Steckt inhaltlich und sprachlich tief im Drogensumpf
Dreckiger SchneeDer Name ist Programm. Dieses Buch ist nicht einfach ein Thriller, der im Winter spielt, sondern Drogen spielen die Hauptrolle. Manchester in Großbritannien wird von Dealern beherrscht, die in ihren Stammclubs ...
Der Name ist Programm. Dieses Buch ist nicht einfach ein Thriller, der im Winter spielt, sondern Drogen spielen die Hauptrolle. Manchester in Großbritannien wird von Dealern beherrscht, die in ihren Stammclubs an ihre Kunden kommen. Der Schreibstil und die Atmosphäre die durch die Wohlwahl entsteht ist authentisch und teilweise brutal und daher nichts jedermanns Sache.
Wen das nicht stört, der kann durchaus bewundern, dass in dieser Hinsicht viel Recherche in diesem Thriller liegt. Der Slang, die Umgebungsbeschreibungen, wie eine Organisation aufgebaut ist, die illegal mit Drogen operiert, wie sich jemand, der abhängig ist, verhält - all das ist wirklich packend weil sehr realistisch abgehandelt. Joseph Knox nimmt sich hier kein Blatt vor den Mund.
Die Hauptfigur, Polizist Aidan Waits, ist einerseits ein wenig klischeebehaftet, aber nur, weil er nicht dem “üblichen Ermittler-Typus” entspricht. Wobei das auch nicht so klar zu definieren ist. Aidan wird undercover in die Drogenszene eingeschleust und macht seine Sache im Lauf der Zeit zu gut. Gleichzeitig erhält er noch von anderer Seite einen Spezialauftrag, der ebenso mit der Organisation von Drogenboss Zain Carver zu tun hat. Und schlussendlich soll besagter Zain ihn auch noch für seinen Freund halten.
Das klingt etwas viel und ist es auch. Der Thriller bietet daher Action von vielen Seiten, mehrere Handlungsstränge finden statt, kreuzen sich, vermischen sich miteinander, woraus neue Ermittlungserkenntnisse aber auch neue Gefahren für Aidan entstehen. Und - man kann es ahnen - nicht nur die Drogenbosse sind gefährlich.
Mit Sicherheit ein etwas ungewöhnlich aufgebauter, teilweise harter, im Milieu verankerter Thriller, der seine Höhen und Tiefen hat - ganz wie ein echter Junkie.