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Veröffentlicht am 16.06.2022

Es ist nicht so, wie es aussieht!

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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"Up to Date" ist mein erstes Buch der Autorin, doch ich habe bereits viel Gutes über sie gehört. Der Klappentext versprach Spannung und man wollte direkt wissen: 3 Dates an einem Tag? Noch dazu am Valentinstag! ...

"Up to Date" ist mein erstes Buch der Autorin, doch ich habe bereits viel Gutes über sie gehört. Der Klappentext versprach Spannung und man wollte direkt wissen: 3 Dates an einem Tag? Noch dazu am Valentinstag! Wer nun sofort an 3 hintergangene Frauen denkt, die sich womöglich noch zusammenrotten um es diesem Fremdgeher zu zeigen: Es ist nicht so, wie es aussieht! Ganz und gar nicht!

Einer der - in meinen Augen - wenigen Makel des Buches ist die fehlende Triggerwarnung (Tod, Trauer- und Traumabewältigung, toxischen Beziehung).

Joseph ist der Hauptverbindungspunkt zwischen den 3 Frauen. Am Anfang gibt er recht wenig von sich Preis. Daher wusste ich nicht so gut, wie ich ihn einschätzen sollte. Charismatisch und wortgewandt, aber auch ein Stück empathisch - so machte es den Eindruck. Aber irgendwie hat immer mindestens ein Puzzleteil gefehlt. Der letzte Drittel steht dann mehr im Zeichen von ihm und es fügt sich alles zusammen.

Aber auch die 3 Frauen (Siobhan, Miranda und Jane) sind auf ihre unterschiedlichen Arten und Weisen überraschend, liebenswert und interessant. Sie beleben ebenso die Geschichte, wie die vielen Nebencharaktere, die unweigerlich auftreten, wenn es 4 Hauptfiguren gibt.

Einen riesigen Spannungsbogen hat das Buch jetzt nicht. Aber ich war von Anfang an sehr interessiert daran, zu erfahren, wie sich die ganze Geschichte auflöst. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und hat Emotionen hervorragend rübergebracht.

Die Auflösung war für mich überraschend, das hatte ich so nicht kommen sehen. Und auch in diesem Drama haben die Figuren durchaus ihre starken Momente.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Das schönste Dorf der Welt

Liebe funkelt apfelgrün
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Ein Blick in den Klappentext hat mir ein Wohlfühlbuch versprochen. Am Ende kann ich das aber nur zum Teil bestätigen. Denn stellenweise war es mir ein bisschen zu langatmig und ausufernd. Die Liebesgeschichte ...

Ein Blick in den Klappentext hat mir ein Wohlfühlbuch versprochen. Am Ende kann ich das aber nur zum Teil bestätigen. Denn stellenweise war es mir ein bisschen zu langatmig und ausufernd. Die Liebesgeschichte zwischen Mila und Finley ist in meinen Augen arg zu kurz gekommen. Und dennoch war es ein sehr schönes Buch, das einen gewissen Wohlfühlfaktor für mich hatte.

Mila ist eine süße, wenn auch etwas naive Hauptfigur. Sie ist herzensgut und man wünscht ihr nur das Beste. Daher ist es nicht allzu überraschend, dass sie an den falschen, namentlich Theo, gerät. Ich glaube, fast jeder hat mehr oder weniger eine Mila im Freundeskreis, die an einen Theo gerät. Auch wenn dieser Theo durchaus eine Klasse für sich ist, was pieeep (bitte den Plural einer nicht Jugendfreigabe Beleidigung einfügen) angeht.

Also ist es nicht verwunderlich, dass sie eine Auszeit braucht. Da kommt das Angebot zum Housesitting eines Cottages im schönen Applemore gerade recht. Auch wenn die Anwohner erst einmal auftauen mussten, kommt man als Leser:in in den Geschmack der wunderschönen Landschaft Schottlands.

