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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2020

zu durchkalkuliert

Wer auf dich wartet
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Die britische Schriftstellerin Gytha Lodge hatte mit “Bis ihr mich findet” einen großen Erfolg vorgelegt.
Jetzt gibt es ihren nächsten Roman.Der Dozent Aidan Poole beobachtet über Skype den Mord an seiner ...

Die britische Schriftstellerin Gytha Lodge hatte mit “Bis ihr mich findet” einen großen Erfolg vorgelegt.
Jetzt gibt es ihren nächsten Roman.Der Dozent Aidan Poole beobachtet über Skype den Mord an seiner Studentin und geheimen Freundin Zoe, den Mörder kann er aber nicht erkennen.
Die Erzählmethode ist raffiniert. Die Kapitel der Gegenwart wechseln sich ab mit denen der Vergangenheit, die 20 Monate früher einsetzt und sich dann jeweils ca. monatlich an die Gegenwart annähert. So lernt man auch das Opfer Zoe noch als Figur kennen.
Das ist von der Romankonstruktion her ganz gut gemacht. Ansonsten ist der Krimi eher routiniert. Daher konnte er mich auch nicht ganz überzeugen. Für meinen Geschmack ist er zu kühl durchkalkuliert und zu nüchtern gestaltet, wie es bei modernen Krimis und Thriller inzwischen oft vorkommt.
Das Ermittlerteam ist mir leider auch zu durchschnittlich und profillos. Daher sind von mir leider nur maximal 3 von 5 Sternen möglich.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

großartiges Buch

Jahresringe
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Jahresringe ist ein Roman, der drei Generationen umfasst und dabei von Kriegsjahren bis zur aktuellen Situation am Hambacher Forst abdeckt.

Die junge Eleonore ist Kriegsvertriebene aus Ostpreußen, die ...



Jahresringe ist ein Roman, der drei Generationen umfasst und dabei von Kriegsjahren bis zur aktuellen Situation am Hambacher Forst abdeckt.

Die junge Eleonore ist Kriegsvertriebene aus Ostpreußen, die in einem Dorf in Nordrhein-Westfalen bei einem Bäcker eine neue Heimat findet und doch immer eine Außenseiterin in der dörflichen Gemeinschaft bleibt.
Andreas Wagner zeigt das Dorfleben glaubhaft und bei ihm ist Sympathie für die Außenseiter des Dorfes spürbar.

im zweiten Teil steht Eleonores Sohn Paul im Mittelpunkt.
Im letzten Abschnitt sind es die Enkel Jan und Sarah. Mit ihnen sind wir hanezu in der Gegenwart angekommen.

Ich halte den Roman gerade in seiner Gesamtheit für gelungen.
Die starken Figuren machen das Buch so großartig.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Das Gipskorsett sprengen

Gipskind
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Gipskind ist eine Entwicklungsroman über Andrea, ein Mädchen dass in den sechziger Jahren im bäuerischen Österreich aufwächst. Als Kind muss sie Gips über den Beinen tragen, da sie eine Hüftfehlstellung ...

Gipskind ist eine Entwicklungsroman über Andrea, ein Mädchen dass in den sechziger Jahren im bäuerischen Österreich aufwächst. Als Kind muss sie Gips über den Beinen tragen, da sie eine Hüftfehlstellung hatte. Das prägte sie, aber sie hat auch einen eisernen Willen, mit dem sie ihre Anforderungen durchsetzen kann.
Schon als kleines Mädchen lässt sie sich lieber prügeln als die Klappe zu halten.
Mit den Eltern, die nur mit sich selbst beschäftigt sind, kann man nicht viel anfangen. Aber zum Glück hat sie ihre Großmutter, die sich um sie kümmert und die ihr immer beisteht.
Andrea entwickelt sich immer weiter und als Jugendliche ergeben sich Möglichkeiten für sie, Matura und vielleicht ein Studium.

Andreas Lebensweg zu folgen, war mit ein Vergnügen. Gipskind ist ein Roman, den ich außerordentlich geschätzt habe.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

erzählerischer Witz

Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau
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Die kanadische Schriftstellerin Marie-Renée Lavoie ist durch ihren Roman ich und Monsieur Roger bekannt. Das war ein anrührendes Buch. Für „Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau“ gilt da ebenfalls, ...

Die kanadische Schriftstellerin Marie-Renée Lavoie ist durch ihren Roman ich und Monsieur Roger bekannt. Das war ein anrührendes Buch. Für „Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau“ gilt da ebenfalls, auch wenn der Roman einen anderen Ansatz hat. Gemein ist den Bücher ein großer erzählerischer Witz.


Diane Delaunais wird nach 25jähriger Ehe von ihrem Mann verlassen.

Ein unerwarteter Schock für sie, der sie aus der Bahn wirft.

Ihre Reaktionen auf die Situation wird mit viel Ironie in kurzen Kapiteln erzählt. Dabei ist Diane die Ichezählerin und man ist nahe an der Figur, ihren Gedanken und Emotionen dran.

Diane wird einen langen Prozess durchlaufen, um die Trennung zu verkraften, zu sich selbst und innere Freiheit zu finden.

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Wie eine Woge

1000 Serpentinen Angst
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Wie eine Woge kommt dieser ungewöhnliche Debütroman über den Leser.
Olivia Wenzels Protagonistin teilt einige Daten der Autorin.
Der Beginn besteht aus einer langen Selbstbefragung (so jedenfalls verstehe ...

Wie eine Woge kommt dieser ungewöhnliche Debütroman über den Leser.
Olivia Wenzels Protagonistin teilt einige Daten der Autorin.
Der Beginn besteht aus einer langen Selbstbefragung (so jedenfalls verstehe ich diese Form), die teilweise sehr hart ist, wie ein strenges Verhör.
Das ist so intensiv wie quälerisch zu lesen, bis sich der Stil nach einer Weile ändert. Es gibt einige Erinnerungen an ihre Kindheit im Osten, an ihren verstorbenen Bruder und ihre Großmutter sowie dem alltäglichen Rassismus, der ihre Jugend prägt so dass sie inzwischen an einer Angststörung leidet.
Viele Passagen beschreiben ihre Gefühlslage dazu. In dieser manchmal verstörenden Form habe ich das kaum einmal gelesen. Das macht den Roman zu einem einzigartigen Leseerlebnis.

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