Cover-Bild Das Leben fällt, wohin es will
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inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 26.05.2017
  • ISBN: 9783404175222
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Petra Hülsmann

Das Leben fällt, wohin es will

Roman

Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, solltest du besser nicht den Kopf hängen lassen

Party, Spaß und Freiheit - das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie darum bittet, sich während der Behandlung um ihre Kinder zu kümmern. Und nicht nur das - Marie soll auch noch Christines Posten in der familieneigenen Werft für Segelboote übernehmen. Darauf hat Marie ja mal so überhaupt keinen Bock, und auf ihren neuen "Chef", den oberspießigen Daniel, erst recht nicht. Während sie von einem Chaos ins nächste stolpert, wird ihr jedoch klar, dass es Dinge im Leben gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. Und dass manches einen ausgerechnet dann erwischt, wenn man es am wenigsten erwartet - zum Beispiel die Liebe ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2019

Für mich der bislang stärkste und berührendste Band der „Hamburg“- Reihe. Unbedingt lesen!

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Marie stammt aus einer Hamburger Schiffsbauerdynastie, doch großes Interesse zeigt sie nicht an der Firma ihres Vaters. Stattdessen liebt sie das Hamburger Nachtleben, zieht gerne mit ihren Freunden um ...

Marie stammt aus einer Hamburger Schiffsbauerdynastie, doch großes Interesse zeigt sie nicht an der Firma ihres Vaters. Stattdessen liebt sie das Hamburger Nachtleben, zieht gerne mit ihren Freunden um die Häuser um Spaß zu haben und will vor allem keine feste Beziehung. Zwar trifft sie sich mehr oder weniger regelmäßig mit einem Mann, doch ist dieser genauso gestrickt wie Marie und scheut klammernde Frauen, wie der Teufel das Weihwasser.
Das Leben ist für Marie ein einziger Spaß; um Geld zu verdienen, jobbt sie in einem Lokal als Kellnerin und schläft gerne bis in den Vormittag hinein.

Pünktlichkeit ist ebenfalls nicht ihr Ding und so kommt sie, selbst zum alljährlichen Firmenfest ihres Vaters, viel zu spät was dieser nur sehr schlecht aufnimmt. Obwohl Maries Vater bereits gesundheitlich arg angeschlagen ist und Maries ältere Schwester Christine die Firma, während sich ihr Vater auf Sylt erholen soll leitet, ist er natürlich beim Firmenfest dabei und liest Marie einmal mehr die Leviten.
Marie lässt das Ganze jedoch völlig an sich abprallen und auch Daniel Sticheleien machen ihr nicht wirklich etwas aus. Schließlich hält sie Daniel, die rechte Hand ihres Vaters, sowieso nur für einen spießigen Speichellecker.

Doch nur einen Tag nach dem Fest bricht für Marie eine Welt zusammen. Christine hat Krebs und braucht Hilfe. Jemand muss sich in der Zeit, in der Christine eine Chemotherapie macht, um deren Kinder und den Haushalt kümmern. Es ist für Marie selbstverständlich, ihre Schwester in der schweren Zeit zu unterstützen und so zieht sie gerne zu Christine. Doch dann erhält sie auch noch einen folgenschweren Anruf ihres Vaters. Sie muss in der Firma Christine vertreten. Da ihr Vater Marie nicht wirklich viel zutraut, soll sich ihr Job lediglich darauf beschränken, dass sie in Kundengesprächen anwesend ist, nett lächelt und als Ansprechpartner der Familie zugegen ist, während Daniel den Kunden das Geschäftliche unterbreitet.

