Nett, aber auch nicht mehr ...
Ich trage seit ein paar Jahren Bart. Um genau zu sein: seit ich die Windpocken hatte. So weit, so gut. In diesen wenigen Jahren habe ich gefühlte 127812 mal das Video »rostrotkupferbraunbronze« von Patrick ...
Ich trage seit ein paar Jahren Bart. Um genau zu sein: seit ich die Windpocken hatte. So weit, so gut. In diesen wenigen Jahren habe ich gefühlte 127812 mal das Video »rostrotkupferbraunbronze« von Patrick Salmen geschickt bekommen. Und ja, ich musste lachen. 127812 mal. Auch wenn mir die Sprache teils zu derb ist – so ist sein Humor manchmal –, es ist schlichtweg famos, wie viele Einfälle man zu so einem vermeintlich simplen Thema haben kann. Doch ob sich damit ein Buch füllen lässt? Ich war zunächst skeptisch.
Nun möchte ich vornewegschicken, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen Roman handelt. Auch ist es nicht die bloße Ausarbeitung eines Bühnenprogramms. Wie soll man dieses Buch beschreiben ...? Man stelle sich einen alten Kumpel vor, der gerne Witze erzählt, Kurzgeschichten schreibt und dem zu jedem Thema ein blöder Spruch einfällt. Meine Freunde haben jetzt wohl mich vor Augen ... Jedenfalls fühlt sich Salmens neues Buch genau so an, als würde dieser Freund in meinem Wohnzimmer sitzen und mich zutexten. Daher konnte ich es nicht auf einen Rutsch lesen. Es ist eher so einer Art Lektüre, die man in der Badewanne liest, ab und an mal lacht oder schmunzelt, und wenn dann die Hände runzelig werden und man aus der Wanne klettert, in die Eukalyptuspfütze auf dem Wannenrand platziert. Schräg irgendwie, lustig oft, nervig manchmal, zu derb auch zuweilen, aber vor allem: nicht erwachsen. Und das ist gut.