen Mann.

Der Roman liest sich locker und wirklich gut. Wer ordentliche Cozy Crime-Unterhaltung sucht, ist hier richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2020

Die Frau des Winzers

Das letzte Licht des Tages
0

Kristin Harmel wählt das im Genre bewährte Erzählschema mit zwei lose in Verbindung stehende Handlungen in verschiedenen Zeiten. Das ist nicht originell, aber wenn es so wie hier, gut funktioniert ,ist ...

Kristin Harmel wählt das im Genre bewährte Erzählschema mit zwei lose in Verbindung stehende Handlungen in verschiedenen Zeiten. Das ist nicht originell, aber wenn es so wie hier, gut funktioniert ,ist es okay.
2019 fährt die unglücklich geschiedene Liv mit ihrer Großmutter Edith nach Frankreich.Dabei fahren sie auch zum Maison Chauveau, das die Verbindung in die Vergangenheit bildet.
Der zweite Handlungsstrang ist der aktivere und spannendere:
Der Winzer Michel Chaveau und seine Frau Ines 1940 in Frankreich. Die Deutschen marschieren ein. Michel ist heimlich aktiv in der Resistance.
Ein wichtiger Handlungsbaustein ist aber auch die schwierige Beziehung zwischen Michel und Ines. Es wird viel aus Ines Sicht geschildert. Sie ist eher unsicher.
Wie man sieht, wird diese schlimme Zeit mehr als Rahmen für eine Abenteuer-und Liebesgeschichte genutzt. Aber Kristin Harmel ist eine amerikanische Schriftstellerin. Bei einer deutschen Autorin würde ich das unreflektierte kritischer sehen. Man muss Kristin Harmel aber zu gute halten, dass sie sensibel mit den Figuren und ihrem Schicksal umgeht. Es gibt jedoch eine gewisse überheroisierung.
Was bleibt ist ein unterhaltsamer und spannender Roman.

Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein liebenswerter Roman

Marigolds Töchter
0



Marigolds Töchter ist ein einfühlsam geschriebener Roman der britischen Schriftstellerin Santa Montefiore. Sie wendet einen gut lesbaren, fast geschmeidigen Stil an, der für den Leser angenehm ist.

Marigold ...



Marigolds Töchter ist ein einfühlsam geschriebener Roman der britischen Schriftstellerin Santa Montefiore. Sie wendet einen gut lesbaren, fast geschmeidigen Stil an, der für den Leser angenehm ist.

Marigold ist mit Dennis verheiratet. Sie hat jetzt nicht nur ihre fast neunzigjährige Mutter bei sich aufgenommen, sie sorgt auch noch für ihre 25jährige Tochter Suze, die eher unselbstständig ist.
Und dann kommt auch noch die älteste Tochter Daisy nach einer Trennung zurück. Viel Wirbel für Marigold, auf die sich alle stützen. Doch dann beginnt Marigold immer vergesslicher zu werden.

Das Thema Demenz wurde schon oft behandelt. Auch hier wird es realistisch dargestellt.
Dennoch kann man den Roman locker lesen, da die Autorin empathisch mit der Betroffenen schreibt und es auch eine Portion Humor gibt. Die Beschreibungen des englischen Landlebens, in denen es noch Tante Emma-Läden und Christmas-Plumpudding gibt, sind ansprechend.

Die Figuren sind sympathisch, wenn manche auch ihre Eigenheiten haben. Zum Beispiel Nan, Marigolds Mutter, hat schon manchen bissigen Spruch drauf. Aber alle sind sehr liebenswert wie auch der ganze Roman.