Marie ist nicht gerade begeistert und auch enttäuscht, dass ihr Vater eine solch schlechte Meinung von ihr hat. Dazu nervt es sie, Daniel zum Chef zu haben. Doch Marie wäre nicht Marie, wenn sie sich alles gefallen lassen würde. Zunächst fliegen die Fetzen zwischen den beiden, bis sich Marie und Daniel besser kennenlernen. Daniel begreift plötzlich, dass Marie gar nicht so oberflächlich gestrickt ist, wie er anfangs dachte. Und auch Marie findet Daniel plötzlich sehr nett. Immerhin verhält er sich ihrer Schwester und ihrer Nichte und ihrem Neffen gegenüber wie ein echter Freund.

Doch viel Zeit darüber nachzugrübeln bleibt Marie nicht. Christines Therapie ist sehr langwierig- zudem hat sie mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen und wird depressiv.
Marie steht ihrer Schwester gerne zur Seite, doch schon bald fühlt sie sich von allem überfordert, da die Kinder zu quengelnden Monstern werden und auch Christine ihre wechselnden Launen, gerne an Marie auslässt. Marie muss viel einstecken…

„Das Leben fällt, wohin es will“, markiert bereits den vierten Teil der Hamburg-Reihe“, in dem diesmal das quirlige Partygirl Marie im Fokus steht. Bereits nach kurzer Zeit begreift man als Leser, dass Marie gar nicht so ein hirnloses Mädel ist, denn Petra Hülsmann erzählt diesem Roman aus Sicht ihrer Protagonistin; also in „Ich-Form“. So bekommt man ausreichende Einblicke in Maries Gefühls- und Gedankenwelt geboten und kann sich gut in ihre verletzte Seele hineindenken. Einige Rezensenten beschrieben Marie als unsympathische, egoistische Romanfigur, was ich nicht mal im Ansatz nachvollziehen kann. Klar, sie ist unpünktlich und etwas schusselig, in wenigen Situationen etwas gedankenlos, doch sie sieht ihre Fehler schnell ein und das macht sie doch gerade menschlich.
Und die Engelsgeduld, die sie mit ihrer Schwester und den Kindern hat- Hut ab!

Petra Hülsmann hat dieses Mal einen sehr ernsten Hintergrund für ihren Roman gewählt. Obwohl sie die Leser bei Christines Krankenhausaufenthalten außen vor lässt, wird die Krebserkrankung der Schwester der Heldin durchaus mit viel Sensibilität thematisiert. Sowohl was die Nebenwirkung der Chemotherapie angeht, als auch die seelische Last, die die Familie Ahrens, allen voran Christine zu tragen hat. Und trotz aller Melancholie; es ist kein trauriger Roman. Ich fand es wunderbar zu lesen, wie Marie ihrer Schwester, ihrem Neffen und der Nichte Mut macht in dieser schweren Situation, was nicht so einfach ist, da Christine und ihre Kinder sehr ungerecht und fordernd agieren. Auch die Dialoge der Romanfiguren wirken lebensecht und locker, was mir sehr gut gefallen hat. Mich hat „Das Leben fällt, wohin es will“, dazu sehr berührt und mir einige Tränen entlockt.

Marie ist mir im Laufe des Romans immer mehr ans Herz gewachsen und auch ihr „Geheimnis“, machte mich betroffen. Die Liebesgeschichte zwischen Marie und Daniel entwickelt sich langsam, was zur vorgegebenen Situation passte und ist süß geschrieben. Allerdings sollten sich Freunde der gepflegten Erotik im Klaren darüber sein, dass alles, was sich hinter der Schlafzimmertür abspielt, der Phantasie der Leser überlassen bleibt.
Im Grunde steht hauptsächlich die Weiterentwicklung/die Selbstfindung von Marie im Vordergrund und so ist die Liebesgeschichte nur mehr schmückendes Beiwerk, selbst wenn sie süß und romantisch geschrieben wurde.
Fans des schrulligen aber lebensklugen Taxifahrers Knut, dürfen sich hier auf einen weiteren Auftritt freuen und auch seine Freundin findet Erwähnung und es wird dazu zwischenzeitlich „Plattdeutsch“ gesprochen, was dem Roman ordentlich Hamburger Flair verleiht.
Und was ich als Backfan ebenfalls klasse fand, es findet sich auf der letzten Seite des Romans „Frau Brohmkamps“ Apfelplätzchen-Rezept, das ich sicherlich nachbacken werde.
Ich finde die Autorin steigert sich von Band zu Band. Es ist ihr gelungen, mich diesmal zu Hundertprozent abzuholen und mich zu berühren mit ihrem Roman und ich hoffe sehr, dass auch die Folgebände so gelungen sein werden, wie „Das Leben fällt, wohin es will“.

