Himmelsdiebe
"Himmelsdiebe" - angekündigt als ein Liebesroman und das ist er auch, aber eben nicht nur - und genau das macht den Reiz dieses sehr flüssig geschriebenen Buches aus.
Laura, eine junge Engländerin aus ...
"Himmelsdiebe" - angekündigt als ein Liebesroman und das ist er auch, aber eben nicht nur - und genau das macht den Reiz dieses sehr flüssig geschriebenen Buches aus.
Laura, eine junge Engländerin aus sehr gutem Hause, lernt Harry, den viel älteren Maler, der von den Nazis als entarteter Künstler aus Deutschland vertrieben wurde, kennen und beide verlieben sich. Anfangs leben sie im Paris der Künstler und in diesem Teil des Buches erscheinen mir manche Szenen nicht ganz schlüssig und teilweise finde ich auch die Sprache etwas vulgär. Harry ist anfangs sogar ein eher unsymphatischer Typ, der seine Ex-Familie bzw. -Frauen ziemlich rigoros verläßt und verletzt.
Später ändert sich das aber. Harry und Laura leben als Liebenspaar in einem kleinen Dorf in Frankreich - zufrieden nur mit sich und ihrer Malerei, abgeschlossen von jeglicher Außenwelt in einem "Himmelsgebäude" aus Liebe und Glück. Leider tritt die Realität sehr bald wieder ein - die Nazis überfallen Polen und dann Frankreich. Harry wird als unerwünschter Ausländer in einem Lager eingesperrt. Laura später schwer krank. Gerade ab diesem Teil wird das Buch aber immer besser. Romantische Beschreibungen am Anfang, später dann die teilweise brutale Realität. Der Liebesroman wird auch immer mehr zur Beschreibung der gar nicht so weit entfernten Historie. Gerade das erhöht den Reiz beim Lesen sehr.
Mein Fazit: ein sehr lesens- und empfehlenswertes Buch, das mit der reinen Einordnung "nur" als Liebesroman unterbewertet wird.
Und ein besonderes Lob an die Gestaltung des wunderschönen Covers.