Die Burg der Könige
1524 – Burg Trifels. Im ganzen Land toben die Bauernkriege, die Menschen hungern und die Ablehnung des Adels wird immer größer. Die ehemals reiche Stauferburg Trifels ist verarmt und baufällig. Agnes Vater ...
1524 – Burg Trifels. Im ganzen Land toben die Bauernkriege, die Menschen hungern und die Ablehnung des Adels wird immer größer. Die ehemals reiche Stauferburg Trifels ist verarmt und baufällig. Agnes Vater ist dort der Vogt, doch er trinkt mehr, als dass er sich um die Burg kümmert. Agnes wächst – gerade für diese Zeit – sehr ungebunden auf. Sie jagt mit ihrem Falken, reitet aus, hat lesen und schreiben gelernt. Mit fast 17 Jahren sollte sie eigentlich schon lange verheiratet werden. Doch sie will nicht. Denn da gibt es noch den Sohn des Schmieds Mathis. Und ein Geheimnis um den Trifels, hinter dem verschiedene Mächte her sind. Während Mathis beim Bauernheer landet, muss Agnes den Grafen von Scharfenberg heiraten, der allerdings weniger an ihr, sondern ebenfalls nur am Trifels Interesse hat…
„Die Burg der Könige“ ist mit über 900 Seiten ein richtiger Historien-Schmöker – und das meine ich im positiven Sinn. Der Autor vermischt sehr geschickt historische Begebenheiten mit Legenden und Sagen, mit einem „es hätte so sein können“ und mit Hauptfiguren, denen man das meiste der Erlebnisse auch abnimmt. Er vermeidet größere Aufzählungen von Jahreszahlen und Beschreibungen diverser Könige, sondern konzentriert sich auf einzelne Personen, die man so näher kennen lernen kann. In diesem Zusammenhang lernt man auch viel über die Sitten und Bräuche vom Bauern bis zum König in dieser Zeit kennen, ohne dass es irgendwie nach Sachbuch aussieht. Es ist ein Historienroman vom Feinsten. Die Hauptfiguren sind sympathisch. Mich hat nur gestört, dass viele der Sachen ausschließlich über die Träume von Agnes vermittelt wurden. Und das große Ende in Speyer war mir dann doch etwas zu dramatisch … aber das sind wirklich nur Einzelheiten in einem ansonsten wirklich sehr gut lesbarem Buch. Der Autor vermeidet auch jegliche Wertung: es gibt sowohl auf Seiten der Adligen wie auch der Bauern „Gute und Schlechte“. Gut gefallen haben mir am Ende die Wandertipps zu den diversen Burgen bzw. Orten, die im Buch vorkommen. Alles in allem gibt es von mir absolut eine Empfehlung für dieses Buch.