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Veröffentlicht am 27.01.2024

Der Unterschied zwischen Sein und Schein

A Breath of Winter
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Nach der Ermordung ihrer Familie führt Smillas Weg zur Wilden Jagd, eine berühmt berüchtigte Söldnertruppe unter dem gefürchteten Fürst der Wunderwelt, Gent. Doch schon bald wird beim Lesen klar: Hinter ...

Nach der Ermordung ihrer Familie führt Smillas Weg zur Wilden Jagd, eine berühmt berüchtigte Söldnertruppe unter dem gefürchteten Fürst der Wunderwelt, Gent. Doch schon bald wird beim Lesen klar: Hinter der Geschichte mitsamt den Charakteren steckt mehr.

Gut gefallen hat mir, dass jedem der Söldnergruppe ein gewisser erzählerischer Raum gegeben wird. So kann man auch die Nebencharaktere gut kennenlernen und Sympathien verteilen.

Was Smilla und Gent angeht, hat mir ihre Dynamik ziemlich gut gefallen. Die Chemie zwischen ihnen hat für mich gestimmt. Auch wenn ich mich manchmal gefragt hat, wie Gent überhaupt zu diesem Posten gekommen ist (ok, das tatsächliche "wie" wird erläutert), denn manchmal ist er bei weitem nicht so skrupellos, wie sein Ruf vorgibt.

Der Schreibstil ließ sich wirklich sehr geschmeidig lesen, so kam ich gut und schnell durch das Buch. Die Atmosphäre und das Setting war so gut beschrieben, dass mein Kopfkino seine helle Freude hatte.

Das Ende hatte ich leider recht ähnlich vorher gesehen. Ehrlich gesagt wäre ich, wenn das Buch mich vorab nicht so überzeugt, vom Ende abgeschreckt. Zu arg hängt hier das Geheimnis und dessen Folgen zwischen Smilla und Gent. Doch in diesem Fall bin ich gespannt, ob und wie die Autorin das zu kitten versucht.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Suicide Squad meets Hundertjährigen Krieg

Essex Dogs
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Seit der Leseprobe hatte ich diese Überschrift im Kopf und der Eindruck hat sich schon auch bestätigt.

Das Buch war definitiv der brutalste historische Roman, den ich bisher gelesen habe. Die Beschreibungen ...

Seit der Leseprobe hatte ich diese Überschrift im Kopf und der Eindruck hat sich schon auch bestätigt.

Das Buch war definitiv der brutalste historische Roman, den ich bisher gelesen habe. Die Beschreibungen der Schlachten sind sehr detailliert, explizit und blutig. An sich macht mir so etwas nichts aus - so war das Mittelalter - aber hier empfand ich es manchmal ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.

Die 10 Essex Dogs werden sehr ausführlich beschrieben. Meist wird aus der Sicht von Loveday erzählt, dennoch springt der Text manchmal ohne Vorwarnung von Loveday zu einer dritte-Person-Perspektive und wieder zurück zu Loveday. Ich weiß nicht, ob das im Original auch so ist oder bei der Übersetzung passiert ist.

Die Protagonisten selbst sind schon interessante Figuren, aber eine wirkliche Verbindung zu ihnen habe ich nicht knüpfen können.

Das Leben zu der Zeit ist sehr authentisch dargestellt (was natürlich auch an dem Hintergrund des Autors liegt).

Alles in allem ein guter historischer Roman, der mich aber nicht vollends überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Er hat es wieder getan

Mit Bike und Boot zur Beringsee
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"Wen es hierhin verschlägt, der hat in der Regel einen langen und beschwerlichen Weg auf sich genommen. Oder eine total verrückte Idee im Kopf."
Seite 75 - Furt um Furt durch die Tschaunebene

Schon das ...

"Wen es hierhin verschlägt, der hat in der Regel einen langen und beschwerlichen Weg auf sich genommen. Oder eine total verrückte Idee im Kopf."
Seite 75 - Furt um Furt durch die Tschaunebene

Schon das erst Buch bzw. die dazugehörige Reise von Richard Löwenherz fand ich super faszinierend und beeindruckend. Da war es klar, dass ich auch über seine Reise zur Beringsee lesen wollte.

Wobei man auch erwähnen kann, dass diese Reise bereits 2018 erfolgte, also ein Jahr nach der Reise durch Nordjakutien aus seinem ersten Buch.

Tschukotka heißt dieses Mal die Gegend, in die es ihn verschlägt. Tschukotka ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, doch es leben nur rund 50.000 Menschen dort. Die Reise wird also ganz getreu dem Namen seiner Webpräsenz verlaufen: einsam (lonelytraveller.de).

Dachte ich zumindest den Erzählungen zur Reisevorbereitung nach. Allerdings zeigte sich hier nicht nur wieder eine extreme Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit, sondern auch eine faszinierende "Abenteurer-" und Forscherszene. Es war sehr interessant, auf wie viele und welche Menschen Richard Löwenherz so traf.

Die Bilder haben alles toll unterstrichen, auch wenn ich die von der ersten Reise beeindruckender fand (wobei sich im Laufe des Buches eine Erklärung dafür ergibt). Doch das ist Jammern auf hohem Niveau.

