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Veröffentlicht am 20.08.2020

Das Leben des Vaters

Glücksritter
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Michael Kleebergs Buch Glücksritter ist, wie der Untertitel Recherche über meinen Vater schon andeutet, ein autobiografischer Text über seinen Vater und dabei stellvertretend für die Generation von Männern, ...

Michael Kleebergs Buch Glücksritter ist, wie der Untertitel Recherche über meinen Vater schon andeutet, ein autobiografischer Text über seinen Vater und dabei stellvertretend für die Generation von Männern, die in den 30ziger Jahren in Deutschland geboren wurden.
Dieses Nachdenken über den Vater begann nach dessen Tod. Er überlegt auch, wie sich die Verhaltensweisen seines Vaters auf ihn selbst und seine Entwicklung auswirkte. Kleeberg hat sich an seinem Vater und dessen Meinungen oft abgearbeitet.

Es ist ein kritischer Text, aber keine Abrechnung. Gelegentlich gibt es auch amüsante Passagen, wenn der Vater seinen erfolgreichen Schriftstellersohn verschmitzt vorschlägt, doch mal seine italienische Reise aufzuschreiben, wie einst Goethe. Nicht immer nur Probleme, mal was heiteres.
Ernster wird es, wenn Kleeberg auf die Kriegsjahre zurückblickt und was es für den Vater bedeuten musste, damals Ausbombung und Kinderlandverschickung zu erleben.

Das Buch funktioniert, weil es kein Roman und doch erzählerisch gestaltet ist.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Mit John Lennon unter einem Dach

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
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Der amerikanische Autor Tom Barbash zeigt in seinem Roman „Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens“ einen Zeitabschnitt in den USA, der meiner Meinung nach sehr gut getroffen ist. Absolut ...

Der amerikanische Autor Tom Barbash zeigt in seinem Roman „Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens“ einen Zeitabschnitt in den USA, der meiner Meinung nach sehr gut getroffen ist. Absolut glaubhaft, wie die Jahre 1979 und 1980 porträtiert werden.

Der Originaltitel The Dakota Winters gefällt mir besser als der leicht lächerliche deutsche, ist aber vielleicht nicht so einfach fassbar.
Es spielt an auf ein exklusives Apartment in New York City, in dem Prominenten wie z.B. John Lennon lebte. Und auch die fiktiven Hauptfiguren des Romans, der Late Night Show-Moderator Harry Winter und sein Sohn, der auch der Erzähler des Buchs ist. Diese Figuren-Konstellation ist gelungen und macht es glaubhaft, dass so viele Einflüsse aus Film, Fernsehen, Politik und Musik zusammenkommen.

Wer diese Zeit mag, wird das Buch lieben!

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Kai am Steuerrad

Station am Horizont
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Station am Horizont ist ein Roman von 1927 und das merkt man ihm auch an. Nicht dass der Roman sprachlich veraltet wäre, es sind die Verhaltensweisen und Dialoge der Figuren, die dieser zeit entstammen. ...

Station am Horizont ist ein Roman von 1927 und das merkt man ihm auch an. Nicht dass der Roman sprachlich veraltet wäre, es sind die Verhaltensweisen und Dialoge der Figuren, die dieser zeit entstammen. Das alter spricht also nicht gegen den Roman.
Im Mittelpunkt der Dandy Kai, der vom Autorennsport fasziniert ist. Die Passagen, die diesen Sport und sein Umfeld zeigen, sind gut gelungen und vermitteln dem Leser einen Eindruck.
Neben seiner geliebten Dogge, die Kai auf seinen Reisen begleitet, sind es verschiedene Frauen, die eine Wirkung auf ihn haben.

Das Buch ist kein literarisches Meisterwerk. Man spürt dem Text streckenweise an, dass er ursprünglich in einer Sport-Illustrierten als Fortsetzungsroman erschienen ist. Aber es ist dennoch ein unterhaltsamer Roman.
Nur wenig später aber wird Erich Maria Remarque seinen großen Erfolg Im Westen nichts neues schreiben.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Essays zu Maxim Biller

Im Kopf von Maxim Biller
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Im Kopf von Maxim Biller
Essays zum Werk

Herausgegeben wurde Im Kopf von Maxim Biller von Kai Sina unter Mitarbeit von Tanita Kraaz. Er versammelt Texte von einigen wichtigen Literaturkritiker.
Das einleitende ...

Im Kopf von Maxim Biller
Essays zum Werk

Herausgegeben wurde Im Kopf von Maxim Biller von Kai Sina unter Mitarbeit von Tanita Kraaz. Er versammelt Texte von einigen wichtigen Literaturkritiker.
Das einleitende Essay Die Stimmen schrieb er selbst.

Maxim Billers Literatur ist kompromisslos und provokant. Das sind seine Markenzeichen. Billers Werk ist komplex. Das bietet eine Reihe von Literaturwissenschaftlern über seine Ansätze, Romane und Erzählungen ebenfalls groß auszuholen.
So entwickelt Stefan Zweifel, Ex-Moderator vom Literaturclub, aufregende Thesen und Vergleiche zu David Foster Wallace und Roberto Bolano.
Dana von Suffrin und Galili Shahar schreiben über Im Kopf von Bruno Schulz.
Sicher kein Zufall, dass Biller diesen polnisch-jüdischen Schriftsteller wählte, um eine Novelle über ihn zu machen. Diese Autoren verbindet etwas.

Gut gefallen hat mir auch Volker Weidermanns Beitrag, der Maxim Biller gut durch die Zusammenarbeit im Literarischen Quartett kennt.
Ziemlich witzig ist der Beitrag von Madame Nielsen.
Erwähnen möchte ich auch Daniel Kehlmann, der sich mit Biller Kurzgeschichten auseinandersetzt.

Als augenöffnend erweist sich zum Schluß das Interview von Kai Sina mit Rachel Salamander über Maxim Biller.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Drei Stories

Milkwishes
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Das Buch Milkwishes umfasst 3 perfekt gemachte Stories von Kristen Roupenian.
Sie wirken wie das Ergebnis aus einer Creative Writings-Werkstatt.
Die Handlung der Geschichten sind ziemlich überdreht. Das ...

Das Buch Milkwishes umfasst 3 perfekt gemachte Stories von Kristen Roupenian.
Sie wirken wie das Ergebnis aus einer Creative Writings-Werkstatt.
Die Handlung der Geschichten sind ziemlich überdreht. Das gilt besonders für die erste, die ich aber doch am meisten mochte.
Die Titelgeschichte hat andere Qualitäten. Sie ist ruhiger und handelt von trügerischen Erinnerungen.
Es hat Spaß gemacht, mal wieder Kurzgeschichten zu lesen.
Wer von Kristen Roupenians bekannter Geschichte Cat Person begeistert war, wird auch die Stories aus Milkwishes mögen.

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