Eine umfangreiche Zeitreise aus Fiktion und Tatsachen
Höllenjazz in New OrleansAuf 495 starken Seiten nimmt Ray Celestin den Leser mit in die wilde Zeit der Südstaaten, als Jazzmusik von Weißen kritisch beäugt wurde und die Prohibition knapp bevorstand. Farbenfrohe Beschreibungen ...
Auf 495 starken Seiten nimmt Ray Celestin den Leser mit in die wilde Zeit der Südstaaten, als Jazzmusik von Weißen kritisch beäugt wurde und die Prohibition knapp bevorstand. Farbenfrohe Beschreibungen der großteils bescheidenen Lebensumstände vieler wechseln sich mit melancholischen Momenten ab.
Der Roman, Krimi, ist so umfangreich, dass man neben der Mordermittlung noch vieles über Musik, Stadtentwicklung, Gefängnisse, Prostitution, Korruption und Rassenkonflikte lernt. Viele passend gewählte Begriffe aus der Zeit um 1919 machen das Buch ebenso authentisch wie seine zahlreichen und einzigartigen Protagonisten. Um den Überblick nicht zu verlieren, gibt es vorne im Buch ein Personenregister und hinten noch ein Glossar.
Aber man kommt auch ohne diese Hilfen gut zurecht, lässt sich treiben zwischen dem Mörder, der scheinbar wahllos Menschen mit einer Axt tötet und jenen, die ihn stellen wollen. Nicht nur Detective Michael Talbot ist hinter ihm her. Und sogar ein (damals noch nicht so) berühmter Jazzmusiker ist in die Fälle, die tatsächlich stattgefunden haben, verwickelt.
Am Ende erwacht der Leser aus einer wunderbaren Zeitreise, die es es trotz einiger Opfer und Überraschungen schafft, einen positiv gestimmt zurückzulassen. Mit ein paar Kniffen schafft der Autor es, einen Teil der Protagonisten zu “retten” und er gibt ihnen ihm geplanten nächsten Band (Todesblues in Chicago) wieder wichtige Rollen in seinem ausgeklügelten Ensemble.