Schöner Sommerroman mit wichtigem Thema
Nele musste schon viele schlechte Erfahrungen mit den Männern machen. Irgendwie lassen die sie immer sitzen. Also beschließt sie: das reicht. Ab jetzt volle Konzentration auf die Karriere. Endlich hat ...
Nele musste schon viele schlechte Erfahrungen mit den Männern machen. Irgendwie lassen die sie immer sitzen. Also beschließt sie: das reicht. Ab jetzt volle Konzentration auf die Karriere. Endlich hat sie den langersehnten Job in einer angesehenen PR Agentur bekommen. Hier kann sie auch gleich zeigen, was sie kann. Da gibt es leider nur ein Problem: Inhaber Claas. Der löst nämlich Gefühle bei Nele aus, die sie nicht eingeplant hat. Und dann ist da noch ihr jüngerer Bruder Lenny, der das Down Syndrom hat und der ihr ein und alles ist. Der möchte auf einmal flügge werden – natürlich unterstützt Nele ihn, wo sie kann. Und vergisst sich dabei selber.
Ich mag die Bücher von Petra Hülsmann, denn sie sind schön locker geschrieben, und ab und an versteckt sich die eine oder andere kleine Weisheit. Das Leben ist keine Hüpfburg, zum Beispiel. Schön fand ich auch, dass wir die Charaktere aus „Wenn’s einfach wär, würde es jeder machen“ wiedertrifft, denn Nele ist die Mitbewohnerin von Anni, die in diesem Buch die Hauptrolle spielte. Und natürlich ist auch die gewohnte Instanz Taxifahrer Knut mit seinen Lebensweisheiten wieder am Start.
Was als Liebesroman anfängt, entpuppt sich spätestens, als Bruder Lenny beginnt um seine Freiheit zu kämpfen, als vielschichtig. Das Thema Down Syndrom ist mir in Romanen noch nicht oft unter gekommen und ich fand es schön, von Lenny zu erfahren, wie er sein Leben lebt. Welche Einschränkungen diese Menschen haben und dass sie aber dennoch ihr Leben selbst gestalten können und wollen.
Petra Hülsmann ist wieder einmal ein schöner Roman ihrer Hamburg Reihe gelungen, der zwar manchmal etwas konstruiert und kitschig, aber trotzdem schön und unterhaltend ist.