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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2018

solider Abschluss einer tollen Reihe

Der Glanz der Dunkelheit
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„Der Glanz der Dunkelheit“ ist der letzte Band der „Chroniken der Verbliebenen“ Reihe von Mary E. Pearson. In Deutschland wurde der dritte Band in zwei Teile gesplittet.

Wir begleiten Lia in Ihrem letzten ...

„Der Glanz der Dunkelheit“ ist der letzte Band der „Chroniken der Verbliebenen“ Reihe von Mary E. Pearson. In Deutschland wurde der dritte Band in zwei Teile gesplittet.

Wir begleiten Lia in Ihrem letzten Kampf gegen den Komizar und die Verräter in den eigenen Reihen.
Dieses Buch knüpft nahtlos an das letzte an und Lia kehrt endlich nach Morrighan zurück. Dort versucht sie die Verräter zu entlarven und ihr Königreich zu retten.

Die Entwicklung von Lia hat mir sehr gut gefallen. Sie ist ein starke und unabhängige Frau geworden, die sich für die Schwachen einsetzt. Sie ist einer meiner liebsten Protagonisten geworden. Auch die anderen Charaktere haben an Stärke gewonnen und sind allesamt reifer und stärker als noch zu Beginn ihrer Reise. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr schön. Mitunter wechselte mir aber die Perspektive zwischen den einzelnen Charakteren zu schnell. Da wäre etwas mehr Beständigkeit besser gewesen.

Die Handlung beginnt sehr ruhig, was für mich aber nicht schlimm ist. Dafür beginnt die Geschichte ab ungefähr der Hälfte spannender zu werden und die Ereignisse überschlagen sich. Das Finale steht kurz bevor und man fiebert regelrecht mit. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings. Mitunter lief mir alles etwas zu glatt ab. Probleme oder Hindernisse gab es fast so gut wie gar keine und wenn, wurden diese mal eben so beiseite gewischt. Auch über die Verbliebenen hätte ich gerne etwas mehr erfahren, aber ich glaube dafür war die Geschichte nicht ausgelegt.

Alles in allem ein solider Abschluss der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 26.03.2018

solider Spannungsroman

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
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In „The Woman in the Window“ geht es um Anna Fox, die nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr aus dem Haus geht. Sie fängt an Ihre Nachbarn zu beobachten und zu fotografieren. Als eines Tages die ...

In „The Woman in the Window“ geht es um Anna Fox, die nach einem traumatischen Erlebnis nicht mehr aus dem Haus geht. Sie fängt an Ihre Nachbarn zu beobachten und zu fotografieren. Als eines Tages die Familie Russell in Ihre Nachbarschaft zieht, freundet sie sich mit der Frau des Hauses an. Eines Tages sieht Anna wie Jane Russell erstochen wird und versucht ihr zu helfen. Doch als Sie das Haus verlässt fällt sie in Ohnmacht. Als Anna wieder erwacht, wird ihr aber mitgeteilt das angeblich kein Mord geschehen ist.

Vorab wurden ja schon einige Lobeshymnen auf diesen Thriller ausgesprochen. Aufgrund der vielen begeisterten Stimmen geht man natürlich mit höheren Erwartungen ans Lesen. Es war zwar an einigen Stellen sehr spannend, aber „The Woman in the Window“ weißt für mich doch auch einige Längen auf. Es gibt zwei Handlungsstränge. Einmal Anna‘s Gegenwart und einmal Ihre Vergangenheit. Stück für Stück wird erzählt wie es dazu kam das Anna nie das Haus verlässt. Die Geschichte wird in der Ich-Perpektive erzählt. So bekommt man direkt Anna’s Gemütszustand und ihre Emotionen mit.

Im Laufe der Geschichte zweifelte ich das ein oder andere Mal an ihrer Zurechnungsfähigkeit. Gerade durch Ihren Alkohol-und Tablettenkonsum ist man sich als Leser an vielen Stellen unsicher was der Wahrheit entspricht. Wurde wirklich eine Frau ermordet? Diese Ungewissheit, sowohl bei der Protagonistin als auch bei mir, hat der Autor wirklich gut hinbekommen. Aber zwischenzeitlich war es wirklich sehr langatmig. Es gibt Abschnitte die drehen sich nur im Kreis und man kommt in der Geschichte nicht wirklich voran. Allen voran habe ich eindeutig den Thrill vermisst. Eine Sogwirkung hatte das Buch leider nicht auf mich.

