Der zweite Malcolm Max Band überzeugt durch zugewonnenes Tempo, Action und die einnehmende Mischung aus Krimi, Steampunk und Schauerroman.
Meine Meinung
Das zweite Kapitel der Comics um den charmanten Geisterjäger trägt den Titel “Malcolm Max – Auferstehung” und beginnt mit einem bühnenreifen Ausbruch des Titelhelden aus dem Tower of London. ...
Meine Meinung
Das zweite Kapitel der Comics um den charmanten Geisterjäger trägt den Titel “Malcolm Max – Auferstehung” und beginnt mit einem bühnenreifen Ausbruch des Titelhelden aus dem Tower of London. Der Plot nimmt nun spürbar an Fahrt auf und wird teilweise regelrecht rasant, wenn man das Ganze im Vergleich zu dem etwas gemächlicheren ersten Kapitel sehen möchte. Ingo Römling setzt den actionreichen Handlungsverlauf geschickt und äußerst dynamisch in seinen Panels in Szene.
Nachdem die beiden aufgeweckten Mädchen Miranda und Emmeline Finch bereits im ersten Band ihren Auftritt haben, gewinnen diese süßen und super schlauen Nebencharaktere, die nicht ganz zufällig in der Baker Street, in der guten Nachbarschaft einer gewissen Berühmtheit zu Hause sind, mehr an Bedeutung. Mit ihrer gewitzten Art und Weise bringen die Schwestern frischen Wind in den Comic und sorgen neben Malcolm und Charisma für die meisten Lacher.
Trotz der humorvollen Seite gelingt es Peter Mennigen seine Geschichte mit jeder Menge spooky Horror-Atmosphäre zu verknüpfen, die einem regelrecht unter die Haut kriecht. Charisma befindet sich in den Fängen eines verrückten Wissenschaftlers der Dank der angehenden Industrialisierung in der viktorianischen Zeit über die Technik und den nötigen Ansporn verfügt, um mit Maschinen zu experimentieren und diese mit Hilfe menschlicher Gehirne zu willenlosen Arbeitern zu machen. Im Gegensatz zu seinem Arbeitgeber Professor Shacklock führt der Bösewicht Leech mit seiner Erfindung allerdings nichts gutes im Schilde. Und schließlich kommen auch noch die Geister ins Spiel, die auf Malcolm Max versprochene Rache an ihrem Serienmörder, dem sogenannten »Poeten«, bestehen. Dieser Serienmörder zeichnet sich vor allem durch seine blutrünstigen Morden an Frauen aus, in deren Rachen die Ermittler lyrische Botschaften des Mörders entdeckten. Der äußerst tollpatschige und nicht gerade vor Intelligenz gesegnete Inspector Blunt ist Malcolm Max allerdings keine Große Hilfe.
In “Malcolm Max – Auferstehung” geht es ganz schön hoch her. Neben den actionreichen Szenen verliert Ingo Römling jedoch zu keiner Zeit das Auge fürs Detail und bietet den Lesern wieder einmal spektakuläre Bilder die ich mir stundenlang ansehen könnte. Besonders gelungen sind auch die beeindruckend umgesetzten Steampunk Elemente, die durch die Maschinenmenschen Einzug in der Story erhalten. Das zweite Kapitel hat mir unheimlich gut gefallen, die Handlung wird in einem angemessenen Tempo vorangetrieben und vor allen Dingen erhalten die (Neben)Figuren mehr Struktur und Tiefe.
Genau wie im ersten Comic-Album der Malcolm Max Reihe gibt es auch bei diesem Band im Nachgang zur Geschichte noch einige Seiten mit detaillierte Informationen. Dieses Mal werden die Maschinenmenschen mit Hinweisen zur Literatur von der Antike bis Heute beleuchtet, der Tower of London unter die Lupe genommen und die historischen Persönlichkeiten Erzsébet Bathory, auch als Blutgräfin bekannt, und Frances Tumblety, einer der Tatverdächtigen im Jack the Ripper Fall, umrissen. Die Zusatzinformationen zu den zwei zuletzt Genannten dürfte vor allen Dingen für die Hörspiel-Hörer interessant sein, denn in den ersten beiden Malcolm Max Hörspielen, »Im Banne der Untoten« gibt es eine Figur die an die Blutgräfin angelehnt wurde und in »Blutnächte in Whitechapel« hat Mr. Tumblety eine Rolle inne.
Fazit
Der zweite Malcolm Max Band überzeugt durch zugewonnenes Tempo, Action und die einnehmende Mischung aus Krimi, Steampunk und Schauerroman.