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Veröffentlicht am 11.07.2023

Süße, klischeehafte Geschichte

Spaces between us
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Jamain und Tyren könnten augenscheinlich nicht unterschiedlicher sein. Das sorgt im Laufe der Geschichte für den ein oder anderen lustigen bis seltsamen Moment.

Dass sich ausgerechnet diese beiden verlieben, ...

Jamain und Tyren könnten augenscheinlich nicht unterschiedlicher sein. Das sorgt im Laufe der Geschichte für den ein oder anderen lustigen bis seltsamen Moment.

Dass sich ausgerechnet diese beiden verlieben, ist genauso vorhersehbar, wie das lange Hin und Her zwischen den beiden, bis sie endlich zueinander finden. Tatsächlich war mir das manchmal zu viel des Guten. Da haben sich die beiden doch recht begriffsstutzig und zögernd angestellt.

Ansonsten haben mir die beiden recht gut gefallen. Der vermeintliche Chaot Jamain hatte mehr zu bieten, als das Badboy-Image. Auch wenn hier sicherlich ein bisschen Potential verschenkt wurde, obwohl er in der zweiten Hälfte mehr an Tiefe gewinnt. Auch Tyren war mehr als nur ein Büchernerd, brachte ein paar eigene Konflikte mit. Die Kombination hat stellenweise für eine gute Handlung gesorgt, sich aber auch hie und da gefühlt in der Nebenhandlung verloren.

An manchen Stellen fand ich die Handlungen oder die Entscheidungen der Figuren ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, vielleicht sogar naiv geschrieben. Das mag natürlich auch nur Geschmacks- oder Einstellungssache sein.

Vom Schreibstil war das Buch sehr angenehm zu lesen und die Aufmachung ist hochwertig und auch optisch sehr gut gelungen.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Was ist eigentlich Glück?

Ein Kännchen Glück
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Eine Frage, mit der sich Hauptfigur Nele offensichtlich schon etwas länger befasst. Denn sie hat eine Teekanne mit Zetteln voller Glück. Zumindest das, was andere Leute als ihr Glück bezeichnen. Täglich ...

Eine Frage, mit der sich Hauptfigur Nele offensichtlich schon etwas länger befasst. Denn sie hat eine Teekanne mit Zetteln voller Glück. Zumindest das, was andere Leute als ihr Glück bezeichnen. Täglich zieht sie einen Zettel und ist so auf der Suche nach ihrem eigenen Glück. Das finde ich schon mal eine wunderbare Idee. Einfach mal in das Glück anderer "hineinschnuppern".

Aber auch ihre Mehrgenerationen-WG finde ich sehr schön und sie bringt hier noch da noch mal etwas Schwung in die Geschichte. Denn auch Ältere haben durchaus mal den Durchblick und vor allem den ein oder anderen guten Rat. Doch genauso haben sie anderen Nebenfiguren die Geschichte sehr lebendig gemacht.

Die zweite Hauptfigur, Ben, wirkt erst ein wenig unscheinbar, bekommt aber im Laufe der Handlung mehr und mehr Farbe (verzeiht mir dieses buchbezogene Wortspiel). Das liegt auch an den Perspektivwechsel, den ich in diesem Buch sehr gelungen empfinde. Ich denke, das hat wirklich geholfen, auch Ben gut zu verstehen.

Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm. Die Erzählweise war ruhig und kam völlig ohne übertriebenes Drama aus. Das hat mir sehr gut gefallen und macht "Ein Kännchen Glück" definitiv zu einem Wohlfühlroman und Seelenstreichler.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Erneut vielschichtiges Buch

Die unerhörte Reise der Familie Lawson
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Den bisherigen Büchern von TJ Klune wohnt ja ein ganz besonderer Zauber inne. Parnassus' Heim und Wallace Price haben mich total gefesselt und verzaubert. Daher war ich sehr gespannt auf die Familie Lawson ...

Den bisherigen Büchern von TJ Klune wohnt ja ein ganz besonderer Zauber inne. Parnassus' Heim und Wallace Price haben mich total gefesselt und verzaubert. Daher war ich sehr gespannt auf die Familie Lawson und ihre angeblich unerhörte Reise. Wird es wieder so toll? Jein.

Die "Familie Lawson" ist schon ein skurriler Haufen und die Situationskomik, die sich dadurch ergeben hat, war grandios. Manchmal waren die Scherze vorhersehbar und manchmal kamen sie völlig überraschend.

Die einzelnen Charaktere waren erneut sehr gut herausgearbeitet. Schwester Grob ist mein heimlicher Favorit. Aber auch die anderen Figuren, innerhalb und außerhalb der Familie Lawson, haben mir echt gut gefallen. Teilweise waren sie unglaublich fantasievoll.

Die Botschaft des Buches war ebenfalls wieder - wie die Charaktere - vielschichtig. Liebe, Loyalität, Vergebung (und wer überhaupt das Recht zum Vergeben hat) und generelle Gesellschaftskritik waren nur die Spitze des Eisberges. Und dennoch waren diese Themen größtenteils so subtil verarbeitet, dass man das Buch auch sehr gut lesen kann, wenn man es nicht ganz so tiefgründig möchte.

Generell hat mir das Setting, vor allem im Wald sehr gut gefallen. Es wurde sehr schön und detailliert beschrieben. Aber auch die anderen Orte fand ich sehr faszinierend und waren sehr fantasievoll.

