Sehr realistisches Jugendbuch...
"Verkauft" ist ein sehr realistischer Jugendroman, der unter die Haut geht.
Lakshmi lebt mit ihrer Familie in einer heruntergekommenen Hütte auf dem Schwalbenschwanzberg von Nepal. Der Stiefvater von ...
"Verkauft" ist ein sehr realistischer Jugendroman, der unter die Haut geht.
Lakshmi lebt mit ihrer Familie in einer heruntergekommenen Hütte auf dem Schwalbenschwanzberg von Nepal. Der Stiefvater von Lakshmi trinkt und spielt mehr als arbeiten zu gehen und so muss ihre Ama Lakshmi und kleinen Bruder alleine durchbringen. Das Leben ist hart und findet in ärmlichen Verhältnissen statt.
Als ein heftiger Regenguss die Einnahmequelle der Familie vzerstört, verkauft der Stiefvater Lakshmi an einen Kinderhändler. Durch den Verkauf landet Lakshmi im "Haus der Heiterheit" in Kalutta...
Der Stil des Buches sprach mich wahnsinnig an - es ist kein normaler Prosatext, sondern es sind eher Tagebuchaufzeichnungen, die die Geschehnisse aus den Augen von Lakshmi schildern.
Die Schilderungen sind zwar nicht ausführlich, aber der Rest, der zwischen den Zeilen steht, schockiert sehr.
Ich würde das Buch keinem jungen Menschen empfehlen, der in seiner Persönlichkeit noch nicht gefestigt ist, deswegen finde ich das Alter ab 14 etwas niedrig angesetzt. Zudem würde ich hinzufügen, dass man die jungen Leser mit derm Buch nicht alleine lassen sollte, weil der Inhalt doch ziemlich an die Substanz geht.
Das Geschehen ist sehr realistisch gehalten und verzichtet auf Ausschmückungen aller Art, was aber dem Buch sehr gut steht, da solche ernsten Themen keine Verharmlosung brauchen.
Patricia McComicks Stil schafft allerdings eine Distanz zwischen dem Leser und Lakshim, in dem sie immer wieder einen lakonischen Ton einsetzt, der dazu da ist, das, was Lakshim erlebt, für sie selbst und auch für den Leser überlebbar zu machen. Der Einsatz dieses Stilelements ist aber auch ein Zeichen für die Hoffnung und den Glauben von Lakshmi, das sich alles ändern könnte...
Fazit:
Ein sehr realistischer Jugendroman, der fesselt und unter die Haut geht, obwohl er stilistisch wie in Tagebuchaufzeichnungen geschrieben ist. Allerdings sollte man die Jugentlichen, die sich mit diesem Buch auseinandersetzen, nicht mit der Thematik nicht alleine lassen.