Das Auftauchen von Finley, der ebenso sympathisch wie spitzbubig zu sein scheint, belebt die Geschichte ebenso wie die jüngere Bevölkerung Applemores, die nach und nach aus ihren Löchern zu kommen scheinen. Allen voran die sehr liebenswerten Ellie und Ian.

Aber auch die älteren Bewohner haben ihren Charme. Allen voran Elsbeth und Alistair, deren Geschichte sich teilweise sogar etwas in den Vordergrund drängt. Aber auch Kathleen und Kenneth sind durchaus interessante Charaktere.

Auch der Tauschhandel mit dem Brot ist sehr gut gelungen und macht Lust, auch mal Neues auszuprobieren.

Für mich hatte die Geschichte ein paar Schwächen, die jetzt aber nicht allzu sehr ins Gewicht fielen. Nur die, in meinen Augen, zu kurz gekomme Liebesgeschichte zwischen Mila und Finley sowie die stellenweise ausschweifenden Nebenschauplätze haben für den Punktabzug gesorgt.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Durchaus schwere Kost

JAB
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In "JAB" findet man insgeheim 8 Kurzgeschichten, die man auch durchaus als Charakterstudien bezeichnen kann. Gemeinen haben diese 8 Geschichten jedoch immer die düstere und stellenweise sogar trostlose ...

In "JAB" findet man insgeheim 8 Kurzgeschichten, die man auch durchaus als Charakterstudien bezeichnen kann. Gemeinen haben diese 8 Geschichten jedoch immer die düstere und stellenweise sogar trostlose Atmosphäre, Gesellschaftskritik und Abgründe des Lebens.

Triggerwarnungen zu Alkohol- und Drogensucht, Suizid und Vergewaltigung wären in meinen Augen angebracht gewesen. Schade fand ich auch, dass neben dem Wort "Inuit" die abwertende Beziehung "Eskimo" verwendet wurde. Warum man in der Bezeichnung nicht konsistent geblieben ist, konnte ich nicht nachvollziehen.

In meinen Augen ist das mal besser und auch mal schlechter gelungen. 3 Geschichten haben mir richtig gut gefallen, 2 waren recht gut und 3 haben mir nicht gefallen.

Alles in allem war der Schreibstil gut zu lesen und auch stellenweise extrem fesselnd. Gerade die 3 Geschichten, die mir sehr gut gefallen haben, haben dafür gesorgt, dass ich mich auch mal mit anderen Büchern von Kim Un-Su beschäftigen werde, auch wenn ich nicht oft Thriller lese.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Was ist denn schon "normal"?

Know Us 3. Know our love. Ella & Dilan & Simon
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"Know Our Love" ist der dritte Band der "Know Us"-Reihe von Jette Menger. Dieser Band kann unabhängig von den beiden Vorgängern gelesen werden. Da sich die Handlungen aber gleichzeitig abspielen, hilft ...

"Know Our Love" ist der dritte Band der "Know Us"-Reihe von Jette Menger. Dieser Band kann unabhängig von den beiden Vorgängern gelesen werden. Da sich die Handlungen aber gleichzeitig abspielen, hilft es vielleicht ein bisschen besser, diesen einen großen Handlungsstrang, der immer mal wieder in diesem Buch aufgegriffen wird, zu verstehen. Vielleicht hilft es ebenfalls dabei, dass es einem nicht so ablenkend erscheint. Denn manchmal habe ich mir schon etwas weniger June & Kian und dafür mehr Ella & Dilan & Simon gewünscht.

Die drei Hauptfiguren sind recht greifbar. Für mich Simon und Dilan mehr als Ella. Eine Entwicklung sieht man aber bei allen dreien sehr gut. Aber vor allem sie Chemie zwischen Dilan und Simon hat mir sehr gut gefallen. Aber da das Buch komplett aus Simons Sicht geschrieben ist, lässt über die Chemie zwischen Ella und Dilan weniger sagen, als über die Beziehungen von Simons Seite aus.