Aber auch die Herausforderungen der Reise konnte man gut nachempfinden, auch wenn man eine solch herausfordernde Reise vielleicht noch nicht gemacht hat. Einzig die mehrfache Erwähnung, dass Frauen so etwas für gewöhnlich nicht machen und kein Verständnis dafür haben, fand ich etwas nervig. Gerade seine Zeit mit Marina Galinka sollte ihn da eines besseren verlehrt haben.

Auch ein paar kleine Fehler haben sich eingeschlichen (z. B. Igot statt Igor). Ansonsten hat dieses Buch mir wieder sehr gut gefallen. Auch die Homepage von Richard Löwenherz kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Kommt nicht ganz an den Auftakt heran

Iron Flame – Flammengeküsst
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Auch Band 2 der Reihe kann mit Action, Liebe und einigen überraschenden Wendungen aufwarten. Vor allem das erste Drittel fand ich unglaublich spannend.

Nach dem Cliffhanger aus Fourth Wing konnte man ...

Auch Band 2 der Reihe kann mit Action, Liebe und einigen überraschenden Wendungen aufwarten. Vor allem das erste Drittel fand ich unglaublich spannend.

Nach dem Cliffhanger aus Fourth Wing konnte man gut miterleben, wie Violet sich an die neuen Rahmenbedingungen ihres Lebens gewöhnt. Auch, wenn sie sich dabei auch als etwas stur herausgestellt hat.

Aber auch Xaden hat zwischenzeitlich etwas Frustpotential entwickelt. Also standen sie sich da in nichts nach.

Alles in allem konnte ich trotzdem sehr mit den Haupt- und Nebencharakteren leiden, fiebern und freuen.

Hier und da war ich wirklich überrascht, wie sich die Handlung entwickelte, manchmal war es aber auch recht vorhersehbar. Letzteres hat den Lesespaß aber nicht eingedämmt.

Zwischendurch - und für mich vor allem im letzten Drittel - gab es für mich ein paar Längen, die die sonst spannende Dynamik ein bisschen rausbenommen haben. Daher war es für mich auch nicht ganz so der Pageturner, wie es der Vorgänger gewesen ist.

Gegen Ende kommt natürlich die große Spannung auf und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Das Ende selbst hingegen ist mal wieder sehr fies. Cliffhanger, die an nicht sofort auflösen kann, sind reinste Folter...

Einziges Manko ist und bleibt die Übersetzung. Die Anzahl der Fehler bei Rechtschreibung und Grammatik sind zwar merklich zurückgegangen, dennoch ist es stellenweise sehr ruckelig zu lesen.

Die exklusive Ausage mit Farbschnitt ist wirklich wunderschön und ich bin froh, dass ich da ein bisschen tiefer in die Tasche gegriffen habe.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Weil man mehr als nur Glück für sein Kind möchte

Good Inside - Das Gute sehen
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Um Elternratgeber habe ich bisher einen genauso großen Bogen gemacht, wie um diese Momfluencer auf Social Media. Denn oftmals habe ich das Gefühl, sie machen mehr kaputt, als sie gut machen. Sie gaukeln ...

Um Elternratgeber habe ich bisher einen genauso großen Bogen gemacht, wie um diese Momfluencer auf Social Media. Denn oftmals habe ich das Gefühl, sie machen mehr kaputt, als sie gut machen. Sie gaukeln Müttern vor, alles perfekt machen zu müssen und wenn sie das nicht hinbekommt, ist sie keine gute Mutter.

Warum ich dann doch zu diesem Buch gegriffen habe? Es wirkte auf mich anders. Und ich habe es zu einer Zeit wahrgenommen, in der ich wieder sehr an mir und meinen Fähigkeiten als Mutter gezweifelt habe. 2 Kinder (4 Jahre und 8 Monate) unter einem Hut bringen, wenn die ganze Familie krank ist, fordert heraus.

Vor allem wegen diesen Momenten voller Selbstzweifel ist das Buch Balsam für die Seele. Denn die Botschaft ist nicht nur simpel, sondern tut auch gut: Glaube grundlegend an das Gute. In deinem Kind und auch in dir. Auch wenn mal was nicht so läuft, das Kind ist gut und auch du als Elternteil. Und auch wenn man mal einen Fehler gemacht hat, bekommt man Hilfe an die Hand, wie man diesen auch wiedergutmachen kann.

Natürlich ist das nicht alles. Aber das kann die Autorin selbst natürlich viel besser wiedergeben. Auch mit ausführlichen Beispielen. Alles ohne wertenden Und erhobenen Zeigefinger. Zudem wird beleuchtet, wie welches Verhalten das Kind sowohl kurzfristig wie nachhaltig beeinflussen kann.

Gerade die Beispiele waren sehr lebendig und gut lesbar. Die typischen Ratgeber-Abschnitte manchmal etwas langwierig und trocken. Dennoch lohnt es sich, nach dem Buch zu greifen.

In einer Welt, in der tagtäglich so viel Negatives auf uns einprasselt, tut es auch gut, einfach mal das Gute zu sehen und uns darauf zu konzentrieren.

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