Kein Weihnachtsidyll
Die Provence im Winter, in der Weihnachtszeit, ja das ist mal ein ganz neues Ambiente. Hier hat der pensionierte Kriminalbeamte Albin Leclerc noch intensiv die Finger in aktuellen Ermittlungen. Offiziell ...
Die Provence im Winter, in der Weihnachtszeit, ja das ist mal ein ganz neues Ambiente. Hier hat der pensionierte Kriminalbeamte Albin Leclerc noch intensiv die Finger in aktuellen Ermittlungen. Offiziell hat er den Status eines Beraters, aber im Prinzip passt es ganz gut, dass er deshalb auch unkonventionelle Wege beschreiten kann.
Als eine junge Frau einem mysteriösen Ritualmord zum Opfer fällt, der Mörder mit einem Geständnis in der Tasche Selbstmord begeht, da ist Albins Bauchgefühl immer noch aktiv und treibt ihn zur Spurensuche in eine ominöse Sekte, die Schreckliches im Sinn hat. Es gibt ein fulminantes, rasantes, spannendes Finale....
Wie gesagt, das winterliche Setting ist in meinen Augen schon mal ungewöhnlich. Mit den Akteuren wird man schnell warm, denn sie sind sehr sympathisch. Man erfährt zwar das ein oder andere aus dem Privatleben, aber das wird erfreulich kurz gehalten, grad so, dass sich der Charakter für den Leser erschließen lässt. Das Augenmerk richtet sich tatsächlich in der Hauptsache auf die Ermittlungen, und Leclerc besitzt noch immer eine scharfen Verstand, der die Zusammenhänge durchschaut, und ausreichend gute Connections, um einen kurzen Dienstweg gehen zu können.
Die historischen Bezüge der Banater Schwaben mit der Gegend sind wirklich interessant. Wahrscheinlich sind sie den wenigsten bekannt. Der Plot und seine sprachliche Umsetzung sind gut gelungen, ebenso wie das Cover.
"Eiskalte Provence" ist ein richtig guter Provence-Krimi, und das nicht nur als Urlaubslektüre.