Herrlich witziger und schwarzhumoriger, britischer Chic-Lit
Eigentlich ist es ein typischer englischer Chic-lit aus der Feder von Pippa Wright. Auch ist die Handlung alles andere als ausgefallen. Die Heldin soll, nachdem sie nach elf Jahren Beziehung von ihrem ...
Eigentlich ist es ein typischer englischer Chic-lit aus der Feder von Pippa Wright. Auch ist die Handlung alles andere als ausgefallen. Die Heldin soll, nachdem sie nach elf Jahren Beziehung von ihrem Freund für eine andere abserviert wurde, eine Kolumne für die Webseite ihrer Arbeitgeberin schreiben und dafür völlig unpassende Männer daten (was angeblich laut dem Rat einer Kollegin auch dem Seelenleben unserer Heldin gut tun wird).
Während Rory nun Greise, lüsterne Twens, Intellektuelle und einen verzweifelten Musiker datet, schreibt sie eifrig die gesammelten Erfahrungen in ihrer Kolumne nieder, die ein Erfolg wird. Ohne dass Rory es merkt, verändert sich aber auch irgendwann ihre Einstellung zum Leben und sie begreift, dass der angeblich richtige Mann fürs Leben auch mal der berühmte, sprichwörtliche Griff ins Klo bedeuten kann. Mit von der Partie sind nebenbei ihre exzentrische Tante und zwei schrullige Mitbewohner, die genau wie Rorys Tante ehemalige Schauspieler sind und nicht zu vergessen, ein frecher Installateur, mit dem sich Rory mehrfach heftige Wortgefechte liefert und der T-Shirts mit recht zweideutigen Botschaften trägt .
Was dieses Buch allerdings für mich so besonders gemacht hat, war der trockene, schwarze und typisch englische Humor der in vielen Romanpassagen zum Tragen kommt. Die Autorin muss eine sehr gute Beobachterin sein. Nur so ist es zu erklären, dass sie die Männer, die Rory trifft und die völlig verschieden sind, so echt wirken lassen kann und deren Schwächen dabei auf so witzige Art dem Leser offenbart, ohne dass es zu bösartig wird. Meine Higlights waren die Momente, während denen Rory ihre Männer datet und auch die herrlich witzigen Dialoge zwischen ihrer Tante und deren Mitbewohner, die sich wirklich nichts schenken. Einzig Rory, wirkte mir ein wenig zu passiv in manchen Momenten und steht wirklich eine lange Zeit auf der sprichwörtlichen Leitung. Aber diese kleine Schwäche macht der köstliche Humor dafür um Längen wieder wett.
Ich muss gestehen, dass mir mittlerweile Contemporaries und Chic-Lits aus britischer Autorenfeder um einiges besser gefallen, als genregleiche Lektüre von amerikanischen Autorinnen. Irgendwie liegt mir der britische Humor mehr. Wem es also ebenso geht, dem lege ich “Vergiss das mit dem Prinzen” wärmstens ans Leserherz. Es sei denn, Ihr fürchtet Lachfältchen.
Kurz gefasst: Herrlich witziger und schwarzhumoriger, britischer Chic-Lit