Mir hat recht gut gefallen, wie behutsam queere Themen, Klimaschutz und Normen bzw. die Abweichung davon behandelt werden. In der Regel war das unaufgeregt und dennoch leidenschaftlich. Aber niemals mahnend mit erhobenen Zeigefinger.

Auch die Nebencharaktere haben der Geschichte zusätzliche Tiefe verliehen. Auch wenn die angedeuten Handlungsstränge und das damit verbundene Drama ein bisschen viel Platz für die Annäherungen der 3 Protagonist:innen genommen hat.

Der Schreibstil war sehr angenehm, sodass man gut durch die Zeilen kam. Manchmal war ich schon ein bisschen überrascht, wie viel ich gelesen bekommen habe.

Nun bin ich auf Band 1 gespannt, der schon länger bei mir im Regal steht.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Raus aus dem alten Trott

Die Liebe fliegt, wohin sie will
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Ich kam am Anfang nur recht schwierig in das Buch. Cleo war mir zu aufgekratzt und zu sehr das hippe Großstadtkind. Die Ausdrucksweise hat mich am Anfang schwer gestört und ist auch gegen Ende immer noch ...

Ich kam am Anfang nur recht schwierig in das Buch. Cleo war mir zu aufgekratzt und zu sehr das hippe Großstadtkind. Die Ausdrucksweise hat mich am Anfang schwer gestört und ist auch gegen Ende immer noch ein leichter Störfaktor gewesen. Aber es wurde besser und auch ich habe mich ein bisschen dran gewöhnt. Als Cleo endlich in der Bretagne ankam, ging für mich dann endlich auch das Buch richtig los. Das ganze Vorgeplänkel hätte ich nur in abgespeckter Variante gebraucht.

Auf Finn’s Farm angekommen, hat mich das Buch dann wirklich gepackt. Viele der Farmbewohner, die Tiere und auch das Leben auf der Farm und im Umland der Bretagne wurden sehr gut und ansprechend dargestellt. Die Charaktere haben die Geschichte sehr bereichert und dem Ganzen neuen Wind eingehaucht. Cleo (und auch ihre Großstadtfreunde) blieb mir dabei immer ein bisschen fremd, aber ihre Entwicklung war schon deutlich zu sehen. Eine Entwicklung bei Finn war wenig auszumachen, da er schon fast einfach irgendwann aufgetaucht ist. Dennoch war er recht sympathisch.

Doch die Liebesgeschichte der beiden steht, meiner Meinung nach, hier nicht im Vordergrund. Für mich war es mehr, als würden wir Cleo auf eine Reise zu sich selbst begleiten. Ihr Aufenthalt auf der Farm lässt sie ihr bisheriges Leben hinterfragen, was wirklich gut geschrieben wurde. Denn es ist keine panische Mid Life Crisis, die Cleo da packt, sondern eine fast schon ruhige Transformation. Natürlich hat sie daran zu knabbern, aber in einer angenehm unaufgeregten Art und Weise.

Der Höhepunkt am Ende fand ich ein wenig zu schnell abgehandelt und überstürzt. Ein paar Seiten mehr, um den Konflikt auszuarbeiten, hätte dem Finale vielleicht ganz gut getan.

Der Schreibstil von Franziska Jebens hat sich sehr angenehm und flüssig lesen lassen. Als ich (endlich) den Zugang zu diesem Buch gefunden habe, bin ich förmlich durch die Seiten geflogen und war überrascht, wie viel ich gelesen bekommen habe. Es entwickelte sich so mehr und mehr zu einem Herzensbuch, welches aber doch eben einige Schwächen für mich hatte. Vor allem was die Hauptfigur Cleo anging.

Das Cover finde ich sehr schön, die Farben sind frisch aber nicht zu krass. Tatsächlich hätte mich in dem Kontext mehr gefreut, wenn auf dem Cover Gemüse (z. B. Tomaten) zu sehen gewesen wäre. Das hätte man ja auch mit Blüten und Schmetterlingen „aufpeppen“ können.

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