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- Verlag: Edition 8
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 224
- Ersterscheinung: 1999
- ISBN: 9783859900097
Ein Stück nur
Erinnerungen in Episoden
Ein Lebenszeugnis von bewegendem Reichtum
Ein Stück nur ist ein echter Steiger-Text mit der Atmosphäre, mit Fragestellungen und Motiven seiner Romane und Kurzgeschichten - aber mit erlebtem, realem Hintergrund.
Ein Stück nur sind Otto Steigers Memoiren: Die Rückschau eines 90-jährigen Autors, der sein persönliches Leben konsequent aus dem Schreiben ausgeklammert und privat behalten hat und nie - weder offen noch verschlüsselt - autobiografisch sein wollte. So vermeidet er auch hier mit typischem Understatement Nabelschau oder geschwätziges Curriculum Vitae: Die eigene Person gibt bloss den Hintergrund für Episoden her, die bedeutsam für die Lebenshaltung des Autors oder den damaligen Zeitgeist sind.
In Ein Stück nur leuchten Stationen eines eigensinnigen Lebens auf: der Ausbruch aus dem engen Bern ins Paris der dreissiger Jahre, eine Stelle als Stimme der Nation während des Zweiten Weltkrieges, die Gründung einer eigenen Handelsschule, das Stigma als unbequemer Autor, der Reisen hinter den Eisernen Vorhang wagt. Und natürlich - in eingestreuten Anekdoten - der Beginn der Karriere als Schriftsteller, die Begegnung mit literarischen Kreisen, aber auch etwa mit einem Verleger, dem beim Lektorieren der Bleistift ausrutscht.
In erster Linie jedoch zeichnet Ein Stück nur das Bild der Schweiz quer durchs 20. Jahrhundert, eine Zeit, die geprägt ist von Erstem und Zweitem Weltkrieg, dann vom Kalten Krieg. Dem Pathos der offiziellen Geschichte setzt Steiger den Alltag entgegen, in leiseren Tönen, die ironisch, kritisch und nachdenklich die Mythen leer laufen lassen. Er ergreift Partei fürs gewöhnliche Leben, für den einfachen Mitmenschen, auch wenn er zum Beispiel ein Schulmädchen, das ihn gerne als Helden sähe, bitter enttäuschen muss.
Ein Stück nur schildert mit trockenem Humor die nüchterne, sparsame, biedere Gesellschaft, die Otto Steiger in seinen Romanen und Erzählungen immer wieder treffend aufs Korn nimmt. Da sind die Zwänge des Vaters, der seine Familie ungeliebt durch die kargen Kriegsjahre bringt, da sind der steife Kragen der Uniform und die Konventionen von Schule und Bildungsbürgertum, da sind die Selbstmörder. Da sind aber auch Tante Gritli mit ihrem Weihnachtswunder, Julchen mit dem Sinn für lllusionen, Elsbeth, die sich nicht hetzen lässt. Und immer wieder der (glückliche) Zufall, die Ahnung des Unfassbaren.
Otto Steiger konnte schon immer erzählen; das beweist er auch in diesem Buch. Wie vom Autor in einer Vorbemerkung gewünscht, spürt der Leser èinen Hauch der Zeit, in der die Erinnerungen spielen!
Ruth Binde in der VPOD-Zeitung
Zu den Berühmten hat Steiger nie gehört. Aber vielleicht wird man später einmal finden, dass nirgends so viel Aufschluss über die Mentalität des schweizerischen Mittelstandes zu erfahren ist wie in seinem Werk. Wie in diesen listig gestrickten, soliden und unterhaltenden Geschichten, die die ganze zweite Jahrhunderthälfte begleitet haben.
Tages-Anzeiger
Ein Stück nur ist ein echter Steiger-Text mit der Atmosphäre, mit Fragestellungen und Motiven seiner Romane und Kurzgeschichten - aber mit erlebtem, realem Hintergrund.
Ein Stück nur sind Otto Steigers Memoiren: Die Rückschau eines 90-jährigen Autors, der sein persönliches Leben konsequent aus dem Schreiben ausgeklammert und privat behalten hat und nie - weder offen noch verschlüsselt - autobiografisch sein wollte. So vermeidet er auch hier mit typischem Understatement Nabelschau oder geschwätziges Curriculum Vitae: Die eigene Person gibt bloss den Hintergrund für Episoden her, die bedeutsam für die Lebenshaltung des Autors oder den damaligen Zeitgeist sind.
In Ein Stück nur leuchten Stationen eines eigensinnigen Lebens auf: der Ausbruch aus dem engen Bern ins Paris der dreissiger Jahre, eine Stelle als Stimme der Nation während des Zweiten Weltkrieges, die Gründung einer eigenen Handelsschule, das Stigma als unbequemer Autor, der Reisen hinter den Eisernen Vorhang wagt. Und natürlich - in eingestreuten Anekdoten - der Beginn der Karriere als Schriftsteller, die Begegnung mit literarischen Kreisen, aber auch etwa mit einem Verleger, dem beim Lektorieren der Bleistift ausrutscht.
In erster Linie jedoch zeichnet Ein Stück nur das Bild der Schweiz quer durchs 20. Jahrhundert, eine Zeit, die geprägt ist von Erstem und Zweitem Weltkrieg, dann vom Kalten Krieg. Dem Pathos der offiziellen Geschichte setzt Steiger den Alltag entgegen, in leiseren Tönen, die ironisch, kritisch und nachdenklich die Mythen leer laufen lassen. Er ergreift Partei fürs gewöhnliche Leben, für den einfachen Mitmenschen, auch wenn er zum Beispiel ein Schulmädchen, das ihn gerne als Helden sähe, bitter enttäuschen muss.
Ein Stück nur schildert mit trockenem Humor die nüchterne, sparsame, biedere Gesellschaft, die Otto Steiger in seinen Romanen und Erzählungen immer wieder treffend aufs Korn nimmt. Da sind die Zwänge des Vaters, der seine Familie ungeliebt durch die kargen Kriegsjahre bringt, da sind der steife Kragen der Uniform und die Konventionen von Schule und Bildungsbürgertum, da sind die Selbstmörder. Da sind aber auch Tante Gritli mit ihrem Weihnachtswunder, Julchen mit dem Sinn für lllusionen, Elsbeth, die sich nicht hetzen lässt. Und immer wieder der (glückliche) Zufall, die Ahnung des Unfassbaren.
Otto Steiger konnte schon immer erzählen; das beweist er auch in diesem Buch. Wie vom Autor in einer Vorbemerkung gewünscht, spürt der Leser èinen Hauch der Zeit, in der die Erinnerungen spielen!
Ruth Binde in der VPOD-Zeitung
Zu den Berühmten hat Steiger nie gehört. Aber vielleicht wird man später einmal finden, dass nirgends so viel Aufschluss über die Mentalität des schweizerischen Mittelstandes zu erfahren ist wie in seinem Werk. Wie in diesen listig gestrickten, soliden und unterhaltenden Geschichten, die die ganze zweite Jahrhunderthälfte begleitet haben.
Tages-Anzeiger
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