Cover-Bild Structures and Origins of the Twelfth-Century 'Renaissance'
Band 63 der Reihe "Monographien zur Geschichte des Mittelalters"
178,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hiersemann, A
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 343
  • Ersterscheinung: 03.04.2017
  • ISBN: 9783777217048
Peter Dinzelbacher

Structures and Origins of the Twelfth-Century 'Renaissance'

GERMAN VERSION BELOW Considering the many seminal innovations that took place in the Central Middle Ages, this epoch can be regarded as an ‘axis time’ of European history. Previous scholarship has so far mostly focused on descriptions of what appeared to be new within the diverse areas of material and spiritual life. The present book, by contrast, analyzes the structural foundations of those innovations from the standpoint of the history of mentality, identifying general categories such as differentiation, psychologization, rationalization, and desacralization. The numerous changes in the thought patterns, the emotional set-ups, the aesthetics, and in the behavior of the medieval elite demonstrate more similarities to the main features characteristic of modern times than to those typical of the second half of the first millennium. What were the origins of the changes in question? Most probably, the climatic amelioration should be regarded as the main stimulating factor leading to the growth of the economy and the population, and, in the long run, to substantial mental transformations. Not only did social groups, which the early medieval sources rarely had dealt with, become visible, especially children and women, but the male elite also developed a new degree of emotionality both in religion (mysticism) and in the relation to the other sex (courtly love). One intention of this book is to apply also – with adequate circumspection – psycho-historical and -sociological models for the interpretation of the high medieval mutations analyzed. In particular, concepts elaborated by such scholars as Elias, deMause, Obrist, Radding, and others are tested regarding their usefulness in understanding the Renaissance of the 12th Century. GERMAN VERSION Das hohe Mittelalter darf aufgrund zahlreicher bis in die Gegenwart wirkender Neuansätze als Achsenzeit der europäischen Geschichte gelten. Die Forschung über diese Epoche konzentrierte sich bisher ganz überwiegend auf additive Beschreibungen der in den einzelnen Lebensbereichen festzustellenden Veränderungen. Dagegen versucht die vorliegende mentalitätsgeschichtlich orientiert Studie die den Neuerungen zugrundeliegenden Tendenzen strukturell in Kategorien wie z. B. Differenzierung, Psychologisierung, Rationalisierung, Desakralisierung zu beschreiben. In den meisten Lebensbereichen, von der Gesellschaft über das Recht, die Philosophie, die Literatur bis zur bildenden Kunst, kommt es zu Innovationen, die mehr Gemeinsamkeiten mit den die Neuzeit bestimmenden Denk-, Empfindungs- und Verhaltensweisen zeigen, als mit jenen der vorhergehenden Perioden seit dem Altertum. Die Frage, was die ‚Renaissance des 12. Jahrhunderts‘ auslöste (deren Antikenrezeption nur eine Komponente des Umbruchs darstellt), ist bisher sehr ungenügend untersucht worden. Hier werden einerseits äußere Veränderungen als Ursachen des Wandels vorgeschlagen (namentlich klimatische Verbesserung mit ihren positiven Konsequenzen für Ökonomie und Bevölkerungswachstum), andererseits die damit einhergehenden grundlegenden mentalen Änderungen, die neben anderem zu einer neuen Wahrnehmung von Kindern und Frauen führten und zu einer neuen Sensibilität im emotionellen Leben, manifest gleicherweise im Religiösen (Mystik) wie im Profanen (höfische Liebe). Eine weitere Intention dieses Buches ist die behutsame Einführung psychohistorischer und -sozialer Aspekte, die den Mentalitätswandel verständlich machen können. In diesem Sinn werden die Konzeptionen von Elias, deMause, Obrist, Radding u. a. auf ihre Anwendbarkeit für den hochmittelalterlichen Wandel befragt.

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