Hamburg Reihe:

1. Teil: Hummeln im Herzen
2. Teil: Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen
3. Teil: Glück ist, wenn man trotzdem liebt
4. Teil: Das Leben fällt, wohin es will
5. Teil: Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen
6. Teil: Meistens kommt es anders, wenn man denkt

Veröffentlicht am 25.06.2019

Locker, leichte Sommerlektüre mit einem ernsten und berührenden Beigeschmack

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Inhalt
Marie liebt es mit ihren Freunden feiern zu gehen und einfach von einem Tag auf den anderen zu leben. Pünktlichkeit ist ein Fremdwort für sie.
Doch dann wird ihre Schwester Christine schwer krank ...

Inhalt
Marie liebt es mit ihren Freunden feiern zu gehen und einfach von einem Tag auf den anderen zu leben. Pünktlichkeit ist ein Fremdwort für sie.
Doch dann wird ihre Schwester Christine schwer krank und bittet sie, bei ihr einzuziehen und sich um ihre zwei Kinder zu kümmern. Gleichzeitig soll sie auch noch Christine in ihrem Job vertreten, worauf Marie überhaupt keine Lust hat. Denn Christine ist Geschäftsführerin in der familieneigenen Werft für Segelboote. Laut ihrem Vater soll sie dort einfach nur anwesend sein und Small-Talk führen. Doch das sieht Daniel, der dort nun für sie verantwortlich ist, etwas anders. In Maries Leben jagt eine Katastrophe nun die nächste und Marie wünscht sich einfach nur ihr altes Leben zurück. Doch nach und nach merkt sie, dass es noch wichtigere Dinge als Party machen im Leben gibt …

Meine Meinung
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte die Mischung zwischen dieser humorvollen Leichtigkeit von Marie und den ernsten Tönen von Christines Krankheit sehr gerne.
Die Autorin schafft es, den ernst der Krankheit sehr klar und deutlich rüber zu bringen und konnte einen damit auch richtig berühren, aber gleichzeitig durch den Wirbelwind Marie trotzdem noch die Leichtigkeit beizubehalten. Das hat mir sehr gut gefallen.
Der Humor und die Leichtigkeit von Marie zieht sich durch das ganze Buch bzw durch die ganze Handlung durch. Man kommt aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus und hat einfach Spaß dabei, Marie durch das ganze Chaos zu begleiten.
Das ganze geschieht aber mit so viel Liebe und Herzlichkeit, dass man sich gar nicht über Marie und ihre leichte Ungeschicklichkeit und Naivität ärgern oder aufregen konnte. Das wird einfach alles so Liebenswert dargestellt, dass man irgendwann einfach nur noch gegrinst und gedacht hat „Ach Marie, was machst du nur?“.

Am Anfang wird schon deutlich, dass Marie sehr viel Entwicklungspotenzial innewohnt. Sie wird vor eine große Herausforderung gestellt, die es zu meistern gilt und muss sich zwangsläufig von ihren alten Gewohnheiten verabschieden, um das alles zu schaffen. Man fiebert die ganze Zeit mit ihr mit und drückt ihr die Daumen, dass sie das schafft.
Man konnte sich auch gut in ihre Lage hineinversetzen und mit ihr hoffen und bangen, das alles gut geht. Dadurch bekommt man auch Stück für Stück mit, wie sich ihre Ansichten und Beweggründe verändern und sie sich weiter entwickelt. Das hat mir sehr gut gefallen und war wirklich spannend zu lesen.

