Eine Liebesgeschichte mit interessanter Wendung
Als Amys Vater stirbt und sie Dokumente findet, die alle dafürsprechen, dass er sich sehr oft in Portugal aufgehalten hat, macht sie sich auf die Suche nach seiner Geschichte.
In Portugal lernt sie Jacco ...
Als Amys Vater stirbt und sie Dokumente findet, die alle dafürsprechen, dass er sich sehr oft in Portugal aufgehalten hat, macht sie sich auf die Suche nach seiner Geschichte.
In Portugal lernt sie Jacco kennen und lieben. Er ist die Liebe ihres Lebens und bringt ihre ganze Welt ins Wanken. Doch dann verschwindet Jacco plötzlich und kurz darauf ihr gemeinsamer Hund Mozart. Während Amy mit ihrer Trauer kämpft, begegnet sie Red, einer obdachlosen Alkoholikerin und ohne es zu erwarten spinnt sich eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden. Auch zwei Jahre später hat Amy nicht komplett mit der Vergangenheit abgeschlossen und diese holt sie schneller wieder ein, als sie sich wünscht.
„Über und nur die Farben des Himmels“ spielt einerseits in der Gegenwart in Deutschland und andererseits zwei Jahre zuvor in Portugal. Wir erleben Amys Leben wie es mittlerweile ist, wie es Red geht, wie sich die Familie entwickelt hat und was aus Amy geworden ist. In der Vergangenheit erleben wir Amys Reise nach Portugal, wie sie Jacco kennen lernt, ihn verliert und was alles drum herum passiert und wie sie an den Punkt geraten ist, an dem sie heute steht.
Das Konzept gefällt mir. Ich mag es gleichzeitig zu erfahren, wie eine Person so geworden ist, wie sie geworden ist und was sie aktuell daraus macht. Die Autorin hat die Kapitel der Gegenwart immer wieder mit Andeutungen gespickt, die später in der Vergangenheit aufgeklärt wurden.
Red und Amy sind sehr sympathische Hauptfiguren. Beide mit ihren Problemen aber trotzdem auch stark und bereit, dagegen zu kämpfen. Dazu gibt es noch viele weitere Figuren, die alle ihre Berechtigung haben und mal sympathisch sind und mal nicht. So wie im echten Leben.
Die Geschichte an sich hat mir auch gut gefallen, auch wenn ich die Wendung gegen Ende, schon recht am Anfang vermutet habe, war es interessant zu sehen, wie die Autorin das Ganze umsetzt. Die Auflösung des Ganzen war für mich auch nicht so überraschend aber das hat mich nicht groß gestört.
Mein einziger und größter Kritikpunkt ist eigentlich mehr eine Geschmackssache. Die Autorin beschreibt die Landschaften, Orte, Räume und Gefühle sehr ausführlich und hat dabei eine sehr blumige und fast schon poetische Art. Es gibt bestimmt viele Leser, die genau das sehr mögen aber für meinen Geschmack war das zu viel. Mir wurden die Stellen dann zu langatmig, weil sie nicht wirklich viel zum Ablauf der Geschichte beigetragen haben und so habe ich diese irgendwann einfach überflogen. Das war für mich etwas schade aber ich denke, wer so etwas mag, ist bei diesem Buch hier an der richtigen Stelle.