Seelenfreude
Was gibt es denn schöneres, als ein unbeschwertes Leben, ohne Sorgen, ohne Stress?
Genau so geht es der dreißigjährigen Marie. Sie wohnt in einer WG geht gern feiern und trifft sich mit ihren Freunden. ...
Was gibt es denn schöneres, als ein unbeschwertes Leben, ohne Sorgen, ohne Stress?
Genau so geht es der dreißigjährigen Marie. Sie wohnt in einer WG geht gern feiern und trifft sich mit ihren Freunden. Das nötige Kleingeld bekommt sie durch jobben in einen Café.
Aber man merkt auch wie sehr sie ihr Hamburg liebt.
Doch plötzlich wird ihr recht unbeschwertes Leben drastisch geändert, denn ihre Familie benötigt ihre Hilfe. Ihre Schwester ist an Krebs erkrankt und kann nicht mehr im Familienunternehmen, eine kleine Werft, weiterarbeitet. Jetzt muss Marie sich um ihre Schwester und deren zwei Kinder kümmern und dazu auch noch die Stellung in der Werft übernehmen.
Eine Position, die sie fast schon am schwierigsten findet, denn da liegt noch der Streit zwischen Marie und ihren Vater. Denn ihr Vater traut Marie die Arbeit in der Werft nicht zu, da sie sich damals abgewandt hatte, als Maries Schwester ins Unternehmen eingeführt wurde.
Und plötzlich herrscht pures Chaos im Maries Leben und sie muss Verantwortung nicht mehr nur für sich übernehmen. Ein Balanceakt der extrem schwer ist für sie und sie auf Neuland führt. Zudem scheint sie auch gerade in der Firma nicht gut anzukommen und hat es schwer sich hier zu beweisen.
Trotz der turbulenten Szenenwechsel und der nicht immer logischen Aneinanderreihung von Ereignissen kommt man doch schnell ins Geschehen. Die Figuren sind durchaus authentisch und charakterstark, dazu eben sehr verschieden, was dem Ganzen eine frische Note verleiht.
Dabei ist es nicht unbedingt Marie, die hier die Hauptfigur spielt, denn auch die Nebenfiguren sind sehr vordergründig, so dass man eine gelungene Mischung hat.
Der lockere und beschwingte Schreibstil macht es dem Leser leicht durch die Seiten zu schweben, wenn es auch hier und da etwas langatmig erscheint. Gerade die Szenen, als Marie sich um die Kinder kümmert sind nicht ausgewogen und leicht holprig, fast schon erzwungen.
Was den Visus der Krebserkrankung angeht, so ist das mir doch nicht rund genug, so dass es Ungereimtheiten gibt. Tiefgründig an sich schon, aber schon fast am Rande abgefrühstückt.
Die Story an sich ist durchdacht und romantisch, frisch und erinnert eben schnell an Kirschinszenierung.
Der rote Faden bleibt immer wieder die Liebe zum Meer, bzw. zur Heimat und zur Werft, so dass man gern über kleine Stolperer hinwegsieht, denn man spürt als Leser die tiefe Verbundenheit.
Definitiv ein Roman zum schmökern, ohne große Überraschungen, aber dafür mich Liebe und Emotion geschrieben.