Cover-Bild St. Korbinian – Der Bischof mit dem Bären
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inkl. MwSt
  • Verlag: Fink, Josef
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 64
  • Ersterscheinung: 11.2013
  • ISBN: 9783898708258
Peter B. Steiner

St. Korbinian – Der Bischof mit dem Bären

Unter den vielen heiligen Bischöfen, die in Deckenbildern und auf Altären dargestellt sind, fällt einer auf, der immer von einem Bären begleitet wird: Korbinian, der erste Abt von Weihenstephan und erste Bischof in Freising. Er ist eine historische Gestalt, die zwischen 700 und 730 in der Île-de-France, in Südtirol und Freising lebte. Bischof Arbeo (764–783) hat in der ältesten Biographie, die in Deutschland geschrieben wurde, der Vita Sancti Corbiniani, dessen Leben erzählt: Wie Korbinian als Einsiedler in Arpajon (zwischen Paris und Chartres) lebte, wie er Schüler um sich sammelte und predigte, wie er in Rom zum Bischof geweiht wurde, wie er an den Hof des Herzogs Grimoald nach Freising kam und nach seinem Tod zuerst in Südtirol bei der Zenoburg bestattet, dann aber (um 768) im Freisinger Dom zur Ehre der Altäre erhoben wurde.

Diese Lebensbeschreibung wurde im 10. Jahrhundert überarbeitet und ist in dieser zweiten Version in zahlreichen Handschriften des Mittelalters überliefert. In ihr wird die Geschichte mit dem Bären erzählt: Er hat das Lastpferd des Bischofs auf seinem Weg über die Alpen nach Rom getötet und gefressen und musste zur Buße von da an das Gepäck auf dem Rücken tragen. Seit dem 15. Jahrhundert wird der hl. Korbinian mit dem Bären als Gepäckträger dargestellt. Papst Benedikt XVI. hat dieses Attribut des Heiligen in sein Wappen aufgenommen und dadurch auf der ganzen Welt bekannt gemacht.

St. Korbinian wird als Patron des Freisinger Domes und der Erzdiözese München und Freising sowie zahlreicher Kirchen in Bayern, Österreich und dem Alpenraum verehrt. Im Jahre 1724 feierte man die Ankunft des hl. Korbinian vor 1000 Jahren in Freising. Die Brüder Asam haben aus diesem Anlass den romanischen Freisinger Dom in einen barocken Festsaal verwandelt und das Leben des Heiligen in 20 Wandbildern gefeiert.

Anhand dieser Bildfolge erzählt der Autor Peter B. Steiner (bis 2007 Direktor des Dommuseums Freising) die Geschichte und Legende vom hl. Korbinian. Denn die Vita Sancti Corbiniani ist kein Geschichtswerk, keine sachliche Biographie, sondern Hagiographie (wörtlich: Heiligenbeschreibung). Sie gehört damit einer Literaturgattung an, deren kulturgeschichtlicher Wert heute neuerkannt wird.

In zahlreichen Abbildungen von Kunstwerken in Freising, München und Garmisch, aus Südtirol und Österreich wird die Gestalt des hl. Korbinian anschaulich. Seine Verehrung heute dokumentieren Aufnahmen von den Korbiniansfeiern.

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