Nicht der beste Roman der Autorin
Im Winter 1553 flieht die junge Jüdin Hannah mit ihrem Vater vor der spanischen Inquisition nach England. Hier trifft die auf Lord Robert Dudley, der sie in seine Dienste nimmt. Als Hofnarr verkleidet, ...
Im Winter 1553 flieht die junge Jüdin Hannah mit ihrem Vater vor der spanischen Inquisition nach England. Hier trifft die auf Lord Robert Dudley, der sie in seine Dienste nimmt. Als Hofnarr verkleidet, soll sie ihm Bericht über die Königsfamilie erstatten. Doch zwischen Machtspielen und Intrigen ist die junge Frau schon bald hin und hergerissen zwischen Pflichtgefühl und Liebe. Als schließlich auch noch ihr Leben auf dem Spiel steht, muss Hannah sich entscheiden, für die Liebe oder für die Treue zur Königin...
Wie immer ist dieser Roman eine wunderbare Mischung aus Fakten und Fiktion, verwoben mit einer ergreifenden Liebesgeschichte.
Philippa Gregory hat auch in dem vorangegangenen Buch "Die Schwester der Königin" gezeigt, dass historische Romane ihr Metier sind.
Auch im zweiten Buch verknüpft sie gekonnt geschichtliche, belegte Ereignisse und Personen mit einer tollen Handlung. In diesem Fall muss die junge Hannah im Dienste Robert Dudleys die Thronerbin Maria ausspionieren, die später als die "blutige Königin" oder "bloody Mary" in die Geschichte eingehen wird. Die Protagonistin wird teils unwissentlich, teils aus Liebe in Intrigen und Geheimnisse verwickelt, die ihr das Leben kosten könnten.
Wie auch in all ihren anderen Romanen, hat die Autorin die Charaktere sehr liebevoll herausgearbeitet, sie haben ihre guten und schlechten Seiten und rufen beim Leser einige Sympathien oder Antipathien hervor.
Auch der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm zu lesen und zeichnet sich durch die blumige Sprache der damaligen Zeit aus.
Leider musste ich beim Lesen feststellen, dass sich diesmal einige Längen in die Geschichte eingeschlichen haben. Zwar verliert die Handlung an sich nichts an ihrer Faszination, aber es lässt den Lesefluss ab und an doch leicht stocken. Hier ziehe ich Punkte ab.
Aber alles in allem ist das Buch nicht schlecht. Im direkten Vergleich ist dieses Exemplar jedoch nicht annährend so gut wie die anderen Bücher der Autorin. Deswegen vergebe ich in diesem Fall nur drei Sterne.
Da "Die Hofnärrin" aber der zweite Teil einer Reihe ist, finde ich, sollte man den Roman gelesen haben.