Das Leben des Vaters
GlücksritterMichael Kleebergs Buch Glücksritter ist, wie der Untertitel Recherche über meinen Vater schon andeutet, ein autobiografischer Text über seinen Vater und dabei stellvertretend für die Generation von Männern, ...
Michael Kleebergs Buch Glücksritter ist, wie der Untertitel Recherche über meinen Vater schon andeutet, ein autobiografischer Text über seinen Vater und dabei stellvertretend für die Generation von Männern, die in den 30ziger Jahren in Deutschland geboren wurden.
Dieses Nachdenken über den Vater begann nach dessen Tod. Er überlegt auch, wie sich die Verhaltensweisen seines Vaters auf ihn selbst und seine Entwicklung auswirkte. Kleeberg hat sich an seinem Vater und dessen Meinungen oft abgearbeitet.
Es ist ein kritischer Text, aber keine Abrechnung. Gelegentlich gibt es auch amüsante Passagen, wenn der Vater seinen erfolgreichen Schriftstellersohn verschmitzt vorschlägt, doch mal seine italienische Reise aufzuschreiben, wie einst Goethe. Nicht immer nur Probleme, mal was heiteres.
Ernster wird es, wenn Kleeberg auf die Kriegsjahre zurückblickt und was es für den Vater bedeuten musste, damals Ausbombung und Kinderlandverschickung zu erleben.
Das Buch funktioniert, weil es kein Roman und doch erzählerisch gestaltet ist.