Das Böse lauert überall
„Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ von Pierre Martin habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Argon Verlag mit einer Spielzeit von 11 Stunden und 48 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Wolfram ...
„Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ von Pierre Martin habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Argon Verlag mit einer Spielzeit von 11 Stunden und 48 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Wolfram Koch. Es ist der 1. Teil der ‚Die Monsieur-le-Comte-Serie.
Auf dem Sterbebett übergibt Luciens Vater ihm ein schweres Erbe. Er bekommt nicht nur den Titel Comte de Chacarasse, sondern auch noch die seit Generationen vererbte Aufgabe des Auftragsmörders. Er wurde zwar dahingehend trainiert, wollte aber nie etwas damit zu tun haben. Da sein Bruder aber tot ist und sein Onkel im Rollstuhl sitzt, ist er der einzige, der das Geschäft weiterführen kann. Gleich nach der Beerdigung des Vaters erhält er über seinen Onkel den ersten Auftrag. Obwohl Lucien das Opfer nicht umbringen wollte, ist es dann doch tot. Diese versehentlichen Todesfälle kommen schon mal vor. Das Honorar stimmt auch. Und er trifft auf Francine, die Sekretärin und Geliebte des verstorbenen Comte. Lange ist er unsicher, ob sie von den Machenschaften seines Vaters weiß, sie ist Lucien aber eine große Hilfe in fast allen Lebenslagen. Er bekommt weitere Aufträge und kann diese immer zur Zufriedenheit aller erledigen.
Lucien könnte man als einen liebenswerten, netten Mann beschreiben, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Er ist Besitzer eines gut besuchten Lokals, liebt die Frauen und das Leben und eigentlich mag ich ihn. Seine Aufträge möchte er am liebsten ohne Töten ausführen, was nicht immer gelingt. Da er nun auf den Geschmack gekommen ist, wird er das Geschäft möglichst unblutig weiterführen. Sein Onkel hingegen hadert mit seinem Dasein, wahrscheinlich würde er gern selbst auf die Jagd gehen, so nimmt er nur die Aufträge entgegen und gibt sie an Lucien weiter, kassiert dafür 40 % des erheblichen Honorars. Er ist einfach ein Schmarotzer.
Francine fand ich auch sehr sympathisch. Obwohl sie die Geliebte des Vaters war, würde sie gut zu Lucien passen. Allerdings zeigt sie sich ihm gegenüber kühl und distanziert. Und dann gibt es noch Rosa, die etwas taube Haushälterin, die angeblich alles hört und alle mit ihren Kochkünsten verführt.
Der Sprecher hat seine Sache gut gemacht, er hat eine angenehme Stimme und ein gutes Sprechtempo, ich konnte ihm gut zuhören. Er hat versucht, den Personen eigene Charaktere zu geben, was ihm auch gut gelungen ist.
Jetzt am Ende bin ich mir doch nicht sicher, ob mir die Geschichte gefallen hat oder nicht. So richtig spannend war sie nicht, aber auch nicht langweilig. Es ließ sich gut zuhören, obwohl bzw. weil die Handlung schon ziemlich abstrus war. Und es kam sogar Urlaubsstimmung auf bei den Beschreibungen der Côte d’Azur und Umgebung.
Das Cover ist wunderbar und lässt nicht an etwas Böses denken. Mit meiner Bewertung halte ich mich jetzt noch etwas zurück und höre mir noch den nächsten Teil an.