Auch einige Charaktere fand ich sehr flach dargestellt bzw. erschloss sich mir der Sinn dieser Personen einfach nicht. Für die Handlung hätte man diesen keinen so großen Platz einräumen müssen. Doch die Hauptpersonen wurden gut dargestellt. Das Ende war nochmal sehr überraschend und hat für mich einiges wieder wett gemacht.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Abstimmung zum Mord

Anonym
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„Anonym“ ist das zweite gemeinsame Buch von Ursula Poznanski und Arno Strobel und der Auftakt einer Krimireihe.

Der Kommissar Daniel Buchholz bekommt die neue Kollegin Nina Salomon an seine Seite. Obwohl ...

„Anonym“ ist das zweite gemeinsame Buch von Ursula Poznanski und Arno Strobel und der Auftakt einer Krimireihe.

Der Kommissar Daniel Buchholz bekommt die neue Kollegin Nina Salomon an seine Seite. Obwohl beide sich am Anfang nicht ganz grün sind, müssen sie sofort einen schwierigen Fall zusammen lösen. Ein Toter wird aufgefunden und schnell wird ein Zusammenhang zu dem Forum „Morituri“ hergestellt. In diesem können die User abstimmen wer als nächstes sterben soll und die nächste Abstimmung läuft bereits.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Ermittler erzählt und ab und an kommt auch noch eine dritte Sichtweise hinzu. Die einzelnen Kapitel sind in der Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Ermittler und deren Handlungs-und Denkweise. Beide haben ihre Vergangenheit die in diesem Buch eine Rolle spielt.

Wie man es aus den Thrillern von Poznanski schon kennt, wird hier ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen. Es geht um die Macht des Internets (und Darknets) und das dort jeder „anonym“ bleiben kann. Dadurch sinkt die Hemmschwelle gewaltig und plötzlich entscheiden tausende User über den Tod eines anderen. Diesen ethischen Konflikt haben die Autoren wunderbar dargestellt und ich saß ein ums andere Mal ungläubig vor diesem Buch.

Die Handlung ist rasant und wir werden auf den ersten Seiten schon mit dem ersten Mord konfrontiert. Eindringlich wird hier die Polizeiarbeit und auch deren Machtlosigkeit dargestellt. Denn wie soll man anhand der Beschreibung „Mann mit Hund“ den richtigen finden? Das Ende war überraschend, obwohl es mir zum Schluss doch der ein oder andere Zufall zu viel war. Aber nichtsdestotrotz war es unterhaltsam und spannend.

Mit dem Ermittlerduo Buchholz und Salamon musste ich erst mal warm werden. Aber ich denke das mussten die beiden unter sich auch. Am Anfang war es wirklich schwierig, aber schlussendlich haben sie sich zusammengerauft. Zum Glück, ansonsten wäre das für die Geschichte eher hinderlich gewesen.

Alles in allem ein guter Auftakt für ein bodenständiges Ermittlerteam. Der Fall ist modern und setzt sich auch viel mit moralischen Werten auseinander. Hat mir wirklich gut gefallen.

Veröffentlicht am 20.03.2018

spannend

ONE OF US IS LYING
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„One of us is lying“ ist eine klassische Krimigeschichte deren Schauplatz eine Highschool ist.
Fünf Schüler müssen nachsitzen die unterschiedlicher nicht sein können. Es gibt den Topsportler, die Highschool-Queen, ...

„One of us is lying“ ist eine klassische Krimigeschichte deren Schauplatz eine Highschool ist.
Fünf Schüler müssen nachsitzen die unterschiedlicher nicht sein können. Es gibt den Topsportler, die Highschool-Queen, die Streberin, den Schulschwänzer und der Außenseiter. Letztgenannter ist Simon, der Gründer der berühmten Gossip-App, in der regelmäßig Peinlichkeiten über Schüler gepostet werden. Für den kommenden Tag hat Simon einen richtig großen Skandal angekündigt. Doch plötzlich erleidet er einen Anfall und stirbt kurze Zeit später. Plötzlich geraten die vier verbliebenen Jugendlichen unter Mordverdacht und es ist klar: Einer von Ihnen lügt.

