Kilian Martin, der einen True Crime Podcast betreibt, wird des Mordes an einer saudi-arabischen Chirurgin beschuldigt. Er bestreitet glaubwürdig, der Täter zu sein. Es ist die Aufgabe seiner Rechtsanwältin ...
Kilian Martin, der einen True Crime Podcast betreibt, wird des Mordes an einer saudi-arabischen Chirurgin beschuldigt. Er bestreitet glaubwürdig, der Täter zu sein. Es ist die Aufgabe seiner Rechtsanwältin Evelyn Meyers und ihrem Partner Florian die Unschuld Martins zu beweisen. Unterstützt werden sie vom deutschen Kommissar Pulaski, der gerade in Wien Ferien macht und vom Vater des Opfers mit seinen Lakaien. Die Ziele sind allerdings nicht bei allen die gleichen.
Der Thriller ist hochspannend. Es werden falsche Fährten gelegt, die kurzen Kapitel sorgen für Tempo und Action, die Auflösung ist dramatisch, überraschend und stimmig.
Mir hat besonders das starke Ermittlerteam gefallen, die Figuren sind liebenswert mit all ihren Eigenheiten. Die Geschichte überrascht immer wieder von Neuem und nimmt auf eine atemlose Reise mit. Ein Thriller, bei dem man niemals das Gefühl eines Déjà-vus hat und somit sehr empfehlenswert.
Der Protagonist findet nach dem Tod der Mutter ein Fotoalbum aus der Zeit, die sie in Trinidad/Tobago verbrachte. Die abenteuerliche Mutter brach als junge Frau aus der Enge eines grösseren Ortes im schweizerischen ...
Der Protagonist findet nach dem Tod der Mutter ein Fotoalbum aus der Zeit, die sie in Trinidad/Tobago verbrachte. Die abenteuerliche Mutter brach als junge Frau aus der Enge eines grösseren Ortes im schweizerischen Wynental aus. In London verliebte sie sich in einen Trinidader mit indischen Wurzeln, heiratete ihn und gebar einen Sohn. Die junge Familie wanderte nach Trinidad aus. Die Ehe ging schnell in die Brüche, doch Mutter und Sohn blieben noch einige wenige Jahre auf der Insel, bevor sie in die Schweiz zurückkehrten. Mit dabei war auch ein anderer Trinidader, ein angehender Arzt, mit dem die Mutter eine neue Familie gründete.
Das Album vertieft im Protagonisten den Wunsch, seine Familiengeschichte zu erforschen. Er reist nach Trinidad und lernt die verschiedenen Zweige seiner väterlichen Familie kennen. Dieser Teil des Buches ist interessant, erfährt der Leser doch viel Wissenswertes über die Kolonialgeschichte und das Leben in Trinidad.
Im dritten Teil befindet man sich wieder in der Schweiz. In den kurzen Kapiteln erzählt der Protagonist vom schweizerischen Leben, teils ab den 1960er Jahren, teils aus dem Leben seiner Grosseltern. Es ist schwierig, die verschiedenen Zeiten auseinander zu halten, der Autor mischt sie ziemlich durcheinander und malt so ein Bild der Schweiz in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (zum Teil mit Hilfe von Jeremias Gotthelf, der von 1797-1854 lebte!), das so definitiv nicht stimmt. Er schlägt einen larmoyanten Ton an, die Erzählungen sollen Mitleid erheischend sein und berücksichtigen die damaligen Begebenheiten in keinster Weise. Leider lässt mich das auch fragen, wieviel Einseitigkeit in seinen Beschreibungen der trinidadischen Geschichte stecken.
Traurig ist, dass der Protagonist nicht mit seiner Herkunft und seinem Leben im Reinen ist. Er rechnet in dieser Geschichte mit seiner ganzen Familie ab. Er lässt jeden schlecht dastehen, von der Mutter mit ihrem angeblichen Janusgesicht, über den ungeliebten Stiefvater, die geldgierigen Geschwister, den neuen Freund der Mutter, der diese zwar hingebungsvoll pflegt, aber SVP Mitglied ist, bis zu der ganzen Schweiz, die Andersartigkeit verachtet und fremde Mensch nur ausgenutzt habe. Einzig die Grosseltern kommen einigermassen gut weg.
Biografie oder Roman? Das wird leider nicht klar. Offensichtlich erzählt der Autor aus seinem eigenen Leben, das Buch wird aber als Roman verkauft. Die fantasievollen Charakterisierungen und die Beschreibung der Gedankengänge weiterer Personen passen zu einem Roman, die Geschichte soll dennoch biografisch wirken. Die Erzählweise ist ziemlich chaotisch, die kurzen Abschnitte springen in der Zeit und bei Personen hin und her, was den Lesefluss ziemlich erschwert. Es ist schwer verständlich, was mir der Autor mit diesem Buch sagen will. Er wirkt auf mich verbittert, wie er zu einem Rundumschlag gegen seine Familie und gegen die Schweiz ausholt. Zu gerne würde ich wissen, was die ebenfalls gemischtrassigen Geschwister zu alldem sagen würden!
Bestialisch sind die Morde, welche die "Krähe" Mara Billinsky auflösen muss. Die brutalen Folterungen lassen bald den Verdacht aufkommen, dass es sich um eine persönliche Abrechnung des Killers handeln ...
Bestialisch sind die Morde, welche die "Krähe" Mara Billinsky auflösen muss. Die brutalen Folterungen lassen bald den Verdacht aufkommen, dass es sich um eine persönliche Abrechnung des Killers handeln muss, aber lange bleibt alles undurchsichtig. Mara, die in diesem Band ohne Partner arbeitet, setzt alles daran, den Serienmörder dingfest zu machen. Entgegen aller Vernunft verlässt sich die eigenwillige Ermittlerin auf ihre Intuition und zeigt, dass sie sich auf ihr Bauchgefühl verlassen kann. Zeitgleich ist sie Mitglied einer internationalen Ermittlungskommission, die Jagd auf einen Kriminellen mit Übernahme Polaris macht.
Die einzelnen Charaktere sind gut gezeichnet, ein jeder ist interessant und mit besonderen Charaktereigenschaften ausgestattet. Die Fälle werden glaubwürdig und logisch aufgelöst. Der Schreibstil ist packend, der Lesefluss ausgezeichnet. Der Spannungsbogen wird stetig hochgehalten und steigert sich bis zu den nervenaufreibenden Finalen.
"Kalte Erlösung" ist mein erstes Buch von Leo Born, eine positive Überraschung! Ohne Vorwissen bin ich recht gut in die Geschichte hineingekommen, dennoch vermisse ich viele Informationen aus den vorangegangenen Bänden.
Auf einer kleinen Nordseeinsel lebt die Familie Hansen, Mutter, Vater und drei erwachsene Kinder. Die ziemlich verschrobenen Charaktere der Familienmitglieder werden in einer ruhigen und packenden Sprache ...
Auf einer kleinen Nordseeinsel lebt die Familie Hansen, Mutter, Vater und drei erwachsene Kinder. Die ziemlich verschrobenen Charaktere der Familienmitglieder werden in einer ruhigen und packenden Sprache geschildert. Der Hörer darf ein Jahr mit Hansens und dem Inselpastor verbringen. Ein Jahr, in dem zuerst nicht viel passiert und in dem sich doch für alle das Leben enorm verändert.
Es ist eine intensive Geschichte über die See, über den Wandel der Zeit und den langsamen Verlust der Insel-Identität. Nina Hoss schildert die melancholische Stimmung, die über dem Buch liegt mit ruhiger Stimme - ein absoluter Hörgenuss und sehr empfehlenswert!
Dieses Buch hat mich von der ersten Zeile an gepackt. Der Schreibstil ist flüssig, das Buch liest sich leicht und man kann sich gut in die Charaktere einfühlen. Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd ...
Dieses Buch hat mich von der ersten Zeile an gepackt. Der Schreibstil ist flüssig, das Buch liest sich leicht und man kann sich gut in die Charaktere einfühlen. Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Mutter Johanna und Tochter Elsa erzählt, so dass man gut nachvollziehen kann, was die Protagonistinnen empfinden. Die Rückblenden in das Berufsleben Johannas und in die Kindheit von Elsa sind interessant und erklären gut, wie es zu der Entfremdung der beiden Frauen kam. Eine Annäherung wird erst wieder möglich, als Mutter und Tochter sich öffnen und ehrlich über ihre Geschichten und Gefühle sprechen.
Mich haben zudem die Beschreibungen der humanitären Einsätze in Krisengebieten gefesselt. Man merkt gut, dass die Schriftstellerin aus eigener Erfahrung erzählt.