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- Verlag: Königshausen u. Neumann
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 212
- Ersterscheinung: 10.2020
- ISBN: 9783826070945
Die Vertikalen im klassischen Horizont
Schiller | Mapplethorpe - Winckelmann | Bernini - Goethe | Faulkner
Klassik und das Klassische sind angeblich nicht mehr das, was sie einmal waren. Griechische Antike und Weimar haben ihren normativen, exemplarischen Status eingebüßt und finden sich reduziert auf einen Epochen-Begriff: wertneutral eingeordnet, ideologiefrei, imprägniert gegen Versuche ästhetischer oder politischer Verklärung. Merkwürdig nur, dass die ›neue‹ Wissenschaftlichkeit sich noch immer der ›alten‹ Sprache und tradierter Konzepte bedient, Begriffe wie Humanität, Bildung, Erfahrung, Individuum unbefragt mit sich führt – und mit ihnen Voraussetzungen des Denkens, die sie eigentlich hinter sich lassen wollte. Die drei vorliegenden Aufsätze erweitern die gewohnten nationalen und disziplinären Muster der Klassik-Rezeption. Schillers Juno Ludovisi wird kontrastiert mit der Foto-Kunst Robert Mapplethorpes, Winckelmann mit archäologischen und kunsthistorischen Erkenntnissen konfrontiert, die Erzählsituation in Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre mit Faulkner auf ihre (moderne?) Klassizität befragt.
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