Durch diesen lockeren und leichten Schreibstil bin ich auch gut in dem Buch voran gekommen und habe irgendwann gar nicht mehr mitbekommen, wie viel ich gelesen hatte. Nicht zuletzt liegt das natürlich auch an der sehr spannend gehaltenen Handlung, da hier viele Probleme und Themen angesprochen wurden, bei denen man natürlich wissen wollte, wie sie ausgehen.

Insgesamt also ein wirklich tolles, spannendes und unterhaltsames Buch, was ein schwieriges Thema mit viel Leichtigkeit aufbereitet und gut rüber gebracht hat.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Wieder gelungen!

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Marie geniesst ihr Leben in vollen Zügen, als ihre ältere Schwester Christine an Krebs erkrankt. Spontan sagt sie zu, sich während der Chemotherapie um die beiden Kinder von Christine zu kümmern. Zudem ...

Marie geniesst ihr Leben in vollen Zügen, als ihre ältere Schwester Christine an Krebs erkrankt. Spontan sagt sie zu, sich während der Chemotherapie um die beiden Kinder von Christine zu kümmern. Zudem übernimmt sie Christines Chefposten in der Firma des Vaters. Eine Werft, die Segelboote baut. Und das, obwohl sich Marie geschworen hatte, nie mehr einen Fuss in die verhasste Firma zu setzen. Am ersten Tag im neuen Job, trifft sie dann auch als Erstes auf die rechte Hand von Christine, dem nervigen Daniel, der grundsätzlich alles besser weiss und sich gewohnt ist, sich bei der Chefin Christine, einzuschleimen.

Marie hat mir schon nach wenigen Buchseiten ihren Charakter gezeigt. Und genau das ist es, was ich ich an den Büchern von Petra Hülsmann unheimlich gerne mag. Sie hat eine Art zu schreiben, bei der einem als Leser die Figuren sehr nahe kommen. Der Spruch " aus dem Leben gegriffen " ist hier wirklich sehr passend. Marie macht eine grosse Entwicklung durch. Vom Partygirl, das das Leben nicht ganz so ernst nimmt und als das rabenschwarze Schaf der Familie angesehen wird. Bis zur taffen Geschäftsfrau, die nicht nur die Firma managt, sondern auch noch die Kinder ihrer Schwester. Diese Entwicklung geht sehr authentisch vor sich und so hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, sie wirkt aufgesetzt der Handlung zuliebe. Doch die Story dreht sich auch um eine lebensbedrohliche Krankheit, die mich betroffen gemacht hat. Christine, die Multitaskerin, die den Spagat zwischen Firma und Kinder scheinbar mühelos schafft, wird ernsthaft krank. Da sind bei mir doch auch leise Zwischentöne aufgekommen beim Lesen. Wie schnell kann sich ein Leben um 180 Grad ändern. Die Chemotherapie, mit all ihren Nebenwirkungen wird hier nicht beschönigt, sondern ist sehr realistisch beschrieben. Ausser, dass ich nicht ganz verstanden habe, weshalb Christine, obwohl es ihr so schlecht geht, jeden Abend zu Hause schläft und nicht gleich ganz in der Klinik bleibt, habe ich da nichts zu meckern.
Und schlussendlich beinhaltet "Das Leben fällt, wohin es will " auch noch eine wunderschöne und romantische Liebesgeschichte, die nie kitschig ist. Zwar etwas vorhersehbar, mangels ernsthaften anderer Kandidaten um das Herz von Marie. Doch trotzdem wunderbar erzählt und einfühlsam in die Handlung eingeflochten.
Marie leitet das Familienunternehmen, eine Werft. Und oft dreht sich die Handlung um Boote und den Segelsport, mit dem ich nichts am Hut habe. Ich empfand das Ganze als sehr interessant und da die Autorin auf lange Passagen mit diesem Thema verzichtet hat, habe ich mich nicht gelangweilt.
So ist die Geschichte sehr vielseitig und immer wieder habe ich mich köstlich amüsiert. Denn einige Passagen sind sehr witzig und humorvoll. Wie immer hat die Autorin eine gelungene Mischung zwischen berührend - humorvoll - romantisch - fesselnd erwischt!

