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Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein sympathisches Buch

Aufgetaut
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David Safiers neuer Roman Aufgetaut ist harmlos, aber amüsant und warmherzig. Die Figuren sind liebevoll gestaltet. Das gilt sowohl für die Steinzeitfrau Urga und ihre Mini-Mammut als auch Kapitän Lövskar, ...

David Safiers neuer Roman Aufgetaut ist harmlos, aber amüsant und warmherzig. Die Figuren sind liebevoll gestaltet. Das gilt sowohl für die Steinzeitfrau Urga und ihre Mini-Mammut als auch Kapitän Lövskar, Felix und seiner Tochter Maya.
Die kleine Maya ist meine Lieblingsfigur. Sie ist altklug und naseweis, aber auch wirklich ganz schön clever.

Es gibt auch nicht so positiv besetzte Figuren, wie die egoistische Amanda und ihre Soldaten sowie Felix größenwahnsinniger Vater. Sie sind hinter Urga her, um sie für die Kryonik zu erforschen.
Doch Felix und die anderen versuchen der aufgetauten Urga zu helfen und es kommt zu einigen temporeichen Szenen. Der Roman ist nicht gerade langweilig. Nebenbei werden noch zeitgenössische Themen behandelt wie der Klimawandel, Patchworkfamilie u.a.

Es hat Spaß gemacht, den Roman zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Die Geschichte der Wolgadeutschen

Wir selbst
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Gerhard Sawatzkys großer Roman über Wolgadeutsche in den zwanziger/dreißiger Jahren kann man auf verschiedenen Ebenen lesen. Einerseits die Geschichte an sich, in der zum Teil Kinder und Jugendliche im ...

Gerhard Sawatzkys großer Roman über Wolgadeutsche in den zwanziger/dreißiger Jahren kann man auf verschiedenen Ebenen lesen. Einerseits die Geschichte an sich, in der zum Teil Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt stehen, andererseits kann man den historischen Kontext und die Entstehungsgeschichte mit lesen. Beides ist im umfassendes Anhang nachzulesen. „Wir selbst“ wurde knapp vor der Veröffentlichung 1938 zu einem verbotenen Buch.
Die Urfassung wurde jetzt von Carsten Gansel herausgegeben.

Es ist eine harte Zeit, in der die Protagonisten des Romans aufwachsen. Elly, Heinrich, Christian, Bärbel. Man begleitet sie über einige Jahre.
Diese Figuren wachsen einem beim Lesen ans Herz.

Obwohl etwas überfrachtet, habe ich den Roman gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Love and Landscape vom Feinsten

Die Insel der vergessenen Träume
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An dem Roman finde ich toll, dass er mehrere Schauplätze nutzt, Hamburg, Bremen und größtenteils Hawaii.
Natürlich gibt es genrebewährt auch zwei Zeitebenen. 1890 mit Clara, die sich nach dem Tod des Vaters ...

An dem Roman finde ich toll, dass er mehrere Schauplätze nutzt, Hamburg, Bremen und größtenteils Hawaii.
Natürlich gibt es genrebewährt auch zwei Zeitebenen. 1890 mit Clara, die sich nach dem Tod des Vaters gegen den neuen Stiefvater wehrt und Leonie, die im 21. Jahrhundert einen Neuanfang in Hawaii versucht. Kauai, die Garteninsel ist das Ziel.
Die Handlungen wechseln ständig zwischen Clara und Leonie.

Gemeinsam ist den beiden Hauptfiguren, das sie junge Frauen sind und selbstbewusst, es aber dennoch nicht leicht haben. Außerdem ist Clara die Ur-Ur-Gro0ßmutter von Leonie, auch das verbindet sie und Leonie beginnt über die Ereignisse der Vergangenheit zu forschen.

Stilistisch ist es so geschmeidig geschrieben, dass man beim Lesen unerwartet schnell vorankommt. Es ist ein Buch für schlaflose Nächte!
Das Autorenteam Christiane Lind und Julia K. Rodeit schreiben erstaunlich routiniert, Genre-Regeln werden nicht verletzt. Dafür gefällt mir gut, dass die fiktive Geschichte auf Tatsachen und historischen Geschehnissen basiert.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Begegnung, die etwas bewirkt

Beinahe
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Beinahe ist nicht nur die Geschichte eines Beinahe-Unfalls sondern auch die einer Begegnung.
Die Ärztin Lena und der 16jährige Ivo.
Der Anfang mit der ersten Begegnung ist intensiv gemacht, so dass man ...

Beinahe ist nicht nur die Geschichte eines Beinahe-Unfalls sondern auch die einer Begegnung.
Die Ärztin Lena und der 16jährige Ivo.
Der Anfang mit der ersten Begegnung ist intensiv gemacht, so dass man sich die aufgewühlten Emotionen der Beinahe-Unfallbeteiligten gut vorstellen kann.
Es wirkt für sie aufwühlend und sie beginnen über ihr Leben und Veränderungen nachzudenken,

Der Junge hat Probleme in der Schule und beschließt, sein Abi nicht zu machen.
Auch von Lenas Berufsalltag in der Klinik bekommt man einen Einblick. Wirklich sehr glaubhaft geschildert.
Dazu kommt noch das nicht ganz unproblematische Familienleben.

Es wird kein einfacher Weg, aber wenn man es anpackt, können Veränderungen positiv werden.

Die Stärke der Bremer Autorin Frauke Röhrs ist, das pathoslos zu erzählen und den Leser zu ermöglichen, die Figuren kennen zu lernen.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Unais Finale

Die Herren der Zeit
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Mit Die Herren der Zeit hat die spanische Autorin Eva Garcia Saenz ihre Trilogie um Inspector Ayala fertiggestellt.

Zwar hat mir dieser Teil nicht ganz so gut gefallen wie die ersten beiden Bände, aber ...

Mit Die Herren der Zeit hat die spanische Autorin Eva Garcia Saenz ihre Trilogie um Inspector Ayala fertiggestellt.

Zwar hat mir dieser Teil nicht ganz so gut gefallen wie die ersten beiden Bände, aber es gibt doch einige bemerkenswerte Aspekte in diesem Buch.
Zum Beispiel dass es zwei Handlungsebene gibt. Heute mit dem Kraken im Einsatz und ein Handlungsstrang im 12 Jahrhundert. Damit es neben einem Kriminalroman mit Psychotthrillerelement auch ein historischer Roman. Und diese Beschreibungen des Mittelalters funktionieren, da sie eine passend düstere Atmosphäre ausstrahlen. Die Schilderungen der Belagerung der Stadt sind packend.
Aber auch die Gegenwart ist hart, denn es gibt wieder eine Reihe von Morden. Von der Methode beziehen sie sich offenbar aus Riten der Vergangenheit, die in einem Roman beschrieben sind.

Die Kombination aus wechselnden Beschreibungen der Vergangenheit und die Gegenwart funktionieren und machen deutlich, dass die Vergangenheit nie ganz vorbei ist.

In der Gesamtheit setzt diese Trilogie einen neuen Maßstab im Genre!

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