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Veröffentlicht am 13.06.2018

Farbenfrohe Liebeserklärung an die Stadt des Eiffelturms

Paris Reiseführer LIEBLINGSORTE
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Was gibt es Schöneres, als zur Zeit der berühmten Tennis-French Open in einem Büchlein über Paris zu schmökern? Während die Sportler die Stadt im Griff haben, flaniert man in Gedanken über den Boulevard ...

Was gibt es Schöneres, als zur Zeit der berühmten Tennis-French Open in einem Büchlein über Paris zu schmökern? Während die Sportler die Stadt im Griff haben, flaniert man in Gedanken über den Boulevard Haussmann, spielt Pétanque auf dem Place Dauphine oder kostet sich durch die Angebote des Marché Raspail.

Was es Schöneres gibt? Natürlich selbst bei allem dabei zu sein. Ist dies aber nicht möglich, bietet “Lieblingsorte Paris” einen guten Ersatz. Paris-Kenner werden sich einiges anstreichen und für den nächsten Urlaub an der Seine vormerken, Paris-Neulinge schier erschlagen von der Fülle an Möglichkeiten.

Und das obwohl der Autor laut eigenen Worten von “mindestens 666 Kapitel” schon auf neun größere Abschnitte und 66 Empfehlungen heruntergegangen ist. So entstand ein 217 Seiten starkes Buch, das man noch ohne Weiteres in der Handtasche überall hin mitnehmen kann. Es ist voll von liebenswerten Illustrationen und kleinen und großen Farbfotos, die den Zauber der französischen Hauptstadt authentisch transportieren.

“Lieblingsorte Paris” ist kein Buch, das man in einer Nacht durchliest wie manche Krimis, man sollte es Häppchenweise genießen wie Kaffee und Calamari (Seite 65), Austern (S. 56), Zwiebelsuppe (S. 104) oder Speiseeis (S. 114). Doch Stefan Ulrich hat bei seinen Recherchen nicht nur gerne und oft gegessen - er entdeckt Parks, Architektur und Düfte gleichermaßen und genießt Tanz und Musik am und auf dem Wasser.

Dieses Büchlein ist ein charmantes Geschenk für Paris-Liebhaber und solche, die es dadurch werden sollen.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Von Abhängigkeiten und menschlichen Abgründen

Der Pflegefall
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Wer lügt? Dieser Krimi ist ein vielschichtiges Psychogramm der wenigen handelnden Personen. Zu Beginn wirkt die Geschichte gar nicht so krimilastig, als Anna Zerbst sich an ihren ersten Tag bei Herrn Brunt ...

Wer lügt? Dieser Krimi ist ein vielschichtiges Psychogramm der wenigen handelnden Personen. Zu Beginn wirkt die Geschichte gar nicht so krimilastig, als Anna Zerbst sich an ihren ersten Tag bei Herrn Brunt erinnert. Sie ist “notgedrungene” Pflegerin, nimmt solche privaten Stellen an, um nicht arbeitslos zu sein. Der alte Herr ist körperlich schwach, geistig aber umso stärker, wie sie herausfinden wird.

Zu den mühseligen Aufgaben, die sie aber gut meistert, kommen Schritt für Schritt bestimmte Eindrücke, Geschichten und Momente hinzu, die Anna an der Fassade ihres Dienstgebers zweifeln lassen. Ist er einfach der alte Mann, der von ihr und vom Haushälterehepaar Schmitts gerade so ausgehalten wird? Oder haben seine Wutausbrüche und die grausigen Geschichten, die er ihr im Geheimen erzählt, einen wahren Kern?

Anna steht zwischen den Fronten, ahnt mehr, dass etwas Schlimmes geschehen sein muss, als dass sie konkrete Beweise hätte. Mal glaubt die Brunt, mal sind die Schmitts überzeugender. Es fällt ihr schwer, beide Seiten gedanklich zu einer Geschichte zu verbinden. Was geht wirklich vor im Haus in der Magnolienstraße 71? Und was ging früher vor? Anna beschließt, sich heranzutasten und die Sache aufzudecken.

Fesselnd erzählt Olivia Monti, wie eine unbescholtene alleinstehende Frau langsam mental zwischen den Seiten aufgerieben wird. Ihre Optionen sind beschränkt, was die Situation zusätzlich spannender macht: Die Stelle aufzugeben ist finanziell nicht ratsam, also wird Anna immer tiefer in die menschlichen Abgründe hineingezogen. Doch nicht nur sie ist abhängig, auch Brunt ist es. Ebenso das Haushälterehepaar, werden sie doch gut vom Alten bezahlt. Diese unheilvolle Dreiecksbeziehung baut einen ganz eigenen Grusel auf und man wartet mit angehaltenem Atem, wann und worin dieser wohl gipfeln wird. Dass etwas passiert, ist unausweichlich...

