Profilbild von yellowdog

yellowdog

Lesejury Star
offline

yellowdog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit yellowdog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2020

Winterwohlbereit

Der Winter des Bären
0

Der Winter des Bären ist ein schön gestaltetes Buch mit Verzierungen auf jeder Seite.
Es erzählt von einem Unsterblichen, genannt der Bär, der einen ewigen Winter ausgelöst hatte. Im Blickfeld des Lesers ...

Der Winter des Bären ist ein schön gestaltetes Buch mit Verzierungen auf jeder Seite.
Es erzählt von einem Unsterblichen, genannt der Bär, der einen ewigen Winter ausgelöst hatte. Im Blickfeld des Lesers sind aber Mila und ihre Schwestern und ihr Bruder Oskar. Die Mutter ist tot, der Vater hat die Familie verlassen und so müssen die Geschwister alleine in der winterlichen Welt zurechtkommen. Das funktioniert bis eines Tages Oskar verschwindet, vermutlich vom Bär entführt und Mila macht sich zusammen mit ihrer kleinen Schwester Pipa und mit dem Zauberer Rune auf den Weg, ihn zu finden. Der zweite Teil behandelt ihre beschwerliche Reise in den Norden. Das Finale erfolgt in Thule.

Die englische Schriftstellerin Kiran Millwood Hargrave arbeitet dabei die Emotionen ihrer Figuren gut heraus. Sie nutzt vom folkloristischen und mythologischen beeinflusste Mittel.
Sprachlich besitzt sie eine ansprechende Eleganz, die sich auch in vielen Detailbeschreibungen ausdrückt.

Wirklich ein wundervolles Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2020

Fünfter Teil

Hamster im hinteren Stromgebiet
0

Im fünften Teil seiner erfolgreichen autobiografischen Buchreihe „Alle Toten fliegen hoch“ schreibt der Schauspieler Joachim Meyerhoff von seiner plötzlichen Erkrankung, ein Schlaganfall und dem darauffolgenden ...

Im fünften Teil seiner erfolgreichen autobiografischen Buchreihe „Alle Toten fliegen hoch“ schreibt der Schauspieler Joachim Meyerhoff von seiner plötzlichen Erkrankung, ein Schlaganfall und dem darauffolgenden Klinikaufenthalt und seiner allmählichen Rekonvaleszenz.

Mich beeindruckt die Detailgenauigkeit seiner Beschreibungen. Selbst in seiner Situation der Erkrankung beobachtet er genau. In vielen erkennt er auch das komische. Überhaupt ist der Humor von Joachim Meyerhoff großartig. Hinzu kommt die spürbare Zuneigung, die er für die Menschen empfindet, insbesondere natürlich für seine 3 Kinder, die immer wieder eine große Rolle im Buch spielen.

Vergleicht man „Hamster im hinteren Stromgebiet“ mit Meyerhoffs erstem Buch Amerika, sieht man deutlich, wie er sich als Schriftsteller weiterentwickelt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2020

Beeindruckendes Porträt

Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt
0

Dagmar Fohl hatte mich schon mit ihrem letzten Roman Frieda beeindruckt. Dieses neue Buch hat ganz ähnliche Qualitäten.
Die Autorin erzählt vom Leben eines portugiesischen Konsuls, der wirklich existierte. ...

Dagmar Fohl hatte mich schon mit ihrem letzten Roman Frieda beeindruckt. Dieses neue Buch hat ganz ähnliche Qualitäten.
Die Autorin erzählt vom Leben eines portugiesischen Konsuls, der wirklich existierte. Dieser Konsul stellte in Bordeaux entgegen dem Befehl des Diktators Salazar vielen Flüchtlingen, darunter auch Juden, Transitvisa aus. Damit rettete er tausende von Leben.
Natürlich fiel er dadurch in Portugal in Ungnaden und wurde abgesetzt. Ein hoher Preis, den er zahlen muss.

Das Buch ist ein Porträt dieses Mannes. Die große Begabung der Autorin ist es, den Leser dicht an die Gefühls- und Gedankenwelt des Protagonisten heranzuführen. Sie hat einen Ton gefunden. Dadurch wird das Lesen so intensiv und ein Erlebnis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2020

Tief abtauchen

Der verlorene Sohn
0

Beim Lesen von Olga Grjasnowas großartigen, neuen Roman „Der verlorene Sohn“ habe ich mir keine Gedanken gemacht, was ich schlaues als Rezension schreiben kann. Dazu war keine Zeit, da ich ganz und gar ...

Beim Lesen von Olga Grjasnowas großartigen, neuen Roman „Der verlorene Sohn“ habe ich mir keine Gedanken gemacht, was ich schlaues als Rezension schreiben kann. Dazu war keine Zeit, da ich ganz und gar in die Handlung und ins 19.Jahrhundert in Russland und im Nordkaukasus versunken war.
Man erlebt Jamalludins Entwicklung von Ende der 30ziger bis Ende der 50ziger Jahre des 19.Jahrhunderts mit. Seine kurze Kindheit bei seiner Familie als Sohn eines Imams, dann jahrelang als Geisel in Russland, wo er aber auch eine hochwertige Offiziersausbildung erhält, bis er schließlich nach 15 Jahren zurückkehrt. Aber das wird eine schwierige Heimkehr, zu sehr wurde er inzwischen von dem moderneren Russland geprägt. Diese Wandel von einer Welt in die andere und zurück, bewirken etwas bei einem Menschen.
Zudem kommen andauernde Konflikte, denn die anfangs erhoffte Annäherung scheitert, weil die Führer zu sehr Hardliner sind.
Eigentlich ist der Roman nicht so kurz, aber ich habe ihn innerhalb einiger intensiver Lesestunden gelesen. Diesem Roman wünsche ich so viel Erfolg wie möglich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2020

großartiges Buch

Jahresringe
0



Jahresringe ist ein Roman, der drei Generationen umfasst und dabei von Kriegsjahren bis zur aktuellen Situation am Hambacher Forst abdeckt.

Die junge Eleonore ist Kriegsvertriebene aus Ostpreußen, die ...



Jahresringe ist ein Roman, der drei Generationen umfasst und dabei von Kriegsjahren bis zur aktuellen Situation am Hambacher Forst abdeckt.

Die junge Eleonore ist Kriegsvertriebene aus Ostpreußen, die in einem Dorf in Nordrhein-Westfalen bei einem Bäcker eine neue Heimat findet und doch immer eine Außenseiterin in der dörflichen Gemeinschaft bleibt.
Andreas Wagner zeigt das Dorfleben glaubhaft und bei ihm ist Sympathie für die Außenseiter des Dorfes spürbar.

im zweiten Teil steht Eleonores Sohn Paul im Mittelpunkt.
Im letzten Abschnitt sind es die Enkel Jan und Sarah. Mit ihnen sind wir hanezu in der Gegenwart angekommen.

Ich halte den Roman gerade in seiner Gesamtheit für gelungen.
Die starken Figuren machen das Buch so großartig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere