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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2022

Spannend und verzwickt

Der finstere Pfad
3

Darum geht’s:

Zwei Kinder, einen liebenden Ehemann und ein kleines Business – das ist Lauras beschauliches Leben. Doch als in Kanada ein Skelett gefunden wird, dreht sich ihr Leben um 180 Grad. Schreckliche ...

Darum geht’s:

Zwei Kinder, einen liebenden Ehemann und ein kleines Business – das ist Lauras beschauliches Leben. Doch als in Kanada ein Skelett gefunden wird, dreht sich ihr Leben um 180 Grad. Schreckliche Erinnerungen kommen wieder hoch.
Denn damals wollte eine Wandergruppe den legendären West Coast Trail bezwingen. Doch der Traum von Freiheit wird bald zum Albtraum, denn Seraphine wird ermordet. Die Leiche verschwindet anschließend spurlos. Während die Identität des gefundenen Skeletts noch aussteht, hat Laura plötzlich das Gefühl, dass es jemand auf sie abgesehen haben könnte. Vielleicht der Mörder von damals?

Meine Meinung:

Die Geschichte spielt auf zwei, eigentlich sogar drei Zeitebenen: Dezember (jetzt), 1999 während der Wanderung und 2000 während des Prozesses. Diese Ebenen sind so gut miteinander verwoben, dass die Ereignisse von damals und heute dem Leser so portioniert serviert werden, dass jede Zeitebene für sich spannend bleibt. Wie geht es im Jetzt weiter? Was ist damals passiert? Wie werden diese drei Stränge am Ende ein Ganzes ergeben?

Jenny Blackhurst versteht es in Der finstere Pfad, die Spannung dauerhaft hoch zu halten und mit wenigen Protagonisten eine komplexe Story einfach, anschaulich und interessant zu erzählen. Die Charaktere sind sehr anschaulich beschrieben und könnten unterschiedlicher nicht sein. Auch den Einschlag von Okkultismus finde ich spannend! Bis zuletzt konnte ich miträtseln – und bin leider im Dunkeln getappt.

Kleiner Kritikpunkt: Obwohl auf den letzten 30 bis 40 Seiten bei Thrillern typischerweise die Geschichte noch einmal so richtig Fahrt aufnimmt, alle Stränge zusammenlaufen und aufgeklärt werden, war es mir an manchen Stellen zu schnell. Hier hätte ich gerne noch ein paar Seiten mehr gehabt, um im passenden Rahmen die komplexe Story zu verstehen und zu verarbeiten. Außerdem gab es zwei kleine Logikfehler bei der Auflösung, über die ich gestolpert bin.

Ansonsten kann ich nur wiederholen, dass ich sehr gut unterhalten wurde, ein spannendes Leseerlebnis mit Jenny Blackhurst erleben konnte und der finstere Pfad sicher nicht das letzte Buch der Autorin in meinem Regel sein wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.07.2022

Brutal packend

Im Augenblick des Todes
0

Vor nun mehr als 16 Jahren hat der geniale Kommissar Severin Boesherz versagt. Ein Arzt wurde in seiner eigenen Praxis ausgeweidet. Wer den Medizinier im Anschluss auch noch so bizarr inszeniert hat, konnte ...

Vor nun mehr als 16 Jahren hat der geniale Kommissar Severin Boesherz versagt. Ein Arzt wurde in seiner eigenen Praxis ausgeweidet. Wer den Medizinier im Anschluss auch noch so bizarr inszeniert hat, konnte nie aufgeklärt werden. Und jetzt scheint das ganze Spiel wieder von vorne loszugehen: In Berlin trifft er auf die exakte Kopie des brutalen Verbrechens – und nur er kann den misteriösen Mord aufklären.

Da mich die Auris-Reihe bereits so gepackt hat, kam ich natürlich nicht an "Im Augenblick des Todes vorbei". Ohne bisher etwas von dem hochintelligenten Kommissar gelesen zu haben, habe ich schnell in die Geschichte und ihre Personen hineingefunden. Boesherz ist ein typisch eigenwilliger Kommissar, der für den Leser oft undurchsichtig erscheint.

Obwohl die Story auf mehreren Zeitebenen und mit wechselnden Perspektiven erzählt wird, bin ich an keiner Zeit „verloren gegangen“ – viel mehr hat mich diese Art der Erzählweise noch weiter in die Geschichte gezogen. Brutale Szenen hat Kliesch nicht abgeschwächt, sondern detailliert erzählt. Beim Lesen musste ich das ein oder andere Mal schwer schlucken – also nichts für schwache Nerven.

Die raffinierte Story wird erst zuletzt vollständig aufgelöst, als Leserin habe ich allerdings stets die Chance, mitzurästeln, was mir bei vielen Thrillern fehlt. Der Schreibstil ist zu jeder Zeit spannend, packend und fesselnd. Große Leseempfehlung und ich werde zum drittel Teil greifen, sobald dieser erscheint!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2022

Hochspannender Thriler

Ich lüge bis du stirbst: Thriller
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Eine Kleinstadt, ein wenig Desperate Housewives-Flair und mordlustige Rachepläne: Das erwartet Leserinnen und Leser im Thriller „Ich lüge bis du stirbst“ von Gillian Hobbs. Die Story ist wie das Cover: ...

Eine Kleinstadt, ein wenig Desperate Housewives-Flair und mordlustige Rachepläne: Das erwartet Leserinnen und Leser im Thriller „Ich lüge bis du stirbst“ von Gillian Hobbs. Die Story ist wie das Cover: Gelungen und absolut spannend!
Zum Inhalt von „Ich lüge bis du stirbst“

Im Küstenstädtchens St. Pit passiert so gut wie nichts, deshalb ist der Einzug von Scarlett und Jacob Dyer die Sensation schlechthin. Überschwänglich wird das junge Paar in der Idylle empfangen, doch die Bewohner ahnen nicht, dass Scarlett sich in Wahrheit rächen will. Denn Scarlett heißt eigentlich Olivia Lewis und ist erst kürzlich aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden. Ein chirurgischer Eingriff ermöglicht ihr ein neues Leben: Nach außen charmant, hilfsbereit und humorvoll, doch hinter dem Rücken der ahnungslosen Gemeinde arbeitet sie daran, St. Pit ins mordlustige Chaos zu stürzen.
Hochspannender Thriller

Gillian Hobbs konnte mich bereits auf den ersten Seiten fesseln. Sie zeichnet eine rachsüchtige, aber auch verletzliche Protagonistin, mit der man – trotz ihrer grausamen Taten – symphatisiert. Die dichte Erzählung von rund 200 Seiten schafft authentische und plastische Charaktere.

Während der ganzen Story ist der Spannungsbogen dauerhaft hoch und Hobbs überrascht mit neuen Wendungen. Nach und nach erfahre ich als Leserin, was Sca in den Abgrund getrieben hat. Doch schnell wird klar, dass sie einige falsche Erinnerungen in ihre Rachepläne stürzen ließen, die ihre harte Fassade bröckeln lassen. Der simple, aber treffende Schreibstil hat mich „Ich lüge bis du stirbst“ schnell und flüssig lesen lassen. Auf nahezu jeder Seite sorgt der schwarze Humor für unterhaltene Lesestunden der wirklich gut durchdachten Story. Am Rande: Mit dem Grinch-Vergleich im Buch hatte sie mich ja erst recht.

Für mich ist „Ich lüge bis du stirbst“ ein wirklich gelungener Auftakt zur Roten-Rache-Reihe. Ich freue mich auf Band 2!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2022

Spannender Auftakt zur neuen Nordsee-Reihe

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
8

Wir wechseln von der Ostsee an die Nordsee: Der Auftakt der neuen Reihe von Eva Almstädt verspricht Küste, Mord und windige Spannung rund um Schafhof-Rechtsanwältin Fentje Jacobsen.

Zur Story: Fentje ...

Wir wechseln von der Ostsee an die Nordsee: Der Auftakt der neuen Reihe von Eva Almstädt verspricht Küste, Mord und windige Spannung rund um Schafhof-Rechtsanwältin Fentje Jacobsen.

Zur Story: Fentje Jacobsen – absolut keine klassische Rechtsanwältin – rutscht durch einen (un)günstigen Zufall in einen Mordfall in Nordfriesland. Kurzerhand wird sie Strafrechtlerin und lernt bei ihren Nachforschungen Journalist Niklas John kennen. Trotz völlig unterschiedlicher Ziele nehmen sie gemeinsam die Ermittlungen auf. Denn Tobias Asmus wird beschuldigt, seine Freundin ermordet zu haben. Dabei stoßen die beiden auf einen sehr ähnlichen Fall in Fentjes Vergangenheit. Und dann verschwinden fast zeitgleich auch noch zwei Schülerinnen aus einem Internat in der Nähe.