Wir erleben die Geschichte aus der Perspektive der vier Jugendlichen. Jeder hat so seine Geheimnisse, die allesamt nach und nach gelüftet werden. Und man fragt sich die ganze Zeit wer von Ihnen lügt und ist der wirkliche Mörder. Der Handlungsverlauf hat mir gut gefallen. Immer wieder bekommen wir neue Häppchen hingeworfen die alles in einem neuen Licht darstellen. Die vier wachsen im Laufe der Geschichte an Ihren Geheimnissen und gehen daraus stärker hervor. Diese Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen. Auch die Reaktionen der Außenwelt und vor allem der Medien wurde wirklich gut dargestellt. Immer wieder dreht sich der Wind und mal sind die Jugendlichen die Bösen und dann wieder die guten. Die Auflösung war überraschend und auch ziemlich erschreckend. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man wird locker durch die Geschichte geführt, die irgendwann eine richtige Sogwirkung auf einen ausübt. Ab einem gewissen Punkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste einfach wissen wie es endet.



Veröffentlicht am 20.03.2018

tolle Fantasy

Die Zwölf Könige
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„Die Legenden der Bernsteinstadt“ ist der erste Teil der „Weitseher“-Trilogie. Sharakai, eine aufblühende Handelsstadt mitten in der Wüste, wird regiert von zwölf mächtigen Königen. Einst töteten sie die ...

„Die Legenden der Bernsteinstadt“ ist der erste Teil der „Weitseher“-Trilogie. Sharakai, eine aufblühende Handelsstadt mitten in der Wüste, wird regiert von zwölf mächtigen Königen. Einst töteten sie die Mutter der jungen Arenakämpferin Ceda. Diese sinnt auf Rache und begibt sich auf eine gefährliche Reise um die Könige zu vernichten. Dabei stößt sie auf alte Rätsel und Geschichten die irgendwie mit den Königen zusammenhängen.

Beaulieu hat mit diesem ersten Band einen fulminanten Start in eine neue Fantasywelt geschaffen. Man merkt richtig wie sehr er sich mit der Weltgestaltung auseinandergesetzt hat. Man kann förmlich die Wüstensonne und den Sand auf der Haut spüren. Die Sprache ist sehr bildhaft und lebendig. Trotz der vielen Seiten fliegt man nur so durch dieses Buch und ist gefangen in dessen Atmosphäre. Der Autor schreibt sehr detailreich und ausschweifend, trotzdem wurde es mir nie langweilig beim Lesen.

Ceda ist eine starke, junge Persönlichkeit die sich in Arenakämpfen behauptet und als die „weiße Wölfin“ eine kleine Berühmtheit in Sharakai ist. Trotz ihres starken Charakters ist sie aber auch sehr verletzlich und sinnt auf Rache an dem Tod Ihrer Mutter. Dann gibt es noch Emre, Ceda’s besten Freund, der ebenfalls auf Rache sinnt und dem jedes Mittel Recht ist. Die Beziehung der beiden kompliziert und nicht immer eindeutig. Der Fokus des Buches wird aber eindeutig nicht auf eine Liebesbeziehung gelegt, was ich ziemlich gut fand. Im Vordergrund steht eindeutig die Rache an den Königen.

Die Magie in dieser Welt ist zwar vorhanden, taucht aber nur sehr dezent auf. Das macht alles nur noch mystischer und geheimnisvoller. Im Verlaufe des Buches werden viele Fragen und Geheimnisse gestellt und zum Teil auch gelüftet. Aber sobald eines beantwortet ist, bekommt man gleich wieder zwei neue dazu. So bleibt es kontinuierlich spannend und man brennt einfach darauf herauszufinden was es mit den Königen und der Wüstenstadt auf sich hat.

Ein wunderbarer Einstieg in eine neue Fantasywelt, die mit starken Protagonisten und einer spannenden Story aufwartet. Ich freu mich schon sehr auf die Fortsetzung.