Cover-Bild Die lebende Tote
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 72
  • Ersterscheinung: 21.05.2019
  • ISBN: 9783962193126
Olivier Vatine

Die lebende Tote

Alberto Varanda (Illustrator)

Nach dem tödlichen Unfall ihrer Tochter bei Ausgrabungen auf dem verheerten Planeten Erde zerbricht Marthas Leben in tausend Scherben. Sie will nichts unversucht lassen, um ihren Verlust rückgängig zu machen - und ihre Mittel sind beträchtlich. Sie lässt den brillanten Wissenschaftler Joachim vom Mars einfliegen, der dort wegen verbotener Studien verurteilt wurde. Mit Feuereifer begibt sich Joachim an seine Arbeit, frei von moralischen Schranken und mit unbegrenzten finanziellen Mitteln. Doch wer den Toten Leben einhauchen will, muss die Konsequenzen tragen… Autorenlegende Olivier Vatine (»Aquablue«) wandelt mit dieser düsteren Graphic Novel auf den Spuren von Mary Shelleys »Frankenstein«. Alberto Varanda (»Die Legende der Drachenritter«) verleiht der dicht gewebten, bedrückenden Story ein angemessenes Gewand, das durch viktorianischen Horror und präzise Strichführung besticht.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2019

Ein herrlich düsterer Comic mit offenem Ende, das genügend Spielraum für die eigene Fantasie offen lässt.

0

Meine Meinung

Bereits das düstere Erscheinungsbild von Olivier Vatine und Alberto Varandas Graphic Novel »Die lebende Tote« lässt in mir die Verheißung auf einen klassischen Gothic Novel wach werden. ...

Meine Meinung

Bereits das düstere Erscheinungsbild von Olivier Vatine und Alberto Varandas Graphic Novel »Die lebende Tote« lässt in mir die Verheißung auf einen klassischen Gothic Novel wach werden. Geboten bekommt man eine ansprechende Mischung aus Science-Fiction Endzeitgeschichte und klassischer Schauerliteratur.

Die Geschichte beginnt auf dem verwüsteten Planeten Erde, der bereits von den meisten Menschen verlassen wurde. Nur noch wenige, wie Martha und ihr Team, halten sich noch auf der Erde auf um Güter wie z. B. Bücher zu bergen. Martha verliert bei solch einer Unternehmung ihre kleine Tochter Lise, als diese in einen tiefen Abgrund stürzt, wo übersinnliche Oktopoden-Wesen zu Hause sind.

Danach schwenkt das Setting für einen kurzen Abstecher auf den Planeten Mars, wo der verurteilte Wissenschaftler Joachim rekrutiert wird, zur Erde zu reisen, Lise zu klonen und somit wieder zu neuem Leben zu erwecken. Als Joachim auf der Erde landet und zum Wohnsitz von Martha geleitet wird, taucht man vollkommen in die viktorianische Atmosphäre ein, die nicht nur durch das Schloss Neuschwanstein nachempfundenen Anwesen verströmt wird, sondern auch durch die Mode und die antiquierte Einrichtung verstärkt wird.

Olivier Vatine hat hier eine fesselnde Geschichte zu Papier gebracht, die mich tatsächlich, wie vom Splitter Verlag angepriesen, an die klassische Schauergeschichte »Frankenstein« von Mary Shelley erinnert und dennoch mit einem etwas modernerem Storytelling und speziellen Horrorelementen überzeugt. Der Schauer wird, wie bei Frankenstein, vor allen Dingen durch die Frage aufgeworfen in wieweit der Mensch die Möglichkeiten der Wissenschaft nutzen darf, in die Natur eingreifen darf, oder dies aus moralischen oder ethnischen Gründen verwerfen sollte. In »Die lebende Tote« zeigt der Autor ein gruseliges Szenario auf, wie sich Organismen aus der vom Menschen betriebenen Forschung entwickeln und sich ihre Natur zu nutze machen.

Außerdem lässt der Autor in seiner Geschichte genügend Lücken, die dem Leser Platz für die eigene Fantasie lassen. So werden z. B. nähere Informationen über die Oktopoden und deren Möglichkeit der Vernetzung und Heilung von Menschen nicht näher ausgeführt und auch das Ende ist offen gehalten. Mir persönlich hat dieses mysteriöse Unwissen in mehreren Bereichen nicht sonderlich gestört, da dies die mystische Spannungskurve und den Charme des Comics erst recht ausmacht und die Geschichte noch länger im Kopf nachhallen lässt.

