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- Verlag: WOLL Verlag Hermann-J. Hoffe
- Themenbereich: Belletristik
- Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
- Seitenzahl: 424
- Ersterscheinung: 03.12.2021
- ISBN: 9783948496395
Feyfhundert Muaren Hiemmelblo
Südwestfälische Mundartgedichte über Begehren, Liebe und Herzensnot
Die älteste Liebeslyrik des Sauerlandes bilden frühmittelniederdeutsche Übersetzungen zum biblischen „Lied der Lieder“ Salomons, verfasst um 1325 nach Christus in der eigentümlichen Sprache der Landschaft: „dine brusten sint beter deme wine“ – „deine Brüste sind besser als Wein“! Ein schier unglaublicher Anfang.
Die hier vorgelegte Mundart-Anthologie erschließt für ein halbes Jahrtausend weitere Literaturzeugnisse über Begehren, Liebe und Herzensnot aus den Kreisgebieten Olpe, Hochsauerland, Märkisches Sauerland und Soest.
Texte aus der Reformationszeit markieren bereits gegensätzliche Tendenzen der gesamten Sammlung: Ein Schreiber zarter Verse ist krank vor Sehnsucht, nachdem sich ein „liebes Fenster“ geöffnet hat. Der Soester Satiriker Daniel will hingegen in derben Reimen die angeblich sehr ausgeprägte Fleischeslust der Lutherischen verlästern.
„Auf Platt darfst du alles sagen!?“ Im Leutegut kommen - fern von jeder Prüderie - Tanzfreude, Liebeswerben und Sinnlichkeit zur Sprache. Die gelungensten Stücke wurden als Schlager wohl überall gesungen. Zur Schattenseite gehörten ein „Krieg der Geschlechter“, Frauenverachtung, häusliche Gewalt und materielle Nöte der heiratswilligen „Behelpers“.
Seit dem 19. Jahrhundert ist für ein größeres Publikum der Beweis erbracht worden: Die südwestfälische Alltagssprache kann ein Mittel sein, Beglückung und Leiden der Liebe in dichterischer Form zu verarbeiten. Im humoristischen Fach gerät das Tragische allerdings vorzugsweise zur komischen Sache. Sich selbst und andere auf die Schüppe zu nehmen, darauf will populäre plattdeutsche Dichtung nicht gerne verzichten.
Liebesbedürftige sind wir alle. Doch die Liebenden betrachten sich keineswegs als arm. Sie bewohnen ein Landgut, das nur Lyrikerinnen und Lyriker vermessen können: „Feyfhundert Muaren Hiemmelblo!“
Die hier vorgelegte Mundart-Anthologie erschließt für ein halbes Jahrtausend weitere Literaturzeugnisse über Begehren, Liebe und Herzensnot aus den Kreisgebieten Olpe, Hochsauerland, Märkisches Sauerland und Soest.
Texte aus der Reformationszeit markieren bereits gegensätzliche Tendenzen der gesamten Sammlung: Ein Schreiber zarter Verse ist krank vor Sehnsucht, nachdem sich ein „liebes Fenster“ geöffnet hat. Der Soester Satiriker Daniel will hingegen in derben Reimen die angeblich sehr ausgeprägte Fleischeslust der Lutherischen verlästern.
„Auf Platt darfst du alles sagen!?“ Im Leutegut kommen - fern von jeder Prüderie - Tanzfreude, Liebeswerben und Sinnlichkeit zur Sprache. Die gelungensten Stücke wurden als Schlager wohl überall gesungen. Zur Schattenseite gehörten ein „Krieg der Geschlechter“, Frauenverachtung, häusliche Gewalt und materielle Nöte der heiratswilligen „Behelpers“.
Seit dem 19. Jahrhundert ist für ein größeres Publikum der Beweis erbracht worden: Die südwestfälische Alltagssprache kann ein Mittel sein, Beglückung und Leiden der Liebe in dichterischer Form zu verarbeiten. Im humoristischen Fach gerät das Tragische allerdings vorzugsweise zur komischen Sache. Sich selbst und andere auf die Schüppe zu nehmen, darauf will populäre plattdeutsche Dichtung nicht gerne verzichten.
Liebesbedürftige sind wir alle. Doch die Liebenden betrachten sich keineswegs als arm. Sie bewohnen ein Landgut, das nur Lyrikerinnen und Lyriker vermessen können: „Feyfhundert Muaren Hiemmelblo!“
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