Eva Almstädt ist vor allem für die spannenden Fälle rund um Ermittlerin Pia Korittkis bekannt, erst im März 2022 erschien der 17. Fall. Jetzt schlägt es die Autorin von Ost- nach Nordfriesland mit einem untypischen Ermittlerduo: Sie Hof-Rechtsanwältin, er Journalist. Dabei nehmen die beiden die klassischen Good-Cop und Bad-Cop-Rollen ein. Von Anfang an herrscht eine prickelnde Stimmung zwischen den beiden sehr eckigen Charakteren. Auch andere Figuren im Nordsee-Krimi werden detailliert und authentisch skizziert.

Von Seite eins habe ich mich unterhalten gefühlt und habe die selbsternannten Ermittler bei ihrer spannenden Spurensuche verfolgt. Der flüssige und einfache Schreibstil mit einer Prise Humor hat mich in die Geschichte hineingezogen und mich beim Lesen die Zeit vergessen lassen. Der Spannungsbogen ist über das gesamte Buch hinweg hoch. Eva Almstädt versteht es, den Leser durch falsche Fährten auf den Holzweg zu führen.

Für meinen Geschmack wurde der komplexe Fall auf den letzten Seiten zu schnell aufgelöst – da hätte ich mir ein wenig mehr Zeit und Seiten gewünscht. Zuletzt hätte ich bei einigen Figuren gerne noch mehr Hintergrundinfos erfahren. Personen, die teilweise nur am Rande erschienen, sind dann für die Aufklärung doch recht bedeutend.

Und über das Ende brauche ich gar nicht sprechen: Was war das bitte für ein Ende? Cliffhänger ist hier auf jeden Fall geglückt und ich warte sehnsüchtig auf Teil 2 von „Am dunklen Wasser“. Und weil ich sie – Asche auf mein Haupt – noch nicht kenne, werde ich mich bald mal der Reihe um Ermittlerin Pia Korittkis widmen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Verworrene (Liebes-)Geschichte

Die vier Gezeiten
1

Der Roman startet mit einem spannenden Tagebucheintrag von Wanda, in dem sie beschreibt, wie sie für immer ins Meer geht. Dann kommt die eigentliche Problemstellung von Die vier Gezeiten: Helen kommt nach ...

Der Roman startet mit einem spannenden Tagebucheintrag von Wanda, in dem sie beschreibt, wie sie für immer ins Meer geht. Dann kommt die eigentliche Problemstellung von Die vier Gezeiten: Helen kommt nach Juist und sucht ihre leibliche Mutter. Im Laufe der Geschichte verfolgt der Leser Helen bei der Suche nach ihrer Mutter. Leider rückt diese Geschichte durch die vielen tragischen Familienerlebnisse und Rückblenden in den Hintergrund. Erst auf den letzten vierzig Seiten erfährt der Leser sehr rasch abgehandelt, wer denn nun eigentlich Helens Mutter ist.

Sehr stark sind die szenischen Erzählungen in diesem Buch. Ich habe förmlich den Wind um meine Nase streichen gespürt und das Meeresrauschen gehört. Diese sehr erlebbare Sprache in Die vier Gezeiten zeigte sich auch den Rückblenden von Adda und Johanne. Für mich waren aber genau diese verschiedenen Rückblicke und die vielen Charaktere – mit teilweise sehr ähnlichen Namen – oft ein wenig verwirrend, sodass ich mich nicht voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte. Gleichzeitig empfand ich die Familiengeschichte der Kießlings zu dramatisch, um wahr zu sein. Die Schicksalsschläge waren sehr geballt und gleichzeitig innerhalb der Familie auch sehr ähnlich und trotzdem wurden sie von allen Familienmitgliedern weitesgehend totgeschwiegen. Das wirkte auf mich als Leserin leider nicht authentisch.

Insgesamt hat der Roman in mir absolutes Fernweh geweckt. Wie gerne wünsche ich mich in diesem Moment nach Juist. Auf der anderen Seite konnte mich Anne Prettin mit der Dramaturgie der Geschichte nicht richtig überzeugen. Ich hätte mir weniger, aber dafür nahbarere Charaktere gewünscht, die ein bisschen weniger Drama erleben.

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