Soll ich lachen oder weinen? Dieser Roman ist eine witzige Tragödie
Selten erlebe ich ein Werk, bei dem Lachen, Weinen und Verzweiflung so nahe beieinanderliegen. Das Buch wird in der 1. Person Gegenwart, dem Ich-Erzähler, aus der Perspektive von der kompletten Familie ...
Selten erlebe ich ein Werk, bei dem Lachen, Weinen und Verzweiflung so nahe beieinanderliegen. Das Buch wird in der 1. Person Gegenwart, dem Ich-Erzähler, aus der Perspektive von der kompletten Familie erzählt. Es tun sich Abgründe auf, weil das Familienoberhaupt, T.H., im Sterben liegt. Der Patriarch hat seine Vergangenheit, war (verpflichtendes) Mitglied in der Hitlerjugend, bis er hinausgeschmissen wurde.
Es gibt mehrere Figuren, die Familie hat 3 Generationen. Dennoch kann man als Leser:innen immer den Überblick behalten, da die Kapitel mit dem jeweiligen Charakter versehen sind. Außerdem sind sich die Protagonisten überhaupt nicht ähnlich und haben so unterschiedliche Charakterzüge, dass auch hier keine Verwechslung entsteht.
Zur Komik trägt vor allem die Ehefrau von T.H. bei, Amelie, die an Demenz erkrankt ist und mit der Gesamtsituation überhaupt nichts anfangen kann: Ihr Mann liegt nämlich im Krankenhaus und wird nicht mehr nach Hause zurückkehren.
Die Rückblicke von T.H. in das Nazi-Zeitalter sind hingegen alles andere, als witzig, nein diese Thematik hat mich schon immer zur Verzweiflung gebracht. Doch genau dieses Zeitalter hat den Todkranken extrem geprägt und seiner ganzen Familie einen bedrückenden Stempel aufgesetzt.
Absolut lesenswert! Ich konnte den Roman nicht mehr weglegen! Dabei ist er so anders und vor allem vielfältiger aufgebaut, als man es von der modernen Literatur kennt! Großes Kino!
Das Hardcover Buch ist wirklich extrem schön und mit Struktur gestaltet! Es in der Hand zu halten, ist ein Erlebnis!