Veröffentlicht am 11.04.2019

Auf einmal bin ich Marie

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Wie jedes Jahr habe ich auch auf dieses Buch sehnsüchtig gewartet. Die Bücher von Petra Hülsmann sind so genial geschrieben, sind wie das echte Leben voller Höhen und Tiefen und bringen uns direkt in die ...

Wie jedes Jahr habe ich auch auf dieses Buch sehnsüchtig gewartet. Die Bücher von Petra Hülsmann sind so genial geschrieben, sind wie das echte Leben voller Höhen und Tiefen und bringen uns direkt in die Rolle der Hauptperson - diesmal also Marie.
Marie ist verpeilt, schusselig und genießt ihr Leben. Wäre da nicht die Werft ihres Vaters, die kranke Schwester und ihre süßen Kinder und der nervige Kollege.
Wenn ich dieses Buch lese, dann sehe ich direkt die Werft, die Schiffe, den Fischmarkt. Höre die Möwen und rieche die Seeluft - ich bin einfach drin in Hamburg.
Wenn du bist jetzt noch nicht sicher bist, ob du dir das Buch holen sollst, dann verstehe ich die Frage nicht. Geh in deinen nächsten Buchladen, such dir ein gemütliches Plätzchen und lass dich entführen in Maries Welt.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Nicht bloß ein seichter Liebesroman!

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Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf dieses Buch gefreut habe. Seit ich letztes Jahr "Glück ist, wenn man trotzdem liebt" gelesen habe, bin ich ein Fan von Petra Hülsmann und habe bisher alle ...