Die detailreichen Zeichnungen von Alberto Varanda sind eine wahre Augenweide und stechen besonders durch die starken Schraffierungen hervor. Mit dieser Technik erzeugt der Künstler die passende Stimmung zur düsteren Schauergeschichte. Passend zum viktorianisch-spacigen Horrorszenario halten sich Olivier Vatine und seine Assistentin Isabelle Rabarot bei der Farbpalette an gedeckte Töne von hellen Erdfarben bis hin zu mystisch-wissenschafltichen Blau- und Grüntönen und düsteren Farbmischungen mit hohem Antrahzitanteil.

Fazit

Ein herrlich düsterer Comic mit offenem Ende, das genügend Spielraum für die eigene Fantasie offen lässt.

Veröffentlicht am 27.06.2019

spannender Comic

0

★★★★☆ (4 von 5 Sterne)

„Dreibeinige Kraken...
Ich habe das als Ammenmärchen abgetan,
Genau wie das Monster von Loch Ness oder die
Saturnstratopteren...“

Inhalt:
Bei einer Ausgrabung stürzt die kleine ...

★★★★☆ (4 von 5 Sterne)

„Dreibeinige Kraken...
Ich habe das als Ammenmärchen abgetan,
Genau wie das Monster von Loch Ness oder die
Saturnstratopteren...“

Inhalt:
Bei einer Ausgrabung stürzt die kleine Lise in die Tiefe und stirbt. Ihrer Mutter Martha bricht es das Herz, doch sie hat einen Plan. Der auf den Mars lebende Joachim wird auf die Erde gebracht, denn dieser soll Lise klonen. Joachim ist sich nicht sicher, doch Martha setzt ihre Reize ein – Joachim willigt ein. Die Schwangerschaft verläuft gut, und als die geklonte Lise geboren wird, setzen sie ein Wachstumsbeschleunigungsaperat ein, damit die geklonte Lise, das Alter erreicht, in dem Lise gestorben ist. Doch als die neue Lise das Alter erreicht hat, bekommt zuerst keiner mit, dass die geklonte Lise ausbricht und eine Gefahr für die Menschheit wird.


Meinung:
Dieses Comic ist sehr düster gehalten, wodurch man in eine melancholische Lage versetzt wird. Zu Beginn stirbt Lise und man merkt sofort, dass das Comic noch viel Geheimes in sich trägt Leider jedoch an manchen Stellen, so geheim, dass am Ende einige Fragen bleiben. Da muss man wohl seiner eigenen Phantasie freien lauf lassen. Dennoch hat der Comic wirklich Potenzial, denn die Geschichte an sich ist sehr unvorhersehbar. Das Ende ist leicht irritierend, aber trotzdem interessant.

Das Cover:
Das Cover zeigt zum Teil die echte Lise und zum Teil die geklonte Lise. Ich finde das Cover mystisch und geheimnisvoll, welches wunderbar zum Inhalt passt.

Die Geschichte:
Die Geschichte ist teils sehr emotional, aber auch Actionreich. Es spielt in der Zukunft, denn Menschen leben auf dem Mars, während die Erde immer unterbevölkerter zu sein scheint. Die Geschichte ist sehr interessant, dennoch bleiben am Ende einige Fragen offen – was teils einen Vorteil, aber auch teils einen Nachteil hat.

Die Charaktere:
Die Hauptcharaktere sind nicht sehr viele, wodurch man den Überblick nicht verliert. Lise die anfangs leider stirbt, mochte ich, obwohl man sie nicht recht kennenlernt. Hugo ist kein Mensch, aber ihn schloss ich in mein Herz. Martha und Joachim sind sehr sympathisch. Rundum, die Charaktere sind toll.

Grafiken und Text:
Die Grafiken sind sehr dunkel gehalten, mit der Schraffur wirkt es noch Geheimnisvoller, was zum Science-Fiction wirklich sehr gut passt. Die Texte sind gut lesbar und übersichtlich gehalten, dadurch hat man keine Probleme beim Lesen.

Fazit:
Ein toller Science-Fiktion-Comic der zu lesen lohnt, auch wenn einige Fragen am Ende offen bleiben. Da es sich um einen Einzelband handelt, kann man nur seiner Phantasie freien lauf lassen, wodurch das Buch das gewisse Etwas hat. Für mich eine klare Leseempfehlung.