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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2020

Fünfter Teil

Hamster im hinteren Stromgebiet
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Im fünften Teil seiner erfolgreichen autobiografischen Buchreihe „Alle Toten fliegen hoch“ schreibt der Schauspieler Joachim Meyerhoff von seiner plötzlichen Erkrankung, ein Schlaganfall und dem darauffolgenden ...

Im fünften Teil seiner erfolgreichen autobiografischen Buchreihe „Alle Toten fliegen hoch“ schreibt der Schauspieler Joachim Meyerhoff von seiner plötzlichen Erkrankung, ein Schlaganfall und dem darauffolgenden Klinikaufenthalt und seiner allmählichen Rekonvaleszenz.

Mich beeindruckt die Detailgenauigkeit seiner Beschreibungen. Selbst in seiner Situation der Erkrankung beobachtet er genau. In vielen erkennt er auch das komische. Überhaupt ist der Humor von Joachim Meyerhoff großartig. Hinzu kommt die spürbare Zuneigung, die er für die Menschen empfindet, insbesondere natürlich für seine 3 Kinder, die immer wieder eine große Rolle im Buch spielen.

Vergleicht man „Hamster im hinteren Stromgebiet“ mit Meyerhoffs erstem Buch Amerika, sieht man deutlich, wie er sich als Schriftsteller weiterentwickelt hat.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein kriminalistischer Spaß

Mord in Highgate
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Der britische Schriftsteller Anthony Horowitz bringt in seinem zweite Roman um den Privatdetektiv Daniel Hawthorne amüsanterweise Fiktion und Realität zusammen, indem der Autor selbst als Hauptfigur auftritt. ...

Der britische Schriftsteller Anthony Horowitz bringt in seinem zweite Roman um den Privatdetektiv Daniel Hawthorne amüsanterweise Fiktion und Realität zusammen, indem der Autor selbst als Hauptfigur auftritt. Ein Buch hat er (sowphl die reale wie fiktive Person) schon über Hawthorne geschrieben, dies soll der zweite werden. Dazu muss der Detektiv begleiten.
Der Fall ist der Mord an dem Scheidungsanwalt Richard Pryce.
London als Schauplatz verleiht der Handlung Atmosphäre.

Anthony Horowith schreibt auch Drehbücher, daher erstaunt es nicht, das filmische Aspekte relativ oft reflektiert werden, z.B. trägt da ein Mann eine braune Lederjacke „wie eine Erinnerung an die alte Fernsehserie Starsky & Hutch, es gibt Poster von Matrix und Star Wars und Filmstars wie Tom Cruise oder Meryl Streep werden erwähnt.
Zu den Running Gags gehört, dass viele Werke von Horowitz immer wieder erwähnt werden, z.B. Alec Rider, wobei der Name immer wieder falsch genannt wird und das Hawthorne ihn immer wieder jovial „Sportsfreund“ nennt.

Ich finde übrigens, dass Mord in Highgate nicht verfilmbar ist, weil dann der literarische Witz weg wäre. Aber wer weiß, Horowitz traue ich zu, dass er Lösungen findet.

Ich mag die Lässigkeit im Stil des Autors, gepaart mit viel Ironie.

Ich habe aber auch Kritikpunkte. Den Fall fand ich relativ langweilig und der angeblich geniale Detektiv Daniel Hawthorne ist eine zeitgemäße Mischung aus Hercule Poirot und Sherlock Holmes. Als Figur beeindruckt er mich nicht.
Das muss aber vielleicht auch nicht sein. Er dient Horowitz mehr als Verneigung an die klassischen Kriminalroman-Autoren Conan Doyle und A.Christie.

Und es ist spürbar, was für Spaß dem Autor das Buch gemacht hat und das überträgt sich auf den Leser.

Veröffentlicht am 09.09.2020

Beeindruckendes Porträt

Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt
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Dagmar Fohl hatte mich schon mit ihrem letzten Roman Frieda beeindruckt. Dieses neue Buch hat ganz ähnliche Qualitäten.
Die Autorin erzählt vom Leben eines portugiesischen Konsuls, der wirklich existierte. ...

Dagmar Fohl hatte mich schon mit ihrem letzten Roman Frieda beeindruckt. Dieses neue Buch hat ganz ähnliche Qualitäten.
Die Autorin erzählt vom Leben eines portugiesischen Konsuls, der wirklich existierte. Dieser Konsul stellte in Bordeaux entgegen dem Befehl des Diktators Salazar vielen Flüchtlingen, darunter auch Juden, Transitvisa aus. Damit rettete er tausende von Leben.
Natürlich fiel er dadurch in Portugal in Ungnaden und wurde abgesetzt. Ein hoher Preis, den er zahlen muss.

Das Buch ist ein Porträt dieses Mannes. Die große Begabung der Autorin ist es, den Leser dicht an die Gefühls- und Gedankenwelt des Protagonisten heranzuführen. Sie hat einen Ton gefunden. Dadurch wird das Lesen so intensiv und ein Erlebnis.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Tod und Trauer

Sterben im Sommer
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Zsuzsa Bank erzählt in ihrem autobiografischen Bericht vom Sterben ihres Vaters. Er stammte aus Ungarn, war ein 56ziger, der beim Aufstand in den Westen flüchten musste. Trotzdem war der Balaton immer ...

Zsuzsa Bank erzählt in ihrem autobiografischen Bericht vom Sterben ihres Vaters. Er stammte aus Ungarn, war ein 56ziger, der beim Aufstand in den Westen flüchten musste. Trotzdem war der Balaton immer ein Stück von ihm.

Es wird ein langer schwerer Abschied. Die Autorin schreibt ausführlich über die Details, die dazu gehören, z.B. bei den Klinikaufenthalten, später auch über die Trauer.
Obwohl das Buch teilweise wirklich schmerzhaft ist, bereue ich nicht, es gelesen zu haben. Zsuzsa Bank überzeugt einmal mehr mit ihrer sprachlichen Qualität.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Donald und der Hüter der Lady Liberty

Das Ding – Der Tag, an dem ich Donald Trump bestahl
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Ein anscheinend teilweise autobiografischer Roman, herrlich ironisch überspitzt von und mit Jürgen Neffe, der tatsächlich Donald Trump getroffen hatte.
Beim Lesen hat man das Gefühl, dass der Autor viel ...

Ein anscheinend teilweise autobiografischer Roman, herrlich ironisch überspitzt von und mit Jürgen Neffe, der tatsächlich Donald Trump getroffen hatte.
Beim Lesen hat man das Gefühl, dass der Autor viel Spaß mit seinem Buch hatte.
Jürgen Neffe flog in die USA und wird da bei der Einreise festgehalten. Diese Verhöre nehmen einen zentralen Raum im Buch ein, für meinen Geschmack zu viel.
Aber die Interview-Passagen mit Donald Trump sind brillant.

Dem Trump-Szenen setzt Jürgen Neffe aber noch ein Porträt eines einfachen amerikanischen Mannes entgegen. Charlie DeLeo. Sohn italienischer Einwanderer und er kümmert sich als Teil des Wartungspersonal um die Freiheitsstatue. Seine Bescheidenheit ist ein Gegensatz zum Aufschneider Trump. Keine Frage, wenn man mehr mag und wenn man lieber treffen möchte.

Das Buch ist im Europa-Verlag erschienen und ich gebe gerne 4 von 5 Sterne.

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