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf dieses Buch gefreut habe. Seit ich letztes Jahr "Glück ist, wenn man trotzdem liebt" gelesen habe, bin ich ein Fan von Petra Hülsmann und habe bisher alle ihrer Romane gelesen. Gut, das waren dann insgesamt drei, aber hey, ich hab sie trotzdem alle gelesen. Ob ich mir "Das Leben fällt, wohin es fällt" kaufe, stand also außer Frage, denn natürlich habe ich es vorbestellt.
Obwohl die Vorfreude groß war, hatte ich gar nicht mal so hohe Erwartungen an das Buch. Ich dachte, es würde eine unterhaltsame, aber nicht sehr tiefgründige Lektüre werden. Ein typischer Sommerroman eben. Aber da hab ich mich getäuscht, meine Erwartungen wurden übertroffen!
Die Geschichte dreht sich, wie der Klappentext schon sagt, um Marie, deren Leben plötzlich ganz anders ist. Denn als sie von der Krankheit ihrer Schwester Christine erfährt, muss sie Verantwortung übernehmen. Nicht nur soll sie bei ihrer Schwester einziehen, um auf deren Kinder aufzupassen, auch soll sie Christines Posten in der Werft übernehmen, in der Geschäftsleitung. Chaos ist also vorprogrammiert und es war unglaublich interessant und witzig zu verfolgen, wie Marie dieses neue Leben meistert. Die Story hat eigentlich immer etwas Interessantes geboten und das ohne große Dramen heraufbeschwören zu müssen. Auf mich haben die Handlungen meistens authentisch gewirkt, wie etwas, das einem auch im echten Leben widerfahren kann. Vor allem Christines Krankheit und welche Folgen das für alle um sie herum hat, wurde nicht beschönigt, was mir richtig gut gefallen hat. So gab es zu den lustigen Momenten und denen, die für ein bisschen Kribbeln gesorgt haben, auch berührende Stellen im Buch.
Petra Hülsmanns Schreibstil hat das sehr schön widergespiegelt. Die Autorin hat einfach Talent. Sie schreibt so flüssig und angenehm, dass das Buch einen richtigen Sog entwickelt und einen nicht mehr loslässt. Dauernd habe ich zu dem Buch greifen müssen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, und dann hing ich wieder eine ganze Weile daran fest. Das ist auch der Grund, warum ich nur wenige Tage für den Roman gebraucht habe.
Außerdem steckt in den Dialogen viel Wortwitz und auch sie könnten direkt aus dem echten Leben kommen, so natürlich wirken sie.
Und etwas, das ich einfach genial fand: In "Das Leben fällt, wohin es will" wird an manchen Stellen Plattdeutsch geredet! Wer die anderen Bücher der Autorin kennt, weiß, dass sie gerne Dialekte in ihre Geschichte einbaut, vor allem das Hamburgerische (ist ja klar bei einer Hamburger Autorin) kommt immer wieder vor. Aber dass sie Plattdeutsch mit einbaut, damit hätte ich nicht gerechnet, und das hat mich nochmal mehr gefreut. Und für alle, die nicht alles Plattdeutsche verstanden haben (wie mich zum Beispiel) wurde das im Anhang nochmal 'übersetzt'.
Auch die Charaktere in dem Buch haben mich überzeugen können, besonders auch die Nebencharaktere, was ja nicht unbedingt bei jedem Roman der Fall ist. Ich hatte es zum Beispiel schon oft, dass die Protagonisten super vielschichtig waren, die Nebenfiguren jedoch im Vergleich dazu sehr blass. Nicht so hier. Gut, manche der Personen im Buch lernt man nicht so richtig kennen, aber Christine fand ich toll beschrieben, genau wie ihre Kinder Toni und Max. Hanna, Maries beste Freundin, wurde mir im Laufe der Zeit ebenso sympathisch, bei Maries beiden anderen Freunden, Ebru und Hector, bin ich mir nicht so ganz sicher, auch wenn ich beide ganz interessant fand.
Und die beiden Protagonisten waren natürlich wieder sehr cool. Marie, der Freigeist, war mir von Anfang an sympathisch und je weiter die Geschichte fortschritt, desto mehr Facetten lernte ich von ihr kennen, die sie mir noch mehr ans Herz wachsen ließen und sie außerdem noch authentischer haben werden lassen. Und Daniel, den ich am Anfang noch nicht wirklich mochte, lernte man ebenfalls besser kennen und auch bei ihm findet man Seiten, die man vielleicht nicht vermuten würde. Dazu kommt noch, dass keiner der Charaktere wirklich perfekt wirkte, sie machten Fehler und manchmal sagten oder taten sie Dinge, die echt unsympathisch waren, aber genau das hat mich dann auch wieder überzeugt, eben dass hier niemand perfektioniert wird.
Außerdem kommt auch wieder ein alter Bekannter aus den Petra-Hülsmann-Büchern vor, nämlich Knut, der Taxifahrer. Das Treffen mit ihm hat mich echt gefreut, weil, ganz ehrlich, was wäre ein Buch der Autorin ohne Knut? Und auch die Protagonisten der vorherigen Romane von Petra Hülsmann wurden erwähnt, sodass man immer auf dem Laufenden bleibt, was denn grob bei denen noch passiert.
Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, war das harmoniebedürftige Ende, um das man hier nicht herumkommt. Es ist schon sehr Friede-Freude-Eierkuchen, aber gut, damit komme ich aus, genau wie mit der ziemlichen Vorhersehbarkeit der Geschichte, die natürlich zu erwarten war. Es handelt sich nunmal um einen 'seichten' Liebesroman und als solchen hat er mich wirklich positiv überrascht.