Veröffentlicht am 07.06.2018

Ein Hamburger Journalist auf gefährlicher Mission

Blue Note Girl
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Die Krimigeschehnisse rund um eine verschwundene Hamburger Sängerin werden hier von den behutsam und detailreich ausgearbeiteten Charakteren ein wenig in den Schatten gestellt.

Die Story des zum unfreiwilligen ...

Die Krimigeschehnisse rund um eine verschwundene Hamburger Sängerin werden hier von den behutsam und detailreich ausgearbeiteten Charakteren ein wenig in den Schatten gestellt.

Die Story des zum unfreiwilligen Ermittler werdenden Journalisten (Eric Teubner) der auf ehemalige Ermittler und Wegbegleiter der Sängerin trifft, ist klassisch aufgebaut, kann aber immer wieder mit Wendungen aufwarten. Teubner sticht unabsichtlich in ein überraschend großes Wespennest und die in Gang gesetzten Ereignisse reißen ihn mit und wirbeln sein Dasein kräftig durcheinander.

Die Stars sind aber die handelnden Personen und die Momente, wo im scheinbaren Plauderton während der vielen Gespräche, die Teubner gekonnt führt, viele menschliche Schichten und auch Abgründe aufgedeckt werden. Der Leser kann wie selbstverständlich seine eigenen Antennen ausfahren und erfühlen, wer wann die Wahrheit sagt, welche Figur welche Art Mensch ist.

Neben den Befragten und weiteren kuriosen, gefährlichen und amüsanten Hauptpersonen steht auch Teubners (Privat-)Leben im Fokus. Dies kann zwischendurch etwas langatmig werden, dient aber mitunter auch der Vorbereitung auf weitere Bände mit dem hartnäckigen Journalist. “Blue Note Girl” ist der Start einer geplanten Reihe von insgesamt fünf Krimis.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Unterhaltsam und lehrreich

The Big Bang Theory und die Philosophie
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Ein köstliches Buch für Fans der Serie - besonders, wenn man die Folgen teils mehrmals gesehen hat (Nachmittagsfernsehen sei Dank). Die viele Zitate und genauen Wiedergaben der Szenen regen zum Schmunzeln ...

Ein köstliches Buch für Fans der Serie - besonders, wenn man die Folgen teils mehrmals gesehen hat (Nachmittagsfernsehen sei Dank). Die viele Zitate und genauen Wiedergaben der Szenen regen zum Schmunzeln an, man ist wieder mitten drin unter den vielseitigen Nerds und entdeckt auch den einen oder anderen Witz, den man vielleicht doch noch überhört hatte.

Aber auch an Philosophiewissen allgemein kommt man hier nicht vorbei, füllt also auch die eine oder andere Wissenslücke auf und hat am Ende auch Leuten die The Big Bang Theory nicht kennen (ja die gibt es) noch etwas zu erzählen.

Schwieriger wird es da schon zu sagen ob auch Nicht-Fans das Buch lesen können. Ja, schon. Wie es ihnen damit dann geht, ist schwer zu sagen. Vielleicht aber kann das Buch auch generell naturwissenschaft-Interessierten Freue bereiten, egal ob sie die Serie so genau kennen oder nicht.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Spannung zwischen Geld, Macht und Drogen

Auf zerbrochenem Glas
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Mehrdeutig ist der Titel des neuen Krimis von Alexander Hartung, der mit diesem Buch eine neue Hauptperson kreiert hat: den ebenso sturen wie fast schon schizophrenen Nik Pohl, Ermittler beim KDD München. ...

Mehrdeutig ist der Titel des neuen Krimis von Alexander Hartung, der mit diesem Buch eine neue Hauptperson kreiert hat: den ebenso sturen wie fast schon schizophrenen Nik Pohl, Ermittler beim KDD München. “Auf zerbrochenem Glas” ist der Start einer Reihe um Pohl, der sich, als er beginnt, alte ungelöste Fälle näher zu beleuchten, auf gefährliches Terrain begibt.

Gut, auch wenn eigentlich klar ist, dass er sich nicht nur in die (manchmal vorher schon offensichtlich) gefährlichen Situationen hinein- sonder auch wieder hinausmanövrieren wird, sind diese doch durchaus blutig und spannend beschrieben.

Gut gewählt sind auch die Charaktere, denen Nik im Laufe der Ermittlungen begegnet - sowohl die ihm verbündeten als auch seine Gegner. Es bleibt großteils bis zum Schluss rätselhaft, wer nun genau wofür verantwortlich ist. Hartung kann am Ende aber zumindest mit einem kleinen Kniff aufwarten, auch wenn dieser gar nicht direkt zu den Ermittlungen gehört.

Die 283 Seiten bieten auf jeden Fall einiges, was Krimi- oder Thrillerleser gerne haben: Verbale und physische Auseinandersetzungen, Beschattung, Schusswaffen, polarisierende Charaktere und einiges an Blut. Stellenweise klappt einiges vielleicht zu einfach für Nik und seine Verbündeten, was an anderer Stelle wieder ausgeglichen wird, wenn der Gegner allzu allwissend und übermächtig scheint.