Angst muss nicht immer etwas Erschreckendes sein
Heute habe ich mal wieder ein schönes Kinderbuch zum Thema Angst für euch parat. "Mein Tabulu" bietet eine wunderbare Grundlage um mit Kindern über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen.
Die Autorin:
Paula ...
Heute habe ich mal wieder ein schönes Kinderbuch zum Thema Angst für euch parat. "Mein Tabulu" bietet eine wunderbare Grundlage um mit Kindern über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen.
Die Autorin:
Paula Kuitunen wurde 1983 in Finnland geboren und lebt inzwischen mit ihrer Familie in Dresden. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher zu den Themen psychische Gesundheit und Krankheit und trägt selbst einen eigenen Tabulu mit sich herum.
Inhalt:
„Tabea ist sieben Jahre alt, als sie mit ihrer Familie in eine andere Stadt zieht. Am ersten Schultag soll sie sich der neuen Klasse vorstellen. Doch wie aus dem Nichts ist plötzlich Tabulu da. Er sitzt auf Tabeas Schulter, zwickt sie, piepst ihr ins Ohr und macht es ihr unmöglich, überhaupt ein Wort herauszubringen. Das nervige Wesen begleitet sie nun Tag und Nacht. Es wird immer größer und größer und lässt sich nicht ignorieren. Das Tabulu ist Tabeas Angst. Es verschwindet nicht, doch es wird wieder kleiner, als das Mädchen lernt, mit ihm umzugehen. Erleichtert stellt Tabea fest, dass auch andere ihre Angst mit sich herumtragen.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Cover des Buchs ist schon etwas speziell. Es zeigt das Tabulu mit einem grimmigen Gesichtsausdruck, welches einem Küken gleicht. Im Hintergrund sieht man ein wahnsinnig großes Schattengebilde, dessen Schwanz ein Mädchen umschlungen hält.
Der Geschichte vorangestellt ist ein Vorwort, welches in Briefform die Leser direkt anspricht. Hier werden auch weitere Informationsquellen genannt.
Das Mädchen Tabea beschreibt ihre eigene Geschichte, sie erzählt von ihrem früheren Leben und dem Leben nach dem Umzug. Als das Tabulu zum ersten Mal auftaucht, versucht Tabea vor ihm wegzulaufen. Weil ihre Angst, und somit das Tabulu, aber immer mit einem kommt, versucht sie auch verschiedene andere Wege, das Tabulu los zu werden. Doch diese Versuche machen das Tabulu nur noch größer und angsteinflößender. Hinzu kommt, dass niemand außer ihr das Tabulu sehen kann. Als feststeht, dass Tabea wieder zurück in die Schule gehen muss, stellt sie das Tabulu zur Rede und erkennt, dass es gar nicht so böse ist, wie sie immer gedacht hat. Mehr noch, das Tabulu ist ein Teil von ihr. Außerdem trägt jeder sein eigenes Tabulu mit sich herum.
Dadurch dass die Angst zu einem Wesen stilisiert wird, wird sie für Kinder greifbar und weniger beängstigend. Am Ende gibt es sogar eine Doppelseite, die die Kinder mit ihrem eigenen Angstwesen gestalten können. So verlieren die Kinder ihre Hemmungen und können offen von ihren Ängsten und Gefühlen sprechen.
Wie üblich bei Kinderbüchern des Mabuse Verlags gibt es ein umfangreiches Nachwort mit hilfreichen Hintergrundinformationen zu Angststörungen.
"Mein Tabulu" ist ein wunderbares Buch, welches Brücken schlagen kann. Es hilft über die eigenen Gefühle zu sprechen und zeigt dabei, dass man nicht alleine ist, dass jeder Angst vor irgend etwas hat und dass das etwas ganz Normales ist.