SPOILER
Der Epilog ging mir ein bisschen nah. Der "Zustand" von Victors Vater hat mich sehr an Alzheimer/Demenz erinnert. Etwas, womit viele Kinder bei ihren Eltern klar kommen müssen. Das war sehr clever gemacht.
SPOILER ENDE

Und dennoch fand ich das Leben der Roboter etwas inkonsistent und eventuell sogar etwas inkonsequent verarbeitet. Da gab es einfach immer mal wieder Dinge, die für mich nicht ganz so viel Sinn gemacht haben. Auch war die ganze Handlung für mich stellenweise etwas schleppend.

Dennoch fand ich das Buch erneut sehr gut und empfehle es jedem gerne weiter, der Bücher von TJ Klune mag.

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Was würde Tokio tun?

Choujin X – Band 1
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Wenn man von Sui Ishida spricht, kommt man auch nicht an Tokyo Ghoul herum. Immerhin ist es eine der erfolgreichsten Reihen (alleine in Deutschland sind 1,4 Mio. Exemplare aus diesem Universum im Umlauf, ...

Wenn man von Sui Ishida spricht, kommt man auch nicht an Tokyo Ghoul herum. Immerhin ist es eine der erfolgreichsten Reihen (alleine in Deutschland sind 1,4 Mio. Exemplare aus diesem Universum im Umlauf, Band 1 ist bereits in 12 Auflagen erschienen). An diesen Erfolg anzuknüpfen, ist schwierig. Das wusste auch der Mangaka und ging erst einmal für 3 Jahre anderen Projekten nach. Auch, weil ihm der Druck der wöchentlichen Veröffentlichungen im japanischen Magazin Young Jump körperlich und geistig zugesetzt haben. Aber wie ist nun der Nachfolger?

Tatsächlich finde ich nicht, dass sich Sui Ishida groß an etwas Neues herangewagt hätte. Ken wirkte vielleicht etwas souveräner am Anfang, als Tokio in dieser Geschichte. Doch ansonsten bleibt der Schuster hier größtenteils bei seinen Leisten. Ich persönlich finde es gut, da dieser markante Zeichenstil wunderbar zu düsteren und gesellschaftskritischen Themen passt. Denn diese werden augenscheinlich auch hier wieder behandelt, wie gewohnt recht subtil, aber erkennbar wenn man es sehen möchte.

Tokio hat sich immer in den Schatten seines besten Freundes Azuma gestellt. Noch nicht einmal sein Mittagessen hat er selbst ausgesucht. Plötzlich auf sich alleine gestellt, muss er selbst Lösungen finden und kämpft mehr oder weniger aktiv gegen seine Selbstzweifel und Lethargie. Azuma hingegen hat offensichtlich andere Baustellen, über die man aber selbst noch ein bisschen spekulieren darf.

Über Ely ist, außer über ihren Hintergrund, etwas weniger bekannt. Dafür leistet sie sich erst einmal eine sehr kuriose Verfolgungsjagd. Auch sie ist ein Charakter, auf deren Entwicklung ich sehr gespannt bin.

Generell haben wir hier von allem etwas, eine bunte Mischung aus der Genre-Tüte. Wobei durch die Ausrichtung der Choujin wesentlich mehr Platz für Fantasy-Elemente ist. Die Möglichkeiten sind hier gefühlt endlos und es kann in jede Richtung gehen. Situationskomik ist auch vorhanden und lockert das Ganze etwas auf (Hoshi Sandek hat mich kalt erwischt, ich fand das urkomisch).

Unterm Strich war es ein guter Auftakt, der Lust auf mehr macht aber auch noch etwas Luft nach oben hat. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Reihe noch richtig durchstarten.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Für mich nicht ganz stimmig

I’m a Fan
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Das Buch handelt von einer Frau, die sehr fanatisch handelt. Es gibt den "Mann, mit dem ich zusammen sein will" und "die Frau, von der ich besessen bin". Wobei mir nie wirklich richtig klar wurde, warum ...

Das Buch handelt von einer Frau, die sehr fanatisch handelt. Es gibt den "Mann, mit dem ich zusammen sein will" und "die Frau, von der ich besessen bin". Wobei mir nie wirklich richtig klar wurde, warum (außer der "Ausstattung" des Mannes). Zumal der Mann ein neurotischer Fremdgänger ist, der mir so manches Mal nur Kopfschütteln entlocken konnte. Generell erinnerte mich das selbstzerstörerische Verhalten der Protagonistin mehr an einer Teenagerin, die mitten in der Pubertät steckt.

Die Erzählweise der Hauptfigur ist zunächst sehr kalt, methodisch und distanziert, bricht dann aber gegen Ende mehr und mehr auf. Die Kapitel sind kurz, stellenweise passiert dort aber sehr viel.

Gerade am Anfang gab es viel "weiße Menschen"-Formulierung, die ich stellenweise nicht nachvollziehen konnte (z. B. Was ist an Rohkost "weiß"?).

Ich glaube, das Buch hätte sehr viel Potential gehabt, wenn es einen richtigen Plot gehabt hätte. So ist es eine Erzählung, die die Hauptfigur zwar begleitet, aber für mich war das weder spannend noch fesselnd. Auch die, im Klappentext angekündigte, Sezierung der Machtstrukturen, kam für mich nur bedingt vor. Eine gewisse, unterschwellige Kritik an Social Media und der Gesellschaft konnte ich jedoch erkennen.

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