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- Verlag: der blaue reiter Verlag für Philosophie
- Themenbereich: Philosophie und Religion - Philosophie
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 116
- Ersterscheinung: 06.2008
- ISBN: 9783933722225
Der Blaue Reiter. Journal für Philosophie / Wozu Philosophie?
Siegfried Reusch (Herausgeber), Otto P Obermeier (Herausgeber), Klaus Giel (Herausgeber)
Wozu Philosophie?
Seit Menschen über sich und ihr Verhältnis zur Welt nachdenken, sehen sie sich mit der Frage nach dem Nutzen des Philosophierens konfrontiert. Da mit Nutzen schon in der Antike ein geldwerter, ein ökonomischer Nutzen gemeint war, sah sich Aristoteles genötigt, das Beispiel des Thales von Milet anzuführen. Als dieser wegen seiner Armut verspottet worden war, pachtete er sämtliche Ölpressen in Milet und Chios und verdiente, als, wie von ihm vorhergesehen, überraschend viele Pressen benötigt wurden, "einen Haufen Geld zum Beweis, dass es für die Philosophen ein Leichtes wäre, reich zu werden." Dass Denken auch hinderlich sein kann, bewies in den 1970ern der Mittelstürmer Gerd Müller: "Wenn’s denkst, ist‘s eh zu spät." In der Tat kann man mit Philosophie keine Tore schießen. Unwidersprochen ist jedoch auch, dass weder die Wirtschaftswissenschaft noch der Sport, dessen Sinn und Ziel heutzutage auch nurmehr im Geldverdienen zu bestehen scheint, die Fragen Immanuel Kants "Was kann ich wissen?", "Was soll ich tun?", "Was darf ich hoffen?" und "Was ist der Mensch?" beantworten können.
Für den Starphilosophen Peter Sloterdijk ist Philosophie eine Form der Zivilisationspädagogik. Im Interview mit dem Titel "An der Pforte der Bedeutsamkeit" beantwortet er die Frage nach dem Nutzen der Philosophie wie folgt: "Ich würde jedenfalls nicht sagen, dass es eine immer gleichbleibende Aufgabe der Philosophie gibt, sie muss sich ihre Aufgaben in jeder Generation von Neuem suchen … Was mir vorschwebt, ist ein Forum für Philosophie als zivilisatorisches Pädagogicum. Sie muss die Rolle einer Moderatorin im Übergang zur Weltkultur zu spielen lernen, ausgehend von der Einsicht, dass es keinen Zusammenstoß der Zivilisationen gibt, sondern den Zusammenstoß der lokalen Kulturen mit dem Zivilisationsprozess."
Darüber hinaus enthält der Band Beiträge von Robert Spaemann, Jochen Hörisch, Friedrich Dieckmann, Robert Menasse, Wolfgang Lenzen, Otto-Peter Obermeier, Stefan Diebitz, Dieter Mersch, Wilhelm Schmid, Hans-Klaus Keul, Klaus Erlach und Stefan Reusch.
Seit Menschen über sich und ihr Verhältnis zur Welt nachdenken, sehen sie sich mit der Frage nach dem Nutzen des Philosophierens konfrontiert. Da mit Nutzen schon in der Antike ein geldwerter, ein ökonomischer Nutzen gemeint war, sah sich Aristoteles genötigt, das Beispiel des Thales von Milet anzuführen. Als dieser wegen seiner Armut verspottet worden war, pachtete er sämtliche Ölpressen in Milet und Chios und verdiente, als, wie von ihm vorhergesehen, überraschend viele Pressen benötigt wurden, "einen Haufen Geld zum Beweis, dass es für die Philosophen ein Leichtes wäre, reich zu werden." Dass Denken auch hinderlich sein kann, bewies in den 1970ern der Mittelstürmer Gerd Müller: "Wenn’s denkst, ist‘s eh zu spät." In der Tat kann man mit Philosophie keine Tore schießen. Unwidersprochen ist jedoch auch, dass weder die Wirtschaftswissenschaft noch der Sport, dessen Sinn und Ziel heutzutage auch nurmehr im Geldverdienen zu bestehen scheint, die Fragen Immanuel Kants "Was kann ich wissen?", "Was soll ich tun?", "Was darf ich hoffen?" und "Was ist der Mensch?" beantworten können.
Für den Starphilosophen Peter Sloterdijk ist Philosophie eine Form der Zivilisationspädagogik. Im Interview mit dem Titel "An der Pforte der Bedeutsamkeit" beantwortet er die Frage nach dem Nutzen der Philosophie wie folgt: "Ich würde jedenfalls nicht sagen, dass es eine immer gleichbleibende Aufgabe der Philosophie gibt, sie muss sich ihre Aufgaben in jeder Generation von Neuem suchen … Was mir vorschwebt, ist ein Forum für Philosophie als zivilisatorisches Pädagogicum. Sie muss die Rolle einer Moderatorin im Übergang zur Weltkultur zu spielen lernen, ausgehend von der Einsicht, dass es keinen Zusammenstoß der Zivilisationen gibt, sondern den Zusammenstoß der lokalen Kulturen mit dem Zivilisationsprozess."
Darüber hinaus enthält der Band Beiträge von Robert Spaemann, Jochen Hörisch, Friedrich Dieckmann, Robert Menasse, Wolfgang Lenzen, Otto-Peter Obermeier, Stefan Diebitz, Dieter Mersch, Wilhelm Schmid, Hans-Klaus Keul, Klaus Erlach und Stefan Reusch.
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