Ich hatte mir mehr erhofft
Peter Prange erzählt in seinem Roman 'Der Kinderpapst', die Geschichte von Papst Bendedikt IX, über den man bis heute nur wenige Kenntnisse hat. Man weiß, dass Papst Benedikt IX, mit dem Namen Theophylakt ...
Peter Prange erzählt in seinem Roman 'Der Kinderpapst', die Geschichte von Papst Bendedikt IX, über den man bis heute nur wenige Kenntnisse hat. Man weiß, dass Papst Benedikt IX, mit dem Namen Theophylakt von Tusculum geboren und durch Machtkämpfe der führenden Familien Roms schon früh, vermutlich mit dem Alter von zwölf Jahren, zum Papst ernannt wurde. Seine Amtszeit gilt als eine der blutigsten der Geschichte. Theophylakts Gier und Verschwendungssucht stürzte das römische Volk in Armut und Not. Gesichert ist außerdem, dass er dreimal gezwungen wurde abzudanken, aber durch Zufälle immer wieder in sein Amt zurück kehren konnte.
Diese wenigen historisch bestätigten Fakten, bettet Peter Prange in eine Geschichte aus Liebe, Hass, Mord und Verrat. Leider ist ihm das, meiner Meinung nach, nicht immer gut gelungen. Sowohl Theophylakts Ringen mit Gott, die andauernden Missverständnisse mit seiner Geliebten Chiara die Sasso und der permanent pochende Zahn des Kanzlers Petrus da Silva, sind mit der Zeit ermüdend. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass Prange mehr auf die Zeit eingeht, in der Theophylakt lebte. Bewegungen wie z.B. die Kirchenreform des 11. Jahrhunderts lassen sich allenfalls in Konversationen von Pranges Charakteren herein interpretieren. Fazit: Ein netter Schmöker für die Strandliege, den man später im Tauschregal des Hotels stehen lässt.