Cover-Bild Die Grammatik der Zeit
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Wortreich
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 280
  • Ersterscheinung: 15.05.2015
  • ISBN: 9783950399103
Patricia Brooks

Die Grammatik der Zeit

„Die Straße ist leer und düster wie der Himmel. Da ist nichts. Nur ein Auto. Keine Landschaft. Spielt auch keine Rolle. Die Szene interessiert mich nicht.
Ich träume. Träume Silvies Stimme… kalt und ärgerlich.
Ich kann nicht verstehen, was sie sagt, verschenke den Augenblick. Das Auto entgleitet mir.
Das Zeitgefüge kollabiert.“

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Besonderer Sprachstil

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„Die Grammatik der Zeit“ von Patricia Brooks (19,90€, erschienen am 15.05.15 im Verlag Wortreich)

Der Ich-Erzähler wird von seiner Freundin Silvie plötzlich verlassen und ab dem Zeitpunkt kommen immer ...

„Die Grammatik der Zeit“ von Patricia Brooks (19,90€, erschienen am 15.05.15 im Verlag Wortreich)

Der Ich-Erzähler wird von seiner Freundin Silvie plötzlich verlassen und ab dem Zeitpunkt kommen immer wieder seltsame Ereignisse vor. Er beginnt ein Computerspiel zu programmieren und zieht sich zu einer guten Freundin ins Salzkammergut zurück. Dort trifft er auch auf die Tänzerin Carlos, die scheinbar einen Autounfall hatte, aber nicht darüber sprechen möchte. Als in seinem Programm ein Steuerungsfehler auftritt, scheinen sich die seltsam Ereignisse zu häufen: Eine Wunde am Arm ohne erkennbare Ursache. Gespräche, die nachher doch nicht stattgefunden haben. Carlos wird von einem mysteriösen Fremden verfolgt. Gegenstände, die verschwinden und plötzlich wieder auftauchen.

Der Einstieg in die Geschichte war gut. An den Schreibstil der Autorin musste ich mich allerdings noch gewöhnen. Sie schreibt mit vielen kurzen Sätzen und setzt Spiegelstriche statt Anführungszeichen am Anfang einer Wörtlichen Rede. Ungewöhnlich war es auch, dass der Leser bis zum Schluss nicht den Namen des Ich-Erzählers erfährt. Ich kann nicht genau sagen, woran es für mich lag, aber ich war das ganze Buch über irgendwie emotional distanziert von der Handlung. Vielleicht lag es an den kurzen Sätzen oder am Ich-Erzähler selbst, der irgendwie relativ gefühlskalt gegenüber seiner Freundin rüberkam. Schade.
Im Laufe des Buches wurde die Handlung immer verwirrender und die seltsamen Ereignisse ergaben bei mir im Kopf ein eher chaotisches Bild von der Handlung. Umso erstaunlicher habe ich es empfunden, das die Autorin ein klares und wirklich sinnvolles Ende setzen konnte, das auch noch all die seltsamen Ereignisse erklären konnte! Das hat mir sehr gut gefallen!
Der Titel „Die Grammatik der Zeit“ passt wirklich sehr gut zur Geschichte. Denn es geht um Zeit, Zeitwahrnehmung und die Chancen, die sie uns vielleicht gibt. Auch das Cover ist wirklich sehr hübsch. Es zeigt eine Person, die dem Betrachter abgewandt sitzt und scheinbar nachdenklich in den blauen Hintergrund schaut. Hinten im Buch steht, dass das Cover extra von einer Künstlerin für dieses Buch entworfen wurde und es passt gut zur Stimmung im Buch, die mich auch eher nachdenklich gestimmt hat. Hier an der Stelle möchte ich auch noch etwas für die olfaktorischen Freunde einwerfen: Das Buch hat wirklich wunderbar nach Holz und Papier gerochen!
Die Charaktere waren gut gestaltet, mit genau der richtigen Tiefe. Silvie blieb mir allerdings etwas rätselhaft, aber da wir sie ja der Sicht des Ich-Erzählers kennengelernt haben, wird er sie ja auch niemals ganz kennen. Ich kann nicht genau sagen, ob Silvie mir sympathisch war. Es gab Stellen, da konnte ich ihre Handlungen wirklich verstehen, an anderen wieder um nicht. Dennoch war es genau das, was sie als guten Charakter in der Geschichte aus gemacht hat.
Die Geschichte ist etwas für euch, wenn ihr gerne Bücher lest, die noch etwas nachwirken und wo am Ende plötzlich fast alles einen Sinn macht. Ihr solltet aber auch leicht fantastische Elemente mögen.


Zusammenfassend gesagt:
Eine Geschichte, deren Fäden am Ende zusammenlaufen, noch nachwirkt und meinen Blick auf die Zeit etwas verändert hat. Trotz Distanz zu den Charakteren besticht das Buch mit dem besonderen Sprachstil der Autorin.